Wirtschaftsplan ANregiomed 2024 beschlossen
Veranschlagtes Defizit liegt bei 28,73 Mio. € – Jahresergebnis 2023 besser als erwartet – Strategieprozess wird fortgeführt
Ansbach, 25. April 2024 – In seiner Sitzung vom gestrigen Mittwoch hat der ANregiomed-Verwaltungsrat den Wirtschaftsplan für das Jahr 2024 beschlossen. Nach einer Planrevision geht dieser von einem Defizit in Höhe von 28,73 Mio. € aus. Auch das testierte Jahresergebnis für das Jahr 2023 liegt inzwischen vor. Hier konnte der ANregiomed-Verbund die Planzahlen deutlich verbessern: Bei der Wirtschaftsplanung war man Ende 2022 von einem Defizit von 27,95 Mio. € ausgegangen, abgeschlossen wurde schließlich mit einem Minus von 25,68 Mio. €.
„Im Vergleich zur letzten Version des Wirtschaftsplans, welche dem Verwaltungsrat im Januar 2024 vorgelegt wurde, haben sich einige neue Aspekte ergeben“, erklärt ANregiomed-Vorstand Dr. Gerhard M. Sontheimer. Unter anderem konnten aus den Härtefallfonds für Energiekostensteigerungen Bundesmittel in Höhe von 3,2 Mio. € beantragt werden. Darüber hinaus wurden einige geplante Projekte ins Jahr 2025 verschoben. Negativ wirken sich hingegen zusätzlich benötigte Gelder für dringende Sanierungsmaßnahmen aus, zum Beispiel für die Brandschutzklappen der OPs in Dinkelsbühl und Rothenburg. Die vom Verwaltungsrat ebenfalls freigegebene Erhöhung des Darlehens für die ANregiomed MVZ GmbH schlägt im Wirtschaftsplan mit 3,0 Mio. € zu Buche.
Weil Mehrkosten aufgrund von Tariferhöhungen und inflationsbedingten Kostensteigerungen nicht durch höhere Erlöse ausgeglichen werden können, werden diese das Jahresergebnis besonders stark beeinträchtigen. Im Vergleich zum Vorjahr entsteht dadurch bei ANregiomed eine zusätzliche Lücke in Höhe von ca. sechs Mio. €. Trotz dieser immensen Kostensteigerungen, die alle deutschen Kliniken empfindlich belasten, wird es keine zusätzliche Unterstützung aus Bundesmitteln geben. Eine Reform der Landesbasisfallwerte, die die Grundlage für die Preise von Krankenhausleistungen und die Berechnung der diagnosebezogenen Fallpauschalen (DRG) sind, wurde von Bundesgesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach zwar für das Jahr 2025 angekündigt und soll auch rückwirkend für 2024 gelten, unklar ist jedoch, ob und in welchem Umfang diese Pläne umgesetzt werden.
Strategieprozess geht weiter
Der Verwaltungsrat hat den Vorstand beauftragt, den mit der Workshop-Reihe begonnenen Strategieprozess zur Neustrukturierung des ANregiomed Klinikverbundes fortzusetzen. Das Beratungsprojekt wird von einer Lenkungsgruppe, bestehend aus dem Verwaltungsratsvorsitzenden, Landrat Dr. Jürgen Ludwig, seinem Stellvertreter, Oberbürgermeister Thomas Deffner, und dem Vorstand, koordiniert. Den Vorsitz hat der Verwaltungsratsvorsitzende.
Orthopädie/Unfallchirurgie: Schwerpunkte bleiben
Der Verwaltungsrat hat sich auch mit der Frage der Behandlung von hüftgelenksnahen Frakturen auseinandergesetzt. Patientinnen und Patienten mit traumatischen Verletzungen im Einzugsgebiet der ANregiomed-Kliniken werden weiterhin bevorzugt am Standort mit unfallchirurgischem Schwerpunkt, dem Klinikum Ansbach, versorgt. Der orthopädisch-endoprothetische Schwerpunkt des Gesamtunternehmens bleibt unverändert an der Klinik Dinkelsbühl. Dieses Vorgehen wurde in der Sitzung unter Einbeziehung der
verantwortlichen Chefärzte noch einmal ausführlich dargelegt. „Ich bin sehr froh, dass auch die Chefärzte der beteiligten Abteilungen in Ansbach und Dinkelsbühl diese Entscheidung vollumfänglich mittragen“, so Dr. Sontheimer.
Info: Pressemitteilung ANregiomed