Weihnachts- und Neujahrsgruß von Regierungspräsident Dr. Thomas Bauer
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
„Früher war alles besser!“, sagen nicht wenige. Wenn dies stimmen würde, dann könnten wir nicht viel vom neuen Jahr 2020 erwarten. Entsprechend dieser Haltung erlebe ich auch eine gewisse Verzagtheit und Unzufriedenheit mit dem Zustand unserer Gesellschaft. Woher kommt diese Freudlosigkeit? Blicken wir auf die objektiven Fakten, dann zeigen sie uns doch ein ganz positives Bild:
Die Lebenserwartung der Bayern ist erneut gestiegen. Statistiker haben berechnet, dass neugeborene Jungen im Schnitt nun 79,3 Jahre und neugeborene Mädchen 83,8 Jahre alt werden. Im Vergleich zur Situation um 1900 hat sich die Lebenserwartung Neugeborener damit mehr als verdoppelt. Um die Lebenserwartung wäre es mit Sicherheit anders bestellt, lebten wir nicht schon so lange in Frieden. Wer in Bayern hätte es 1945 für möglich gehalten, dass nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs dauerhafter Frieden einkehren würde? Diese glückliche Phase währt nun 74 Jahre, eine längere Friedenszeit hat es in Bayern seit 1.000 Jahren nicht gegeben.
Wo Frieden herrscht, leben die Menschen meist sicher, und in Bayern scheint es immer sicherer zu werden, hat doch die Kriminalitätsbelastung den zweitniedrigsten Wert in den letzten 30 Jahren erreicht. Und wo doch etwas Schlimmes passiert, ist die bayerische Polizei sehr erfolgreich bei der Aufklärung, die Aufklärungsquote bei der Gewaltkriminalität hat einen Spitzenwert von 85,1 % erreicht.
Wirtschaftlich gesehen können die meisten Bayern nicht klagen. Im ersten Halbjahr 2019 wuchs die Wirtschaft um 0,9 % und liegt damit deutlich über dem bundesdeutschen Wert. Angesichts der wirtschaftlichen Gesamtlage ist es nur folgerichtig, dass die Arbeitslosenquote in Bayern niedrig ist und im Oktober bei 2,7 % lag. Damit ist Bayern nahe an der Vollbeschäftigung.
Auch in Mittelfranken ist viel Positives gelungen, etwa im Bereich der Infrastruktur und der Bildung. Hierzu hat auch die Regierung von Mittelfranken erneut ihren Anteil beigetragen:
So wurden Investitionen und Maßnahmen der mittelfränkischen Wirtschaft mit fast 100 Millionen Euro gefördert.
Der öffentliche Personennahverkehr wurde gestärkt und ausgebaut. Für die größte Baumaßnahme, nämlich die Verlängerung der U 3 in Nürnberg, wurden der Stadt Nürnberg 104 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Anschaffungen von Bussen, Schienenverkehr und Haltestellen wurden mit fast 60 Millionen Euro unterstützt.
Die Rekordsumme von 110 Millionen Euro wurde für die Wohnraumförderung und die Förderung von Wohnplätzen für Menschen mit Behinderung ausgezahlt, um bezahlbaren Wohnraum in Mittelfranken zu schaffen.
Ein großer Erfolg war in diesem Jahr die Kleine Landesgartenschau „Natur in Wassertrüdingen“ mit fast 350.000 Besuchern. Mit rund 5,4 Millionen Euro Fördermittel wurden zwei eigenständige Teilbereiche, Klingenweiher und Wörnitzpark, aufgewertet und wertvolle Landschaftsräume und Freiflächen geschaffen, die den Bürgern auch in der Zukunft zur Verfügung stehen.
In den Bau von Kindertagesstätten und Krankenhäusern flossen 137 Millionen Euro.
Die Digitalisierung der 818 Schulen in Mittelfranken schreitet voran, etwa durch die Herstellung von Glasfaseranschlüssen oder die Ausstattung der Schulen mit digitalen Endgeräten und integrierten Fachunterrichtsräumen. Durch den Digitalpakt Schule stehen für die Digitalisierung der Schulen weitere 92 Millionen Euro zur Verfügung.
Von größter Wichtigkeit sind neben den allgemeinbildenden Schulen unsere Berufsfachschulen. Allein in der Gesundheits- und Krankenpflege konnte 2019 über 650 Schülerinnen und Schüler ihre Abschlussprüfung ablegen.
Solche Beispiele gäbe es noch mehr. Bei allen Problemen, Herausforderungen und Aufgaben, die es anzupacken gilt – Stichworte Klimawandel, Auseinanderdriften der Gesellschaft, Renten, bezahlbarer Wohnraum und vieles mehr – sollten wir nicht aus dem Blick verlieren, dass wir in Bayern auf einem guten Fundament leben, um positiv und optimistisch ins neue Jahr zu blicken. Ich bin froh, dass in Mittelfranken viele dazu beitragen, die Chancen und Möglichkeiten unserer Zeit zu erkennen und entschlossen zu gestalten: Zupackende, tüchtige und fleißige Menschen in allen Berufen, aber auch unsere vielen stillen Helden, die im Ehrenamt und in ihrem privaten Umfeld mehr tun als nur ihre Pflicht. Fast die Hälfte aller Bayern über 14 Jahre setzt sich freiwillig für das Gemeinwesen ein, sei es in sozialen Einrichtungen, den Kirchen, Vereinen, Verbänden oder Parteien und der Anteil der ehrenamtlich Engagierten steigt seit Jahren kontinuierlich an. Diesen stillen Helden gilt mein großer Respekt und mein ganz besonderer Dank.
Ich wünsche Ihnen im Namen der Regierung von Mittelfranken und ganz persönlich ein frohes Weihnachtsfest und ein gesundes, erfolgreiches neues Jahr 2020.
Ansbach, im Dezember 2019
Dr. Thomas Bauer Regierungspräsident
Quelle: Regierung Mittelfranken