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Verhaltensregeln gegen Einbruch: +++ Ihr eigenes Verhalten und Nachbarschaftshilfe +++

„Einbruchschutz, der fast nichts kostet!“ So ist ein Vortrag der kriminalpolizeilichen Beratungsstelle Ansbach betitelt, den der dortige Fachberater gerne vor Seniorengruppen hält. Auch für den kleinen Geldbeutel gibt es wertvolle Verhaltenstipps und Tricks, mit denen das eigene Haus oder die Wohnung für einen Einbrecher unattraktiv gemacht werden kann.

Wenn darauf geachtet wird, dass Türen, Fenster, Balkon- und Terrassentüren bei Abwesenheit und sei sie auch noch so kurz vollständig geschlossen und auch verriegelt sind, bietet man schon weniger Angriffsmöglichkeit. Vollständig geöffnete Fenster und Türen sollten Sie immer im Blick haben. Bei Gartenarbeiten auf der gegenüberliegenden Seite des Hauses sollte kein Fenster offenstehen und kein Schlüssel in der Haus- oder Kellertüre stecken.

Schlüssel sollten auch nicht „gelegt“ werden. Die üblichen Verstecke kennen nicht nur die Berechtigten, sondern auch die Einbrecher. Außerdem könnten Sie an Ihrem Versteck beobachtet werden.

Sie kennen sicher auch die abgedroschenen Sprüche wie: „Ziehen Sie die Tür nicht nur ins Schloss, sondern schließen Sie immer (am besten zweifach) ab!“ oder „Ein gekipptes Fenster ist ein offenes Fenster!“ Hand aufs Herz; halten Sie sich immer daran? Vermutlich nehmen Sie dies auch nicht so ernst. Sollte jedoch ein Unberechtigter durch die nur zugezogene Tür oder das gekippte Fenster einbrechen, ist Ihr entstandener Schaden durch die Hausratversicherung in den meisten Fällen nicht gedeckt! Gleiches gilt natürlich auch bei offenem Fenster, Tür oder gefundenem „gelegten“ Schlüssel.

Sollten Sie einmal einen Schlüssel verlieren, ist der sofortige Austausch des Profilzylinders anzuraten. Lassen Sie auch am Schlüsselbund keine Hinweise auf die Wohnadresse zurück.

Wie bereits im Artikel über die Gestaltung des Grundstücks angesprochen, sollten auch Rollläden zur Nachtzeit und nach Möglichkeit nicht tagsüber geschlossen werden, damit nicht sofort der Eindruck abwesender Bewohner entsteht. Lichter können über Zeitschaltuhren gesteuert ebenfalls Anwesenheit vortäuschen.

Eine intakte Nachbarschaft oder zumindest gute Bekannte oder Verwandte in der Nähe können Ihnen viel Geld ersparen und auch den Einbrecher von seinem Vorhaben abhalten.

Ein wachsamer Nachbar – er muss nicht neugierig sein – wird aus sicherer Entfernung unbekannte Personen auf oder an Ihrem Grundstück oder auffällige Personen in der Siedlung ansprechen. Etwaige Gauner sollten sich dadurch aus der Anonymität herausgerissen fühlen und bestenfalls zumindest ein paar Straßenzüge weiter vertrieben werden. Wenn man sich kennt, weiß der Nachbar auch, wer in ein Haus gehört und wer nicht und kann in einem solchen Fall auch rechtzeitig die Polizei rufen.

Nicht nur für das Blumengießen oder Füttern von Haustieren kann man den guten Nachbarn nutzen, sondern auch für das Öffnen und Schließen der Rollläden, Leeren der Zeitungsrolle und des Briefkastens. Vergessen Sie aber nicht, soweit Sie gesundheitlich dazu noch in der Lage sind, sich bei Gelegenheit zu revanchieren. Bieten Sie bei Abwesenheit auch an, dass ein sonst auf der Straße parkender Nachbar in Ihrer Hofeinfahrt oder Carport sein Auto sichtbar unterstellt. Auch dies kann Anwesenheit vortäuschen.

Denken Sie auch allgemein an das sichere Verhalten an der Haustür. Drücken Sie nicht den Türöffner, ohne sich vorher vergewissert zu haben, wer vor der Tür steht. Nutzen Sie Sperrbügel oder massive Türketten, um dies zu überprüfen. Vielleicht können Sie auch durch ein Fenster oder Türspion vorher Kontakt mit der Person aufnehmen.

Eine gute Nachbarschaft und zuverlässige Freunde und Verwandte erhöhen nicht nur Ihr Sicherheitsgefühl, sondern sie schaffen auch ein angenehmes Wohnumfeld. Außerdem sind gute Nachbarn auch des Einbrechers größte Feinde, soweit diese aufmerksam sind.

Flyer zum Thema Nachbarschaftshilfe, sowie spezielle Broschüren zum sicheren Verhalten im Alter (nicht nur an der Haustür, sondern auch in anderen Lebenslagen) erhalten Sie von Ihrer örtlich zuständigen kriminalpolizeilichen Beratungsstelle oder als Download unter www.polizei.beratung.de.

Informationen zu weiteren Bereichen des Einbruchschutzes erhalten Sie die nächsten Tage hier oder unter www.k-einbruch.de online, sowie selbstverständlich bei Ihrer örtlich zuständigen kriminalpolizeilichen Beratungsstelle. Flyer und Broschüren zur Einbruchsicherung erhalten Sie auf jeder Polizeidienststelle.

Quelle: Armin Knorr, Kriminalhauptkommissar Kriminalpolizeiinspektion Ansbach