Testen Sie Ihr Logo
Gestalterische oder technische Grenzen verlangen nach einem neuen Logo: Für die erfolgreiche Einführung eines neuen Markenauftritts ist es wichtig, den richtigen Zeitpunkt zu erkennen. Eine Fusion, ein Neubau, ein verändertes Produktsortiment oder ein Generationswechsel sind taktisch gute Gelegenheiten für ein neues Logo.
Bild oben: Beispiel für einen Relaunch: vorher (oben) und nachher; Die Abbildung des alten Logos war nicht klar definiert und stand für einen Öltank, eine Messstation oder den Querschnitt eines Rohres. Das Logo war in der Region sehr bekannt, daher ist es sinnvoll, die Tonalität zu behalten. Das neue Logo legt den Fokus klarer auf den Firmennamen und behält den roten Punkt als markante Bildmarke mit im Schriftbild. Der Punkt ist jetzt weniger eine konkrete Abbildung, sondern steht für den Mittelpunkt, den Fokus und die Kompetenz. Diese Reduktion war notwendig, um auch die neue Produktpalette „Solar“ zu integrieren. Das neue Logo ist wegen der durchdachten Typografie bei gleicher Größe viel präsenter. Dreht man das „ck“ im Logo um 90 Grad entsteht die Figur „Käpsele“ (schwäbisch für „cleveres Kerlchen oder Mädchen – siehe links unten“). Das „Käpsele“ flankiert Tipps oder Zusatzinformationen in den Becker-Broschüren.
Ein Logo visualisiert die Werte einer Firma, der Produkte, der Firmenphilosophie oder auch der persönlichen Erfahrung. Es ist also das wichtigste Element der Markenkommunikation und damit von einer gewissen Beständigkeit geprägt. Alle fünf Jahre sollte man dennoch prüfen, ob das Logo noch den notwendigen Anforderungen entspricht.
Der Strandtest
„Ein Logo ist dann gut, wenn man es mit dem großen Zeh in den Sand kratzen kann“, sagt der bekannte Typograf Kurt Weidemann. Viele Farben, Schatten, Verläufe und Überlagerungen sind nicht mehr zeitgemäß und erhöhen unnötig die Komplexität der Abbildung. Das verhindert bei der heutigen Informationsflut den Wiedererkennungswert. Klarheit kommt vor Komplexität. Der Kunde sucht jemanden, der seine Leistung klar kommunizieren kann. Ein wirres Logo lässt auf chaotische Produkte oder Dienstleistungen schließen.
Der Briefmarkentest
Nicht nur das Internet schafft neue technische Anforderungen an ein Logo. Schon eine kleinere Anzeige kann eine Herausforderung für ein antiquiertes Logo darstellen. Lässt sich Ihr Logo bequem auf eine Briefmarke oder einen Kugelschreiber platzieren, und ist dann noch alles lesbar? Die technischen Daten wiederum sollten ausreichen, um eine Messewand damit gestalten zu können. Eine professionelle, vektorbasierte EPS-Datei ist für ein scharfes Druckergebnis zwingend erforderlich. Eine kleine JGP-Datei ist nicht das geeignete Datenformat für ein Logo und schon für eine kleine Broschüre technisch nicht mehr ausreichend.
Der Tapetentest
Wurde das Logo bei Firmengründung aus Kostengründen auf die Schnelle von einem Bekannten gebaut? Stellen Sie sich Ihr Logo zusammen mit allen Logos der Region und der Konkurrenten auf einer großen Pressewand vor. Ist ihr Logo das auffälligste und natürlich auch das schönste? Kommuniziert es Ihren Anspruch und Ihr Kundenversprechen hinsichtlich Wertigkeit, Professionalität und Qualität?
Der Spiegeltest
Spiegelt das Logo noch das Unternehmen wider und repräsentiert es auch seine Produkte? Unternehmen entwickeln sich konstant weiter – über die Jahre hinweg kann sich das Angebot, aber auch die Zielgruppe und damit die Wirkung des Logos auf den Kunden verändern. Vertritt das Logo noch das gewünschte Wahrnehmungsbild der Firma und passt auch der Name noch? Für die Benutzung eines nicht mehr aktuellen Familiennamens sollte es entweder gute Gründe geben oder ein Namenswechsel in Betracht gezogen werden.
Übrigens muss ein neues Logo nicht alles Bekannte verwerfen. Oft ist es ratsam, bestimmte Elemente wie Farben oder einprägsame Ideen zu behalten und die Wort- bzw. Bildmarke auf sanfte Weise sinnvoll zu überarbeiten. Ganz klar, einfach und einprägsam.
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Bildnachweis: Doreen Herzig
Quelle: Business Lounge Magazin