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PFC-Gutachten Katterbach: Sechs Jahre sind zu lang für Erkenntnis „das Zeug muss raus“

Katterbach, 22.06.2020 – Das Zeug muss raus – 6 Jahre hat es gedauert, bis die Verantwortlichen zu dieser Erkenntnis kommen. „Unglaublich! Eine Ausbaggerung des Hot Spots und eine Zwischenlagerung habe ich schon seit Jahren gefordert – und immer auf Nürnberg verwiesen, wo in greifbarer Nähe genau so verfahren wurde. Tag für Tag sickerte das Gift weiter in den Untergrund. 32 Millionen Mikrogramm waren es Jahr für Jahr. Der Schwellenwert liegt bei 0,4 Mikrogramm pro Liter – so wurden 80 Millionen Liter Grundwasser Jahr für Jahr weiter verseucht“, so Stümpfig.

In drei Metern Tiefe beginnt der Blasensandstein. Dieses harte Gestein ist kaum auszubaggern – ist jetzt aber auch gut vollgesogen mit Schadstoffen. „Laut Gutachten, das ich am 12.3.2020 am Landratsamt einsah, sind in einer Tiefe von drei bis sieben Metern unter Geländeoberkante signifikante Belastungen von 50-70 µg/Liter festgestellt worden. Die Abgabe ans Grundwasser wird so ewig weitergehen. Was mich besonders ärgert: Das Umweltamt der Stadt hat bereits im Jahr 2014 auf die Missstände hingewiesen. Es dauerte 6 Jahre, bis etwas passiert. Natürlich muss man immer genau wissen, wo und wie tief man baggert – aber das hätte nun wirklich keine sechs Jahre dauern dürfen, um dies herauszufinden. Jetzt wird ohnehin mit den 28.500 m3 nur der Hotspot ausgebaggert. Die Bereiche unter 15 ug/l bleiben weitgehend drin. Die Begründung der letzten Jahre, man müsse erst noch Detailuntersuchungen machen, hat unnötig viel Zeit gekostet. Die Vergiftung von Boden, Bächen, Hausbrunnen wurde durch diese Verzögerung massiv verschlimmert. Was aber jetzt sofort gemacht werden muss, ist eine Abdeckung der kontaminierten Flächen. Mein Vertrauen, dass morgen die Bagger rollen, ist zerstört. Dann muss zumindest bis dahin eine weitere Auswaschung – in den letzten 10 Tagen hat es 100 l auf den m2 geregnet – verhindert werden. Der Druck auf die Amerikaner und die BIMA muss hochgehalten werden, bis das Gift draußen ist. Da muss auch die Staatsregierung endlich Druck ausüben und die Stadt Ansbach nicht alleine wie bisher in Manier David gegen Golliath kämpfen lassen. Die Reinigung des Erdreichs, die Abreinigung des Abstroms werden wohl Jahrzehnte dauern – lange nachdem die Amerikaner dem Standort den Rücken gekehrt haben, werden wir mit den giftigen Hinterlassenschaften noch zu kämpfen haben. Die Bilanz der Stationierung der US Armee in unserer Region ist beileibe insgesamt wenig positiv“, so Stümpfig.

Quelle: Martin Stümpfig, Sprecher für Energie und Klimaschutz