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Papierlose Schultasche punktet mit einfacher Nutzung und Livestreams – Die Diakoneo Laurentius-Realschule ermöglicht die klassenübergreifende Nutzung von Tablets.

Neuendettelsau, 7. April 2022 – Ob Livestream in der Quarantäne oder zentraler Speicherort für alle Lernmaterialien: Ein Tablet im Unterricht kann mehr als nur die Schultasche erleichtern. Seit diesem Schuljahr bietet die Diakoneo Laurentius-Realschule das Projekt „Die Papierlose Schultasche“ für die 7. bis 10. Jahrgangsstufe an. Ob die Schülerinnen und Schüler ein Tablet verwenden möchten können sie freiwillig und unabhängig von Klasse oder Wahlfach entscheiden.

Ein kurzer Griff in die Schultasche und Caroline, Vivien und Franz haben ihr Tablet in der Hand. Und damit alles, was sie für einen Unterrichtstag in der Laurentius-Realschule benötigen.

„Wir benutzen das Tablet in jedem Fach“, sagt Franz. Er und seine Klassenkameradinnen besuchen die 9. Klasse. Vor knapp drei Monaten ist dort das Projekt „Die papierlose Schultasche“ gestartet. Das Projekt ist freiwillig und klassenübergreifend. Von insgesamt 300 Schülerinnen und Schülern haben sich 108 für das Tablet entschieden. Ein Ein- oder Ausstieg ist jederzeit möglich.

Franz drückt auf den Startknopf und ein paar Klicks auf dem Display später zeigt der Schüler eine Seite aus dem Matheunterricht, die genauso gut aus einem Heft stammen könnte. Neben dem Koordinatensystem hat er sich handschriftlich Notizen gemacht. Das macht ein besonderer Stift möglich, mit dem die Schülerinnen und Schüler auf das Display schreiben können.

Livestreams unterstützen den Distanzunterricht

Für den Unterricht wird das Programm „Microsoft OneNote“ genutzt. Die digitale Schultasche enthält Schulbücher in Form von Ebooks und Ordner, in denen Hefteinträge, Arbeitsblätter und Unterrichtsinhalte von überall notiert, gespeichert und abgerufen werden können. „Davon profitieren jetzt vor allem auch Schülerinnen und Schüler, die in Quarantäne müssen oder sich ein Bein gebrochen haben“, erzählt Schulleiterin Gerda Seitzinger-Bürkel. Sie können mit Livestreams aus dem Unterricht trotzdem weiter lernen. Nachdem das Sekretariat die Quarantäne-Information erhalten hat, kommen als nächstes die Klassenleitungen ins Spiel: Drei Schülerinnen und Schüler werden bestimmt, das Endgerät im Unterricht so zu bedienen, dass die wichtigsten Motive immer im Bild sind. „Sozusagen ein privates Kamerateam für die, die zuhause sind“, erklärt Seitzinger-Bürkel.

Die Corona Pandemie brachte das Projekt ins Rollen

Wie der Unterricht funktioniert, wenn digital und analog gemischt wird und warum es Vorteile hat, auf Freiwilligkeit bei den Schülerinnen und Schülern zu setzen, haben Schulleiterin Gerda Seitzinger-Bürkel, Lehrerin Christine Hauser, die als Beauftragte für Digitalisierung und MIB-Tutorin für das Projekt zuständig ist und ihr Kollege Michael Enz vor der Einführung des Projekts gut durchdacht.

„Vor allem die Auswirkungen der Corona Pandemie haben uns dazu gezwungen, den nächsten Schritt in der Digitalisierung zu gehen“, sagt Schulleiterin Gerda Seitzinger-Bürkel. Distanzunterricht oder Quarantäne können die Schülerinnen und Schüler Wochen zurückwerfen. Das wollte die Schule verhindern.

Anfang des Schuljahres, im September 2021, wurde zuerst das Lehrerkollegium über den Träger Diakoneo mit Dienst-Tablets ausgestattet und in der Nutzung geschult. Kurz vor dem Jahreswechsel wurde das Projekt dann den Eltern vorgestellt. „Dass die Eltern mit im Boot sind und das Projekt unterstützen ist uns sehr wichtig“, betont Gerda Seitzinger-Bürkel. Deswegen setzt sie auch auf Freiwilligkeit, denn niemand soll zur Anschaffung eines Tablet gezwungen werden.

Die Realschule nutzt zur Organisation der Schulverwaltung das Programm „Schulmanager“. In der App ist das Klassenbuch, der Kalender und das Schwarze Brett, das im Lehrerzimmer hängt, enthalten. Ab dem nächsten Schuljahr können Elternbriefe digital verschickt und Überweisungen, etwa für Kostenbeiträge bei Wandertagen, online getätigt werden. „Es ist eine große Arbeitserleichterung, dass auch die Eltern die Klasseneinträge oder Stundenpläne lesen oder die Krankmeldungen ihrer Kinder gleich in die App laden können“, freut sich Christine Hauser. Das spart Papier, schont damit die Umwelt und entlastet die Verwaltung. Die Lehrkräfte haben alle nötigen Unterlagen für den Unterricht zentral an einem Ort.

Die Eltern erwerben die Tablets

Die Tablets kosten rund 300 Euro und werden von den Eltern selbst gekauft, bleiben also auch nach der Schulzeit in ihrem privaten Besitz. Zur Unterstützung gibt es Bildungsrabatte und die Lizenzen für die Programme werden den Schülerinnen und Schülern kostenfrei zur Verfügung gestellt. Sollte es benötigt werden, können die Tablets auch ausgeliehen werden. „Wir tun alles, damit wir das Projekt für alle ermöglichen können“, betont Schulleiterin Gerda Seitzinger-Bürkel.

„Die Umstellung war schon echt groß, aber ich bin schnell damit zurecht gekommen“, berichtet Schülerin Caroline. Größer als ein Handy, aber kleiner und leichter als ein Laptop, können die Schülerinnen und Schüler sich aussuchen, ob sie eine Tastatur oder nur den Stift nutzen möchten. Die meisten kombinieren beides. Der Stift ist dabei Kugelschreiber, Textmarker oder Radiergummi in einem. So funktioniert sogar der Matheunterricht, obwohl Koordinatensystem oder Geometrie am Tablet schon gewöhnungsbedürftig und teilweise auch eine Herausforderung sind, wie Franz berichtet. Vivien hat das Tablet von ihren Eltern geschenkt bekommen, nachdem sie ganz viel Überzeugungsarbeit leisten musste, wie sie erzählt. „Der größte Vorteil ist für mich, dass es einfach besser für meinen Rücken ist“, sagt sie.

Vorurteile, wie dass die Jugendlichen so das handschriftliche Schreiben auf Papier verlernen oder nur abgelenkt werden, können weder Schülerinnen und Schüler noch Lehrkräfte bestätigen. Christine Hause ergänzt: „Dazu haben wir im Vorfeld auch Regeln aufgestellt. Wer das Tablet nicht wie vorgesehen verwendet, muss es wieder abgeben. Die Netiquette kennen alle auch schon aus dem IT-Unterricht.“

„Meine eigenen Kinder haben mich davon überzeugt, dass ein Tablet nicht nur eine Spielerei ist“, sagt Gerda Seitzinger-Bürkel mit einem Augenzwinkern. „Wir sehen es als wichtige Aufgabe, dass wir unsere Schülerinnen und Schüler im digitalen Leben begleiten können.“

Quelle: Pressemitteilung, Diakoneo