Palettenweise Medikamente für die Ukraine
Ansbach, 25. März 2022 – ANregiomed-Mitarbeiter, Partner und Förderer spenden insgesamt 19.500 Euro – Hilfslieferung ist unterwegs
Alles begann mit einer Absage. Serhii C., 27 Jahre alt und angehender Viszeralchirurg aus der Ukraine, sollte am 1. April als Assistenzarzt am Klinikum Ansbach beginnen. Er hatte vergangenen Sommer dort hospitiert. Am 25. Februar schickte er eine Nachricht an Professor Dr. Thomas Meyer, Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie: Er könne den Termin nicht halten, in seinem Land herrsche Krieg und er bitte um Verständnis. Sobald es die Situation erlaube, würde er nach Ansbach kommen.
Serhii C. beendete die E-Mail mit einer Bitte. Die Krankenhäuser in der Ukraine benötigten dringend Medikamente und Verbandsmaterial. Ob Professor Meyer da irgendetwas machen könne. Professor Meyer – beeindruckt von der Nachricht seines verhinderten Mitarbeiters – nimmt sein Telefon in die Hand. Mit seinem Chefarztkollegen Dr. Martin Koch, Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, spricht er die Angelegenheit auf dem kurzen Dienstweg an. Wenig später gibt es einen Spendenaufruf an alle Beschäftigten des ANregiomed-Klinikverbunds, der eine bemerkenswerte Summe zusammenbringt. Über ein Konto der Ansbacher Hilterhaus-Stiftung gehen innerhalb weniger Tage fast 12.000 Euro ein.
Über diesen Betrag wird bei der krankenhausversorgenden Marien-Apotheke (Rothenburg o. d. T.), die unter anderem täglich alle ANregiomed-Standorte beliefert, ein Auftrag erteilt. Der dortige Apotheker Dr. Benedikt Stegmann – ebenfalls beeindruckt von der spontanen Hilfsbereitschaft der ANregiomed-Mitarbeiter – erhöht die Summe aus eigener Tasche um 5.000 Euro. Und am Tag bevor die acht Europaletten mit Medikamenten Anfang dieser Woche auf den Weg in Richtung Ukraine gehen, kommt noch einmal eine Großspende von 2.500 Euro dazu.
Doch wie organisiert man in diesen Zeiten einen Transport in die Ukraine? Dazu braucht es ein Organisationstalent in Person von Olha Onyshchenko. Die 33-jährige Assistenzärztin der Gynäkologie am Klinikum Ansbach stammt ebenfalls aus der Ukraine. Sie fand in wenigen Tagen eine Spedition, die auf eigene Kosten bis ins Krisengebiet fährt. Schon an diesem Wochenende wird die Fracht in der Ukraine ankommen.
„Es ist unglaublich, wie die Menschen uns hier helfen. Wir sind wirklich alle sehr dankbar“, sagt Olha Onyshchenko, die ihre gesamte freie Zeit am Telefon verbringt. „Es ist eine schwierige Zeit für unser Land, aber wir bekommen viel Unterstützung.“
Quelle: Medieninformation, ANregiomed