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Nachhaltigkeit im Lebenszyklus von Gebäuden

Campus Feuchtwangen entwickelt neue Bewertungsmethodik

Feuchtwangen, 02.01.2020 – Heutige Neubauten brauchen nur einen Bruchteil des Heizbedarfs älterer Gebäude. Dass es inzwischen auch Bauten gibt, wie das Campus-Gebäude der Hochschule Ansbach in Feuchtwangen, die mehr Energie erzeugen, als sie benötigen, zeigt einen Trend auf: Im gesamten Gebäude-Lebenszyklus rückt der Energieaufwand für Herstellung sowie Wiederverwertung und die Umweltauswirkungen des Bauens weiter in den Fokus.

In ihrer Vorbildfunktion hat die Bundesregierung zur Einschätzung ihrer Bautätigkeit ein Bewertungssystem entwickelt („Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen für Bundesgebäude“), mit dem sie die Auswirkungen der Baustoffwahl, die Energieeffizienz in der Nutzungszeit sowie die Rückführbarkeit der Baumaterialien in den Materialkreislauf analysiert und bewertet. Bisher wurde diese Bewertung im sogenannten „End-of-Life“ durch einen Vorschlag des Planers und eine zusätzliche Einschätzung durch einen Experten vorgenommen, die kaum Vergleiche zwischen den Bauweisen ermöglichte.

Mit dem Ziel, ein Gebäude bereits in der Planung so zu optimieren, dass es am Ende seines Lebenszyklus kaum unverwertbaren Abfall hinterlässt und die Kreislaufwirtschaft optimal fördert, arbeiten Forscher*innen am Campus Feuchtwangen mit dem österreichischen Institut für Bauen und Ökologie GmbH und der TU München daran, den Expertenansatz mit Vier-Augen-Prinzip auf ein fundiertes, wissenschaftliches System umzustellen. Nach Experteninterviews mit Rückbauunternehmen und Entsorgern aus der Region, erproben sie eine gemeinsam entwickelte Bewertungsmethodik, welche die realen Praktiken der Unternehmen im Umgang mit z.B. Beton, Mauerwerk oder Holzwerkstoffen sowie den Verbindungsmitteln Putz, Mörtel und Kleber verwendet sowie den Planern die Auswirkungen ihrer Planungsentscheidungen auf die Verwertbarkeit von Gebäuden klar vor Augen führt.