Gemeinsam für mehr Tierwohl
Agnes Becker, Tierärztin und Landesvorsitzende der ÖDP in Bayern auf der Grünen Couch bei RESPECT in den Kammerspielen
Ansbach – 12. Oktober 2023 – Auf Einladung des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Ansbach hatte die ÖDP-Landesvorsitzende und Tierärztin Agnes Becker die Gelegenheit, auf der Grünen Couch die Petition „Bayerns Tiere brauchen eine Stimme!“ vorzustellen und ihre Expertise zum Thema Tierwohl einzubringen.
Im Anschluss an das Theaterstück Fräulein Brehms Tierleben in Person der wunderbaren Schauspielerin, Regisseurin und Autorin Barbara Geiger, die die zahlreichen Zuhörer in die Welt des faszinierenden Tieres „Bos primigenius taurus – Die Kuh“ entführte, sprachen die Gäste auf der Grünen Couch zum Thema Tierwohl und Tierhaltung. Die Expertenrunde mit den weiteren Gästen Siegfried Meyer, Demeter Milchviehbetrieb mit Weidehaltung, Michael Schneider, Schweinemäster mit neuem Tierwohlstall und Ralf Zechmeister, Leiter des Veterinäramtes Ansbach, wurde moderiert vom Leiter des AELF, Wolfgang Kerwagen.
Auf einem begrenzten Planeten kann es kein unbegrenztes Wachstum geben. Immer größer, immer schneller, immer mehr – koste es, was es wolle, führt uns sehenden Auges nicht nur in die ökologische, sondern gleichfalls in die soziale und finanzielle Erschöpfung“, so Agnes Becker in der Diskussion. Sie erläuterte die Aufgaben des in der Petition geforderten Tierschutzbeauftragten. Er oder sie übernimmt fach- und lösungsorientiert eine Beratungs-, Vernetzungs- und Informationsrolle zwischen Politik, Verwaltung, Zivilgesellschaft und den, für den Tierschutz zuständigen Kontrollbehörden. Zu den wesentlichen Aufgaben gehört die Beratung der Staatsregierung in Tierschutzfragen und die Funktion als Ansprechpartner für Verbände und Vereine sowie Organisationen und Einrichtungen, die sich mit dem Tierschutz oder der Tierhaltung befassen. Neben der Beantwortung von Bürgerfragen zum Thema gehört auch eine stetige Verbesserung des Tierschutzes in der Gesellschaft. In neun weiteren Bundesländern gibt es bereits erfolgreich eine Beauftragtenstelle.
Mehr Tierwohl muss gezielt gefördert werden. Verbraucher brauchen ein transparentes und nachvollziehbares Kennzeichnungssystem, das nicht vom Handel bestimmt wird, sondern höheren gesetzlichen Standards entspricht und sich am Tierwohl, an der Tiergesundheit, an der Art der Tierhaltung und der Wertschöpfungskette orientiert, waren sich alle einig.
Zum Abschluss der Veranstaltung ergaben sich noch viele interessante Gespräche und trotz der fortgeschrittenen Zeit bekundeten die beiden Landwirte: „Wenn wir jetzt nach Hause kommen, sehen wir noch nach unseren Tieren, ob es ihnen auch wirklich gut geht.“ Agnes Becker ergänzte: „Wenn alle Verantwortlichen, die Tiere als unsere Mitgeschöpfe betrachten und deren Wohl täglich im Blick haben, bräuchten wir uns um das Tierwohl nicht so viele Gedanken machen“.