Gebietskörperschaften informieren sich über aktuelle Situation
im Frauenhaus Ansbach
Im Rahmen der Beiratssitzung im Landratsamt Ansbach informierten sich Landrat Dr. Jürgen Ludwig, Landrat Gerhard Wägemann, Landrat Helmut Weiß und Oberbürgermeisterin Carda Seidel über die aktuelle Situation im Frauenhaus Ansbach.
Geschäftsführer des Caritasverbandes in der Stadt und im Landkreis Ansbach e. V. Heinz Kestler und Frauenhausleiterin Brigitte Guggenberger gaben einen Überblick über Belegungszahlen sowie die Haushaltsplanung. „56 Frauen mit 51 Kindern suchten im vergangenen Jahr Schutz im Ansbacher Frauenhaus. Dies entspricht einer durchschnittlichen Auslastung von 102,44 Prozent“, erläuterte Heinz Kestler. Das Frauenhaus liegt in der Trägerschaft des Caritasverbandes Ansbach. Bereits seit mehr als 20 Jahren wird das Frauenhaus durch die vier Gebietskörperschaften Stadt Ansbach, Landkreis Ansbach, Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen und Landkreis Neustadt a. d. Aisch-Bad Windsheim finanziell unterstützt. „Im Frauenhaus Ansbach erhalten Frauen und ihre Kinder, die häusliche Gewalt erfahren haben, unabhängig von Herkunft und Nationalität, eine geschützte Unterkunft und unbürokratische schnelle Hilfestellung“, betonte Guggenberger. Die Frauen und Kinder, die Zuflucht im Ansbacher Frauenhaus suchten, kamen aus 20 verschiedenen Herkunftsländern. 31 Frauen hatten ihren Wohnsitz in den vier oben genannten Gebietskörperschaften, 13 kamen aus dem übrigen Bayern, 8 aus Baden-Württemberg, 3 aus Hessen und aus Niedersachsen eine Frau.
28 ehrenamtliche Kräfte sind derzeit im Frauenhaus Ansbach tätig. Drei Sozialpädagoginnen führen regelmäßig Beratungsgespräche mit den Frauen, zwei Erzieherinnen sind für die Kinder da und eine Hauswirtschafterin ist für die Ordnung im Hause zuständig. Alle hauptamtlichen Mitarbeiterinnen sind in Teilzeit angestellt. Die Verwaltungsarbeiten werden von der Geschäftsstelle des Verbandes erledigt. Das Frauenhaus ist an 365 Tagen rund um die Uhr erreichbar. Auch eine Aufnahme betroffener Frauen kann zu jeder Tageszeit erfolgen.
Des Weiteren berichteten Guggenberger und Kestler über die im Jahr 2015 gegründete Interventionsstelle. Diese arbeitet intensiv mit neun Polizeiinspektionen in Westmittelfranken zusammen. Die Polizei bietet nach einem Einsatz von häuslicher Gewalt betroffenen Frauen an, dass sich eine Mitarbeiterin der Interventionsstelle wegen einer Beratung mit ihr in Verbindung setzt. Das Hilfsangebot umfasst telefonische Beratung, Krisenintervention und persönliche Beratung. Ziel dieser Beratung ist es, Frauen in einer von Gewalt bedrohten Situation früh zu erreichen, den Gewaltkreislauf schnell zu durchbrechen und so den Zugang zu Hilfsangeboten zu erleichtern. In der Interventionsstelle sind derzeit drei Sozialpädagoginnen in Teilzeit tätig. Von ihnen wurden im letzten Jahr 115 Frauen beraten. Zentrale Themen waren hier ebenfalls häusliche Gewalt aber auch Stalking durch ExPartner. Der für das Frauenhaus und für die Interventionsstelle vorgestellte Haushaltsplan für 2019 wurde von den Vertretern der Gebietskörperschaften ohne Einwände genehmigt.
Bild und Text: Landratsamt Ansbach