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Engagierte Diskussion über Integration

Ansbach, 26. September 2024 – „Information, verbunden mit einem dicken Dankeschön“: Unter dieses Motto stellte Landrat Dr. Jürgen Ludwig das Helferfest für in der Integrationsarbeit engagierte Menschen im Landkreis Ansbach.

Es beinhaltete einen intensiven Erfahrungsaustausch zwischen Ehrenamtlichen, Hauptamtlichen und Landtagsabgeordnetem Karl Straub, dem Integrationsbeauftragten der Bayerischen Staatsregierung. Er warb für eine sachlichere Integrationsdebatte. „Die meisten Menschen, die zu uns kommen, haben keine bösen Absichten – auch nicht die allermeisten Menschen muslimischen Glaubens, die besonders darunter leiden, dass Menschen ihren Glauben missbrauchen, um verrückte Ideologien durchzusetzen“, sagte er. Er dankte allen, die vor Ort Integrationsarbeiten leisten. „Die Menschen kommen immer in den Kommunen an. Vor Ort tragen Sie die Verantwortung.“

Moderiert von Klaus Miosga, Kreisrat und Integrationsbeauftragter des Landkreises Ansbach, konnten die rund 60 Gäste ihre Fragen stellen. Auf dem Podium antworteten neben Karl Straub auch Reinhold Reinke, Leiter des Jobcenters am Landratsamt Ansbach, und Manfred Riedel vom Helferkreis „Sicherer Hafen“ Neuendettelsau. Wie Reinke schilderte, gelingt es zunehmend besser, vor allem geflüchtete Menschen aus der Ukraine qualifiziert in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Man lege dafür mehr Wert auf Qualifizierungsmaßnahmen als auf den schnellen Vermittlungserfolg. Manfred Riedel sagte, dass von Seiten der potentiellen Arbeitgeber am häufigsten nach Sprachkenntnissen gefragt werde. Er findet es daher wichtig, auch berufsbegleitende Sprachkurse verstärkt anzubieten. Karl Straub unterstützte dies. „Auch auf der Arbeit kann man gut Sprache lernen.“ Und Arbeit sei ohnehin einer der zentralen Faktoren für die Integration.

Landrat Dr. Jürgen Ludwig zeigte auf, wie die Aufgabe der Unterbringung von Flüchtlingen, Migranten und Asylbewerbern innerhalb der kommunalen Familie für Spannungen sorgt. Das Landratsamt müsse die von der Regierung zugewiesenen Menschen unterbringen. Mancherorts würden dafür eigens Räumlichkeiten gebaut, andernorts werde beispielsweise mit Veränderungssperren dagegen vorgegangen, dass teils auch von Investoren geplante Unterkünfte in Betrieb gehen können. „Am Ende geht es um den Menschen, das sollten wir immer im Blick behalten“, appellierte der Landrat. Er befürwortete es, dass Kommunen die Initiative ergreifen und Kapazitäten schaffen, um Menschen unterzubringen. Denn so könnten sie selbst aktiv mitentscheiden und auch die nicht gerade beliebten Betreibermodelle vermeiden.

Angeschnitten wurde auch das oft kontrovers diskutierte Thema der gerechten Verteilung von geflüchteten Menschen auf alle Kommunen in einem Landkreis. Karl Straub sprach hier die weiten Wege an, die im ländlichen Raum zurückgelegt werden müssen. „Und der öffentliche Personennahverkehr ist teuer.“ Manfred Riedel sagte, größere Unterkünfte böten bessere Voraussetzung, sich um die Menschen zu kümmern. Er befürwortete es, auch Sprachkurse direkt in den Unterkünften anzubieten.

Quelle: Pressemitteilung, Landratsamt Ansbach