Ein Stein mit Geschichte
Ansbach, 7. August 2023 – „Früher sicherte dieser Grenzstein die Grenzen, heute verbindet er zwei befreundete Landkreise“, sagte Landrat Dr. Jürgen Ludwig anlässlich einer Grenzsteinsetzung nahe der A 7 bei Ohrenbach.
Dort wurde 2021 von Fußgängern der von Unbekannten beschädigte Grenzstein am Waldrand gefunden. Der über 400 Jahre alte Stein markierte bereits 1617 die Grenzen zwischen der früheren freien Reichsstadt Rothenburg ob der Tauber und der damaligen Markgrafschaft Brandenburg-Ansbach.
2021 sicherte Jürgen Claus Nickel, der für das „Projekt historische Grenze“ ehrenamtlich tätig ist, die Splitterstücke des Grenzsteines für eine spätere Instandsetzung. Die folgende Restaurierung führten die Steinmetz- und Bildhauerwerkstätten GbR Vogel in Ansbach durch.
„Durch den Einsatz von Landrat Dr. Ludwig konnte die Kostenübernahme geklärt und die Restaurierung damit auf den Weg gebracht werden“, betont Jürgen Claus Nickel. Die Wiederherstellungskosten in Höhe von 4.500 Euro wurden vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege getragen.
Der Stein konnte nun von den für das Gebiet zuständigen Siebenern wieder an seinen ursprünglichen Platz gesetzt werden. Die Siebener, auch Feldgeschworene genannt, sind ein wichtiger Partner der bayerischen Vermessungsämter, die bei diesem Termin ebenfalls mit vor Ort waren. „Grenzsteine sind auch in Zeiten von GPS wichtig und werden von den Siebenern auf verantwortungsvolle Weise überwacht“, so der Landrat des Landkreises Neustadt/Aisch-Bad Windsheim, Helmut Weiß, über das älteste kommunale Ehrenamt Bayerns.
„Wir denken, dass sich der Preis und die Mühen gelohnt haben. So konnte ein über 400 Jahre alter Grenzstein seinen Weg zurück an die historische Grenze finden, wo er auch heute noch eine Grenze markiert: die zwischen den Landkreisen Ansbach und Neustadt/Aisch-Bad Windsheim“, betont Jürgen Claus Nickel zum Abschluss der Grenzsteinsetzung.
Quelle: Pressemitteilung, Landratsamt Ansbach