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Die Hausapotheke: Infos von unserer Hausapothekerin Doris Hauenstein – Teil 1

Wohin sie und was hinein gehört, erfragen wir in der Ansbacher Markgrafen-Apotheke

Jeder kennt das. Die Nase fängt an zu laufen, der Hals kratzt… Eine Erkältung kündigt sich an. Wie gut, wenn man gegen die ersten Symptome etwas zu Hause hat und sofort etwas tun kann. Gleiches gilt, wenn plötzlich Kopfschmerzen einsetzen, das Kind gestürzt ist und sich dabei die Haut aufgeschürft hat…

Jeder Haushalt braucht eine Notfallausrüstung, schließlich gibt es im Alltag einige Momente, in denen eine gut sortierte Hausapotheke hilfreich ist. Statistiken zufolge nämlich passieren die meisten Unfälle im Haushalt, aber nur 4 von 5 Deutschen haben für solche Notfälle eine Hausapotheke zur Hand.

Dabei ist diese mindestens genauso wichtig wie ein verpflichtendes Erste-Hilfe-Set im Auto.
Eine Hausapotheke ist laut Wikipedia „ein Behältnis, um im privaten häuslichen Bereich eine Zusammenstellung von häufig gebrauchten Arznei- und Verbandmitteln für die Erste Hilfe und häusliche Krankenpflege aufzubewahren. Im anderen Sinne wird der Begriff Hausapotheke für ein wohnortnahes Apothekengeschäft oder die Tierärztliche Hausapotheke verwendet.“

Was liegt also näher als sich in Sachen Hausapotheke an unsere Hausapotheke, die Markgrafen Apotheke, zu wenden. Nicht nur zu Risiken und Nebenwirkungen, sondern auch zum Thema Hausapotheke fragen wir unsere Apothekerin, die Inhaberin Doris Hauenstein: Ein paar Pflaster und Kopfschmerztabletten hat fast jeder zu Hause, aber was gehört eigentlich alles in eine einsatzbereite Hausapotheke? Und wo lagere ich sie?

Den richtigen Platz finden

„Fangen wir mit dem richtigen Platz an. Wer eine Hausapotheke hat, bewahrt sie meist im Badezimmer oder in der Küche auf. Das haben Umfragen immer wieder gezeigt. Doch ausgerechnet an diesen Orten ist es zur Lagerung von Medikamenten zu warm und zu feucht. „Arzneimittel können ihre Wirkung verlieren, oder es können sich giftige Abbauprodukte bilden“, erklärt Doris Hauenstein. Der optimale Aufbewahrungsort für die Hausapotheke solle nicht direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt, kühl und trocken sein. Besser geeignet seien beispielsweise das Schlafzimmer, der Flur oder eine Abstellkammer…

Jederzeit griffbereit, aber kindersicher

Leben Kinder mit im Haushalt, sollten Medikamente und Verbandmittel außerhalb der Reichweite der Kinder aufbewahrt werden. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte sich für einen abschließbaren und vor allem abgeschlossenen Erste-Hilfe-Schrank zum Aufhängen entscheiden und vermeidet so, dass Tabletten zum Spielzeug oder mit Bonbons verwechselt werden. Die Hausapotheke lediglich ins oberste Fach des Schranks zu stellen, genügt nicht, schließlich sind Kinder neugierig und klettern gerne.

Do!

Originalverpackung / Beipackzettel / Verpackungen aufbewahren

„Ich empfehle, Medikamente immer in der Originalverpackung mit Beipackzettel aufzubewahren, das erleichtert das Wiederfinden und verhindert, dass es zu Verwechslungen kommt.“ Fehlt eine Packungsbeilage, hilft auch in diesem Fall der Gang zur Apotheke: „Wir können den Beipackzettel bei Bedarf ausdrucken und spezielle Fragen sofort beantworten“, ergänzt Doris Hauenstein.

Packungen beschriften / Geöffnetes aussortieren

Welche Tabletten waren das nochmal, die bei Durchfall helfen? „Es kann hilfreich sein, jedes Mittel gut lesbar zu beschriften und mit dem Namen des Familienmitglieds, das es verordnet bekommen hat, zu versehen. So müssen Sie im Notfall nicht lange suchen. Darüber hinaus empfehle ich einen kurzen Vermerk, wann das Arzneimittel, insbesondere bei Cremes, Salben, Gelen sowie flüssigen Zubereitungen wie Säften und Tropfen, angebrochen wurde. Die meisten Augentropfen beispielsweise sind nach dem Öffnen nur noch eine bestimmte Zeit verwendbar.“ Viele Medikamente sind nachdem die Packung angebrochen wurde, nur noch eine bestimmte Zeit lang haltbar und sollten danach auch nicht mehr verwendet werden. Manche Arzneimittel verlieren mit der Zeit ihre Wirkung, bei anderen intensiviert sich die Wirkung. Der Alkohol eines alkoholhaltigen Arzneimittels beginnt nach dem Öffnen zu verdunsten, wodurch sich die Wirkstoffkonzentration verändert. Im Zweifel also lieber in der Apotheke nachfragen oder gleich entsorgen.

Der jährliche Check / auf Haltbarkeit und Vollständigkeit überprüfen

Grundsätzlich sollte die Hausapotheke einmal im Jahr auf Vollständigkeit und Haltbarkeit gecheckt werden. Bei ungeöffneten Arzneimitteln ist das aufgedruckte Verfallsdatum ausschlaggebend.
Welche Produkte haben das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten oder sind nicht mehr lang haltbar?

Richtig entsorgen

Wie entsorge ich abgelaufene Medikamente, nachdem ich meine Hausapotheke aussortiert habe?

„Spülen Sie Arzneimittel niemals einfach in der Toilette hinunter. Trotz Kläranlagen bleiben Rückstände zurück, die die Umwelt belasten. Entsorgen Sie Medikamente über den Restmüll (Karton, Papier, Plastik können davon natürlich getrennt werden); und achten Sie auch dabei darauf, dass auch dabei gewährleistet ist, dass Kinder nicht heran kommen.
Wer möchte, kann seine alten Medikamente auch in der Apotheke abgeben und dort entsorgen lassen; bei Betäubungsmitteln empfehle ich das sogar dringend, da hier doch ein hohes Missbrauchspotential existiert.“

Infektionsgefahr minimieren

Bei einer beginnenden Erkältung sitzt die Nase oft zu und man greift zum Nasenspray. Nutzen mehrere Familienmitglieder das gleiche Spray, dauert es meist keine Woche, bis sich die ganze Familie angesteckt hat. Dieselbe Ansteckungsgefahr gilt auch für Salben, weswegen es immer besser ist, die Salbe nicht mit dem Finger sondern mit einem Wattestäbchen oder Ähnliches zu entnehmen.

Was jetzt reingehört in die perfekte Hausapotheke, das verraten wir Euch zusammen mit Doris Hauenstein im zweiten Teil