Carolinum-Gymnasium auf der Spur Ansbacher Haseneier
Mythos oder Wahrheit?
Ausstellung der Kuriositäten in der Sparkasse Ansbach: Historisches Dokument zur Echtheit der Haseneier aufgetaucht
Vom 8. April bis 2. Mai 2019 ist ein amtliches Dokument aus der Markgrafenzeit in der Kundenhalle der Sparkasse Ansbach, Sparkassenplatz 1, in einer Ausstellung zu sehen. Dazu wurde diese „Ausstellung der Kuriositäten“ von Lehrern und Schülern des Carolinum-Gymnasiums konzipiert.
Dr. Frank Fätkenheuer und Helmut Sacha, Lehrer für Geschichte und Kunst am Gymnasium Carolinum, haben das einmalige Dokument aus der Historischen Bibliothek ihrer Schule wieder in Erinnerung gebracht. Das Dokument wurde am 28. Juli 1758 handschriftlich verfasst und von ehrbaren Bürgern beglaubigt. Sorgfältig und detailliert sind die Vorgänge um die Wunderlichkeit einer eierlegenden Häsin in Ansbach beschrieben. Das 260 Jahre alte Papier ist aber durch die Jahre beschädigt worden, sodass eine Konservierung und Restaurierung notwendig ist. Dafür wurde ein Sponsor gesucht, der bereits am ersten Ausstellungstag mit der Sparkasse Ansbach gefunden wurde. Diese spendet die Restaurationskosten in Höhe von 600 Euro dem Gymnasium, wie Stefan Fink, stv. Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Ansbach, erklärt. Schulleiter Dr. Petrus Müller bedankt sich bei der Sparkasse für die Unterstützung, wie auch bei seinen Lehrern und Schülern für die kreative Umsetzung dieser Ausstellung.
Um die Besonderheit des Schriftstücks in der Öffentlichkeit bekannt zu machen, wurde ein wenig recherchiert. Was dabei herausgefunden wurde, kann in der Ausstellung auch von den Besuchern entdeckt werden. Das Thema der Haseneier wurde in den Klassen fünf, acht und elf auf unterschiedliche weisen thematisiert. Ziel war es, den Schülern die Denkweisen der Menschen in früheren Zeiten näherzubringen. Warum Menschen früher Mythen und, für unseren heutigen wissenschaftlichen Verstand, skurrile Unwahrheiten so viel Glauben und Wert geschenkt haben.
Früher gingen Kunst und Wissenschaft Hand in Hand. So war Albrecht Dürer nicht nur ein Künstler, sondern hat mit den Untersuchungen für seine Zeichnungen und Malerei wissenschaftliche Aspekte offengelegt. Nach der Zeit des Barocks war das nicht mehr möglich und die Kunst hat sich von unserem heutigen wissenschaftlichen Denken in unterschiedliche Richtungen entwickelt, erklärt uns Kunstlehrer Sacha. Die beiden Lehrer möchten mit diesem Projekt den Kindern und Jugendlichen wieder Anlass zum Staunen geben, den Geist inspirieren und Tradition mit modernen Techniken verbinden – ein Kreis, der sich so schließt.
So haben die 5. Klässler die traditionelle Vorstellung eines Osterhasen aufgenommen und Bilder dazu gemalt. Hasen in unterschiedlichen Farben in der Natur – an einem Bach, neben Bäumen und auf Hügeln. Die Schüler haben so das Wunder der Natur „Hase“ im Realismus visuell dargestellt.
Die 8. Klässler, die auch bei unserem Termin ihre Stücke vorstellen durften, haben ihre eigene Wunderkammer erstellt. Darin haben sie Objekte „inventarisiert“, denen sie eine große Bedeutung geben. Diese Dinge sind so wertvoll, dass sie für die Zukunft festgehalten werden sollten, gerne auch mal mit einem Augenzwinkern. In der Sparkasse liegen dazu weitere Inventarkärtchen aus, die gerne ausgefüllt und mit an die „Wunderkammerwand“ dazu geklebt werden dürfen.
Die 11. Klässler haben sich dem Tier und Objekt aus dem Mythos der Haseneier angenommen und mit neuen Mustern und Materialien in Verbindung gebracht. So entstanden Zeichnungen von metallischen Hasen oder einem Portrait von Albrecht Dürer, dem ein Hasenkopf verpasst wurde.
Was es nun wirklich mit diesen wundersamen Objekten aus der historischen Sammlung des Carolinum-Gymnasiums auf sich hat, bleibt teilweise ein Geheimnis. So darf weiter spekuliert werden, wie diese Beglaubigung über die Echtheit der Haseneier zustande gekommen ist.
Manchmal sind doch gerade solche Geheimnisse, die zu weiteren Spekulationen animieren so interessant. Oder was glaubt ihr, wie dieser Glauben an echte Haseneier und deren Wertschätzung entstanden ist. Schreibt und gerne, wir sind auf euere Geschichten gespannt!