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Zu Besuch auf der Baustelle: Das Musuem Retti-Palais

Ansbach, 4. Oktober 2024 – Was macht man als Medienschaffende bei schlechtem Wetter. Man besichtigt beispielsweise eine Baustelle. Neben dem Kaspar-Hauser-Gebäude in der Innenstadt ist das Museum Retti-Palais ein Juwel der Ansbacher Stadtgeschichte. Wir haben uns vor Ort umgesehen und eine Exklusivführung vom Vorsitzenden des Fördervereins Retti e.V. und zukünftigen Museumsleiters Dr. Christian Schoen erhalten. Dabei haben wir natürlich einige Schnappschüsse für euch angefertigt.

Das Retti‐Palais ist eines der bedeutendsten Bauwerke Ansbachs. In seiner Anmutung gleicht es der herrschaftlichen Residenz. Im Jahr 1743 schenkte der Markgraf von Brandenburg-Ansbach seinem Baudirektor Leopoldo Retti das unmittelbar an den Hofgarten grenzende Grundstück. Dieser erbaute sich seinen Stadtpalast. Nach einer reichen, wechselvollen Geschichte mit namhaften Bewohnern stand das Anwesen zuletzt über 16 Jahre leer. Aufgrund der Initiative des neuen Eigentümers und des Fördervereins Retti e.V. wird das Haus nun fachgerecht saniert.

Vielseitiges Konzept geplant

Das Museum Retti Palais wird vorwiegend skulpturale Kunstwerke des 16. – 18. Jahrhunderts aus zwei Privatsammlungen beherbergen. Wechselnde Ausstellungen, Interaktionen mit zeitgenössischer Kunst und ein attraktives Programm nebst Gastronomie in einer schönen Gartenanlage werden das Haus zu einem lebendigen Ort der Begegnung machen. Auf dieser Außenfläche sind wechselnde Veranstaltungen geplant sowie im Sommer Bestuhlung für die Kaffeegäste. Zusätzlich erfahren Besucher und Besucherinnen im Museum Wissenswertes über die Geschichte des Gebäudes und ihrer Bewohner. Diese vermitteln auch regelmäßige Führungen der Mitglieder des Fördervereins. Ein Museumsshop und ein barrierefreier Zugang runden die Museumserfahrung ab.

„Wir haben uns in das Haus verliebt!“

Mit Aktionen machte der Förderverein Retti e.V. schon vor einigen Jahren auf die Rettung des Retti-Palais aufmerksam. In einer Sonderausstellung mit Führung verliebte sich ausgerechnet der jetzige Besitzer ebenfalls in das Gebäude und seine Geschichte. Mit dieser Begeisterung ist er nicht allein. Über 250 Mitglieder kann der Förderverein aktuell verzeichnen. Diese haben nach dem Verkauf des herrschaftlichen Hauses zusammen mit dem neuen Eigentümer und der Stadt ein kulturelles Nutzungskonzept erarbeitet. Dieses sieht vor, dass der neue Besitzer das Retti-Palais kauft und saniert, die Stadt bezuschusst das Museum finanziell und der Verein unterstützt den laufenden Betrieb. Dr. Christian Schoen ist bereits als zukünftiger Museumsleiter im Boot und beaufsichtigt die Bauarbeiten an der „besonderen architektonischen Perle mit viel einzigartiger historischer Bausubstanz“.

Der städtische Adelspalast, wie man ihn aus Paris kennt, wurde, ganz ungewöhnlich, von einem italienischen, nicht adligen und katholischen Architekten erbaut. Damals eine Besonderheit in vielerlei Hinsicht. Nach sechs Jahren Bauzeit verkaufte Leopoldo Retti das Gebäude und nutzte es nie, wie geplant, selbst als Wohnhaus.

Wer jetzt neugierig ist, kann zuversichtlich sein. Ewigkeiten muss niemand mehr auf die Eröffnung warten. Ein genaues Datum kann uns allerdings noch nicht genannt werden, da noch einige Faktoren die Sanierung verzögern könnten. Wenn das Museum eröffnet seht ihr es auf jeden Fall bei uns! Wir bedanken uns für die tolle Führung und kommen gerne wieder.

Textinfo: Homepage Förderverein Retti e.V.