Ansbach, 26. Juni 2024 – Die Schulvorbereitenden Einrichtungen (SVE) in Feuchtwangen und Herrieden können weiterhin betrieben werden. Die Lebenshilfe Ansbach übernimmt die Trägerschaft der beiden SVEn von Diakoneo, die im vergangenen Winter angekündigt hatten, sich zurückzuziehen. Ab Herbst 2024 sind bereits 36 Kinder für die beiden SVEn angemeldet. Insgesamt können maximal 46 Kinder aufgenommen werden, 22 Kinder in Feuchtwangen und 24 in Herrieden.
Die Lebenshilfe Ansbach ist bereits Träger von drei SVE-Gruppen mit dem Schwerpunkt „geistige Entwicklung“. Mit der Übernahme erweitert die Lebenshilfe ihr SVE-Angebot für Kinder mit den Förderschwerpunkten „Lernen“, „Sprache“ und „emotional-soziale Entwicklung“ in Feuchtwangen und Herrieden.
Michael Breuker, der Vorstandsvorsitzende der Lebenshilfe Ansbach, erklärt: „Es gab Anfragen von Eltern aus den SVEn, die sich Sorgen machen wegen der bevorstehenden Schließungen. Unsere eigenen Einrichtungen sind derzeit voll ausgelastet, denn der Bedarf wächst zunehmend. Wir sehen es aber als unsere Aufgabe an, auch die Kinder aus den SVEn zu fördern und zu betreuen, die derzeit noch von Diakoneo betrieben werden.“ Reguläre Kindertageseinrichtungen können die notwendige zusätzliche Förderung oft nicht leisten. Die Sorge vieler Eltern, dass sich die Kinder durch den Verzicht auf eine SVE nicht optimal entwickeln könnten, nehme die Lebenshilfe Ansbach sehr ernst. „Deshalb war es uns als Lebenshilfe klar, dass wir es machen müssen. Aber unter verbesserten Rahmenbedingungen“, so der Vorstandsvorsitzende. Die Lebenshilfe konnte mit der Regierung zusätzliche Kinderpflegestellen sichern. „Wir danken der Regierung von Mittelfranken, dass sie bereit war, Lösungen zu finden und die Personalausstattung entsprechend dem Bedarf vor Ort anzupassen. Wir sind auch dem Landkreis und der Stadt Feuchtwangen sowie der Stadt Herrieden für ihre Unterstützung dankbar“, betont Michael Breuker.
Landrat Dr. Jürgen Ludwig freut sich, dass eine Perspektive für die Eltern gefunden wurde. Diakoneo habe ich äußerst kurzfristig zurückgezogen. Der Landkreis ist froh, dass man mit der Lebenshilfe einen starken Partner hat, der weiterhin wohnortnah SVE’s betreibt. „Wir stehen hinter den SVE’s“, so Ludwig. „Wir sind weiterhin mit an Board und unterstützt die Lebenshilfe.“
Auch die beiden Bürgermeister/innen Dorina Jechnerer (Herrieden) und Patrick Ruh (Feuchtwangen) sind froh, dass die Lebenshilfe dieses wichtige Angebot sichert. Ruh sei dankbar, dass eine Lösung zustande gekommen ist. Er sei von Diakoneo enttäuscht gewesen. Entscheidungsträger seien nicht erreichbar gewesen und eine Kommunikation war schwer möglich. Der Landrat hat dann die Verantwortung übernommen und alle bis auf Diakoneo haben an einem Strang gezogen.
Bei dem Wechsel zur Lebenshilfe seien für die Eltern und Kinder kaum Veränderungen zu spüren, so Michael Breuker, der Vorstandsvorsitzende der Lebenshilfe Ansbach. Das Schulgeld musste lediglich um 2 Euro im Monat erhöht werden und viele Mitarbeitende konnten von Diakoneo zur Lebenshilfe wechseln.
Die Lebenshilfe strebt an, für diese Kinder, langfristig auch ein Ganztagesangebot zu entwickeln. Derzeit wird intensiv geprüft, ob ab 2025/26 in Feuchtwangen ein Ganztagesangebot bereitgestellt werden kann. Dies sei für viele Eltern existenziell, um Familien zu entlasten und ihnen beispielsweise die Möglichkeit zu geben, einer Vollzeitbeschäftigung nachzugehen, so der Vorstandsvorsitzende. Die Lebenshilfe Ansbach ist bereits stark in der Förderung von Kindern im Raum Feuchtwangen/Dinkelsbühl engagiert. Im Familienzentrum KiM betreibt die Lebenshilfe in Feuchtwangen bereits eine SVE mit angeschlossener Heilpädagogischer Tagesstätte, die derzeit aus zwei Gruppen mit jeweils acht Kindern besteht. Neben der inklusiven Kindertagesstätte im gleichen Haus befindet sich die Interdisziplinäre Frühförderstelle. Daneben gibt es noch Zweigstellen in Dinkelsbühl und Rothenburg. Auch in Herrieden ist die Lebenshilfe im Kinderbereich aktiv. Für Schüler der Sebastian- Strobel-Schule stellt sie mit der Heilpädagogischen Tagesstätte eine Ganztagesbetreuung zur Verfügung. Außerdem ist für Herrieden der Neubau einer Kindertageseinrichtung geplant, in welche auch die SVE mit dem Schwerpunkt „geistige Entwicklung“ mit angeschlossener Tagesstätte einziehen wird, die derzeit noch dem Gebäude der Sebastian-Strobel-Schule angegliedert ist.
Hintergrundinformation:
Eine schulvorbereitende Einrichtung (SVE) ist eine spezialisierte Vorschule, die Kinder mit besonderem Förderbedarf gezielt auf den Übergang in die Schule vorbereitet. Diese Einrichtungen bieten eine individuelle Förderung und Unterstützung in den Bereichen Sprache, Motorik, Sozialverhalten und kognitive Fähigkeiten. Ziel ist es, den Kindern die notwendigen Kompetenzen zu vermitteln, um erfolgreich am schulischen Unterricht teilnehmen zu können. SVEn arbeiten eng mit Eltern, Therapeuten und Fachkräften zusammen, um eine ganzheitliche und kindgerechte Förderung zu gewährleisten.
Info: Pressemitteilung Lebenshilfe Ansbach