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Weißenburg: +++ Kriminalstatistik 2023 für den Landkreis Weißenburg – Gunzenhausen +++

Die Kriminalstatistik soll nicht nur einen Überblick über die Kriminalitätslage vermitteln, sondern auch einen kleinen Einblick in die vielfältigen Aufgabenbereiche der Polizei geben. Ständig sich veränderte, unterschiedliche Phänomene, ein immer wieder neuer Modus operandi und die fortschreitende Digitalisierung stellen die Polizei vor immer neue Herausforderungen. „Enkeltrick“ oder „Schockanrufe“ führen zu hohen Vermögensschäden und Verunsicherung in der Bevölkerung. Auch der Wohnungseinbruch, bei dem in den privatesten Raum der Opfer eingedrungen wird, sorgt für eine große Verunsicherung.

Besonders erfreulich ist da eine Aufklärungsquote von 76,1 % (Bayern 68,7). Mit einem Maßnahmenbündel und durch Zusammenarbeit mit verschiedenen Organisationen im Bereich Prävention und Repression will man die in ganz Bayern in den letzten Jahren gestiegene Kinder- und Jugendkriminalität entgegen wirken. Die Polizei sieht auch die Betroffenen, die hinter jeder Tat stehen – Das Vertrauen der Bevölkerung und deren hohes Sicherheitsgefühl ist das höchste Gut.

Im Bereich des Landkreises Weißenburg-Gunzenhausen wurden 2023 insgesamt 3172 Straftaten erfasst, davon konnten 2424 geklärt werden. Im Jahr 2023 konnten 1854 Tatverdächtige ermittelt werden, davon waren 1380 Tatverdächtige männlich, 474 weiblich. Der Anteil minderjähriger bzw. heranwachsender Tatverdächtiger beträgt 21 Prozent (Kinder 5 %, Jugendliche 8 %, Heranwachsende 8 %, Erwachsene 79 %).
Der Anteil der Nichtdeutschen Tatverdächtigen stieg auf 30 Prozent an. Dabei ist nur eine sehr kleine Gruppe Zuwanderer.

Im Jahr 2023 wurden im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen 968 Personen (791 Vorjahr) Opfer einer Straftat. Die Steigerung ist hier besonders im Bereich der Rohheitsdelikte und Gewaltkriminalität festzustellen. Davon waren 4 Straftaten gegen das Leben, 54 gegen die sexuelle Selbstbestimmung, 144 Gewaltkriminalität, 58 Straßenkriminalität, 8 Raub/räuberische Erpressung und 864 Rohheitsdelikte. Von den 968 Opfern waren 573 männlich und 395 weiblich.

Straftaten gegen das Leben:
2023 wurden drei Tötungsdelikte erfasst – alle konnten geklärt werden. Durch langwierige Sachbearbeitung kann es dabei zu Verzögerungen in der Statistik kommen. So handelt es sich bei zwei Fällen um Delikte aus dem Jahr 2022, dessen Ermittlungen erst 2023 abgeschlossen waren.

  • In einem Fall handelt es sich um den Mord einer Frau im Jahr 2022 in Treuchtlingen. Der Täter war bei der Polizei erschienen, um die Tötung seiner Frau mitzuteilen.
  • Bei dem zweiten Fall aus dem Jahr 2022 handelt es sich um einen erweiterten Suizid eines älteren Ehepaars.
  • Im Jahr 2023 wurde wegen versuchten Mord ermittelt, da eine Ehefrau einen Mordauftrag für ihren Ehemann, der sich im Ausland aufhielt in Auftrag gegeben hat. Der Beauftragte hatte jedoch kein Interesse an der Verwirklichung – zu einer Umsetzung kam es nicht.

Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung:
Hier wurden 79 Delikte erfasst. 91,1 % der Fälle konnten aufgeklärt werden. Im Bereich „Schwere Sexualdelikte“ (Steigerung von 3 auf 8 Delikte), als auch im Bereich der sexuellen Belästigung (6 auf 14 Delikte) musste eine Steigerung festgestellt werden. Sexuelle Delikte im sozialen Nahbereich der Opfer werden meist nicht angezeigt. Bei den exhibitionistischen Handlungen wurde ein Rückgang auf 4 Fälle verzeichnet. Im Bereich der Kinderpornographie konnte ein Rückgang erfasst werden.

Rohheitsdelikte:
Die Rohheitsdelikte stiegen um 15,2 % auf 773 Delikte an. Dies ist der höchste Wert der vergangenen Jahre. Dies ist besonders auf eine Steigerung (18,2 %) bei den Körperverletzungsdelikten zurückzuführen. Fälle der gefährlichen Körperverletzung stiegen von 19 auf 29 Fälle. Bei Raub konnte ein Rückgang von 15 auf 7 Fälle verzeichnet werden.

Eigentumsdelikte:
Beim Wohnungseinbruch konnte ein Rückgang von 15 auf 11 Delikte festgestellt werden. In fünf Fällen blieb es beim Versuch. Drei Fälle konnten geklärt werden. Bei den Diebstählen gab es einen Rückgang von 3,4 %. Im Bereich des einfachen Diebstahls gab es eine leichte Zunahme, im Bereich des schweren Diebstahls ein Rückgang auf 162 Taten.

Vermögens- und Fälschungsdelikte:
Es war hier eine leichte Steigerung um 16 Fälle festzustellen. Auch bei den Betrugsdelikten ist eine leichte Steigerung von 303 auf 322 Delikte. Diese Betrugsarten werden überwiegend über das Internet und im Ausland begangen wie z. B. Warenbetrug, Callcenterbetrug. So kam es beispielsweise im Bereich WUG zu mindestens zwei vollendeten Delikten mit einem Schaden von über 60.00 Euro. Ein weiterer Schaden von etwa 7000 Euro konnte gerade noch verhindert werden, nachdem das Opfer im letzten Moment misstrauisch wurde. Hier versucht die Polizei mit intensiver Prävention die Bevölkerung aufzuklären.
Beim Callcenterbetrug ist es wichtig mit den älteren Angehörigen zu sprechen und aufzuklären.

Politisch motivierte Taten:
Im Bereich der Reichsbürger gab es wieder eine Zunahme auf 28 Personen (VJ 21 Personen). Die Landtagswahl, Hatespeach, Nahost-Konflikt und die Bauernproteste prägten die polizeiliche Arbeit in diesem Segment.

Quelle: Kriminalpolizeiinspektion Ansbach