Wir haben Carole Holzhäuer getroffen. Sie ist die Inhaberin der Anthemis Apotheken und erzählt uns, was ihre Apotheken und ihre Leidenschaft zur Pharmazie so besonders macht.
Anthemis Apotheken – warum dieser Name?
Anthemis kommt aus dem griechischen und heißt übersetzt Kamille. Sie ist eine uralte Heilpflanze und allgemein bekannt, deshalb habe ich mich für diesen Namen entschieden. Die Kamille wirkt beispielsweise antiseptisch und entzündungshemmend, deckt aber auch noch viele andere Bereiche ab. Wir wollen mit den Anthemis Apotheken die moderne Medizin und das Altbewährte vereinen.
Unter welchem Motto arbeiten die Anthemis Apotheken?
„Suche das Problem und finde die Lösung!“ Normalerweise werden Krankheiten vom Arzt diagnostiziert und dagegen gibt es dann Medikamente. Es gibt aber auch einige Fälle, in denen ein Kunde Krankheitssymptome aufweist, ohne dass eine Diagnose gestellt worden ist. Hier helfen wir ebenfalls gerne weiter, machen uns auf die Suche nach der Ursache des Problems und versuchen eine Lösung zu finden. Nach unserer Erfahrung liegen solche Krankheitsbilder oft am Ungleichgewicht des Stoffwechsels. Auf diesen Bereich habe ich mich spezialisiert. Ich bin kein Arzt und kann somit keine Diagnosen stellen, aber ich kann die Kunden und den Arzt in der Ursachenfindung unterstützen.
Was bedeuten Apotheken für Sie in der medizinischen Versorgung der Menschen?
Im Allgemeinen sind wir ein wichtiger Teil der medizinischen Versorgung. Apotheken sind aber auch ein Ort, an dem die Patienten Menschlichkeit erfahren sollten. Wir hören ihnen aufmerksam zu und nehmen ihre Probleme ernst. Zusätzlich leisten wir Hilfestellung bei der Erklärung des Krankheitsbildes und bei der korrekten Einnahme der verordneten Medikamente. Unser Ziel ist es, dass die Patienten sich wieder besser und gesünder fühlen.
Welchen Mehrwert bieten die Anthemis Apotheken gegenüber anderen Apotheken?
Das kann ich nicht beurteilen, da ich bei den anderen Apotheken nicht vor Ort bin. Wir wollen der Bevölkerung im Gesundheitsbereich helfen – das ist unser Anspruch. Neben der klassischen Apotheken-Arbeit bieten wir auch einige zusätzliche Dienstleistungen an, die den Kunden einen Mehrwert bieten. Aktuell bauen wir zudem unsere Vor-Ort-Kundenbetreuung aus. Damit möchten wir zu den Kunden fahren, die nicht mobil sind. Eine gute pharmazeutische Versorgung sollte für alle zugänglich sein.
Welche Beratungsschwerpunkte setzen die Anthemis Apotheken?
Wir arbeiten vor allem serviceorientiert. Dies geht weit über die reine Medikamentenausgabe hinaus. Dazu gehören z.B. die individuellen Medikationsanalysen, Blutdruck- sowie Kompressionsstrumpfmessungen und vieles mehr. Einiges davon bieten wir auch beim Kunden zu Hause an, und manche Analysen können wir auch online durchführen.
Wir haben uns auch auf Stoffwechsel- und Darmgesundheit spezialisiert. Hier fragen wir uns: Wie funktioniert mein Körper und wie kann ich ihn z. B. mit Mikronährstoffen unterstützen? In diesem Bereich ist es wichtig, die ganze Person als Individuum zu verstehen, um sie bestmöglich beraten zu können.
Auf welche „Neuerungen“ dürfen sich Kunden in nächster Zeit freuen?
Wir machen die Apotheke mobil. Es ist schön, wenn der Kunde zu uns kommt, aber die Bevölkerung wird älter und weniger mobil. Meine Aufgabe als Dienstleister im Gesundheitssektor ist es, dies frühzeitig zu bemerken und darauf zu reagieren. Wenn ein Kunde nicht in die Apotheke kommen kann, sollte er telefonisch oder per Mail mit uns Kontakt aufnehmen und einen Termin bei ihm zu Hause vereinbaren. Bei manchen Analysen ist auch ein Online-Termin möglich. So kommen die medizinisch notwendigen Dienstleistungen auch bei immobilen Kunden an.
Welche medizinischen Themen sind gerade interessant?
Natürlich ist Corona immer noch ein großes Thema. Dazu gehört der Bereich „Abwehrkräfte stärken“. Aktuell mache ich meinen Epigenetik-Coach. Hier kann man durch spezielle Tests Codierfehler in der Genetik feststellen. Anhand dessen lassen sich Aussagen treffen, was ein Mensch beispielsweise besser verträgt und welche Mikronährstoffe zusätzlich benötigt werden. Diese Analyse wird nächstes Jahr bei uns neu angeboten.
Warum sind Sie Apothekerin geworden?
Ich bin mit mehreren Sprachen aufgewachsen und in Mathe und Wirtschaft in der Schule war ich auch nicht schlecht, deshalb wollte ich ursprünglich im Wirtschaftsbereich arbeiten. Damals war ich gerade in Deutschland angekommen, und mein Deutsch war noch nicht so gut. So habe ich erst mal mit einer Banklehre begonnen. Dort habe ich aber festgestellt, dass dieser Bereich überhaupt nichts für mich ist. Meine beste Freundin hatte damals Pharmazie studiert. Sie brachte mich dazu, mich mit diesem Fachgebiet zu nähern. Später habe ich erfahren, dass meine Tante, die früh verstorben war, dasselbe Studium angefangen hatte. So bin ich in ihre Fußstapfen getreten.
Welche menschlichen Eigenschaften mögen Sie am meisten an Ihren Mitarbeitern?
Ich achte darauf, dass meine Mitarbeiter vor allem kompetent und sympathisch sind, dies spürt man schnell im Umgang miteinander. Wichtig ist auch, dass alle die bei mir beschäftigt sind, auf Menschen zugehen können. Das ist eine wichtige Eigenschaft bei uns im Dienstleistungssektor. Eine positive Stimmung im Team ist ebenfalls fundamental, denn nur in der Gruppe ist man stark. Ich versuche regelmäßige Schulungen zu ermöglichen, um jeden individuell und nach seinen Stärken und Interessen zu fördern.
Was macht Ihnen am meisten Spaß in Ihrer Tätigkeit als Apothekerin und Inhaberin der Anthemis Apotheken?
Ich organisiere gerne und bringe Menschen zusammen. Zusätzlich versuche ich im Team persönliche Stärken herauszufinden, um diese dann im Unternehmen bestmöglich einzusetzen und an den richtigen Stellen zu positionieren. Mir ist wichtig, dass jeder meiner Mitarbeiter zufrieden ist. Wenn das der Fall ist, dann arbeitet es sich auch viel leichter.
Was war die skurrilste Notdienst-Anekdote?
Skurril nicht unbedingt, aber jeder Mitarbeiter einer Apotheke kennt wohl folgende Situation: Mitten in der Nacht klingelt das Telefon und der Kunde am Ende fragt, ob wir denn heute Dienst haben. Wir denken uns dann immer unseren Teil, wenn wir nämlich keinen Dienst hätten wären wir ja nicht ran gegangen.
Was wissen unsere Leser ganz sicher noch nicht über Sie?
Ich bin in Afrika (Madagaskar und Togo) aufgewachsen. Vielleicht resultiert daraus die Affinität zu natürlichen Heilmitteln.
Welches Ziel wollen Sie mit den Anthemis Apotheken erreichen?
Wir wollen uns natürlich stets weiterentwickeln und auf die Bedürfnisse unserer Kunden eingehen. Mein persönliches Ziel ist es, als Teil des Gesundheitswesens diese noch mehr zu unterstützen. Hier würden wir gerne mehr Dienstleistungen anbieten können, um die Ärzte zu entlasten und die alternde Bevölkerung im Gesundheitswesen abzufangen. Ich möchte keine Konkurrenz für Ärzte sein, aber es gibt durchaus Gebiete, in denen wir helfen können. Wenn wir noch enger zusammenarbeiten würden, wäre die Versorgung der Bevölkerung noch besser gesichert.
Wenn Sie eine neue Fertigkeit in Sekundenschnelle erlernen könnten, was wäre das?
Ich würde gerne Körper scannen können. So könnte ich sofort sehen, welches Ungleichgewicht im Patienten herrscht.
Was lieben Sie an Ansbach und was könnte sich noch verbessern?
Das Einzige, was mir an Ansbach fehlt, ist das „Savoir-vivre“. Einfach mal mit Freunden in netten Restaurants treffen. Diese Restaurants und die dazugehörige Essens- und Treffens-Kultur gibt es leider zu wenig in Ansbach. Ansbach ist aber eine kuschelige, kleine und saubere Stadt, das mag ich.
Vervollständigen Sie den Satz: Die Anthemis Apotheke wäre eine Lösung für…
… viele Probleme die mit der Gesundheit zu tun haben.