Sparkasse Ansbach: Die Luft wird langsam dünner
Ansbach, 12.06.2020 – „Auf den ersten Blick können wir wieder sehr zufrieden sein. Unsere Sparkasse hat im Kundengeschäft beachtliche Werte erreicht. Viele Menschen vertrauen uns ihre finanzielle Lebensplanung an. Darüber freuen wir uns.“ Mit diesen Worten begann Vorstandsvorsitzender Werner Frieß das Pressegespräch zum Jahresabschluss 2019 der Sparkasse Ansbach.
In konkreten Zahlen liest sich das wie folgt: Die Bilanzsumme der mittelfränkischen Flächensparkasse wuchs 2019 um 6,5 % auf 4.615 Mio. Euro, die Ausleihungen stiegen um 5,7 % auf 2.509 Mio. Euro, die Einlagen erreichten mit 3.501 Mio. Euro (+ 7,5 %) einen neuen Rekordstand. Erfreulicherweise investierten die Kunden auch verstärkt in Wertpapiere und nutzten die Ertragschancen an den Börsen. Die Wertpapierumsätze kletterten um 37,7 %.
„Trotz dieser geschäftlichen Höhenflüge wird die Luft aber auch für unsere Sparkasse langsam immer dünner, weil der Zinsüberschuss leider erneut abgeschmolzen ist“, kommentierte Vorstandschef Frieß diese Zahlen. Denn das sehr positive Wachstum im Kundengeschäft verpufft ertragsseitig vor allem durch die Negativzinspolitik der Europäischen Zentralbank sowie den hohen Wettbewerbsdruck am Kreditmarkt. Stv. Vorstandsvorsitzender Stefan Fink brachte das „Dilemma“ auf den Punkt: „Das Abschmelzen der Erträge kann auch durch ein dynamisches Gegensteuern im Kostenmanagement, Preisanpassungen und den Ausbau des Provisionsergebnisses nicht vollständig ausgeglichen werden.“
Zusätzlich wird das Ergebnis der Sparkasse durch einen infolge der Tarifsteigerungen im öffentlichen Dienst gestiegenen Personalaufwand trotz leicht rückläufiger Mitarbeiterzahl belastet. Ebenfalls mussten – diesen Sachverhalt konkretisierten die Vorstandsmitglieder Ludwig Ochs und Dieter Mai – die erforderlichen Investitionen in die Bereiche Digitalisierung, Regulatorik sowie in die energetische und kundenoptimierte Renovierung bzw. Sanierung der sparkasseneigenen Immobilien gestemmt werden.
Im Ergebnis war das Betriebsergebnis deshalb weiter rückläufig, lag aber mit 0,80 % der DBS (2018: 0,89 % / DBS) noch immer über dem Durchschnitt der bayerischen Sparkassen (0,75 % / DBS). Die Zinsspanne reduzierte sich von 1,66 auf 1,58 % / DBS. Die Cost-Income-Ratio bezifferte sich auf 63,4 % / DBS (2018: 61,4). Leider ist davon auszugehen, dass sich diese Entwicklung auch in den kommenden Jahren fortsetzen wird, da bei begrenzten Möglichkeiten zur Gegensteuerung insbesondere mit einer Verbesserung der Zinssituation auf absehbare Zeit nicht zu rechnen ist. Zumal, so Vorstandsvorsitzender Werner Frieß, auch die negativen Folgen der gegenwärtigen Corona-Pandemie zu verkraften sein werden.
Ansonsten wird die Sparkasse Ansbach den schon seit einigen Jahren eingeschlagenen Weg weiterverfolgen: die Chancen der Digitalisierung nutzen, trotzdem nah am Menschen vor Ort arbeiten und konsequent das Thema Nachhaltigkeit weiter besetzen, das einen hohen Stellenwert in der Gesellschaft einnimmt. „Unsere Sparkasse wird alles dafür tun, um auch in der Zukunft zur Sicherung und Steigerung der Lebensqualität in der Stadt und im Landkreis Ansbach beizutragen und die Zukunftsfähigkeit und den Wohlstand der Menschen in der Region zu sichern. Das war vor Corona der Fall und das wird auch weiterhin die zentrale Richtschnur unseres Handelns bleiben“, versprach Vorstandsvorsitzender Werner Frieß.
Quelle: Sparkasse Ansbach