Schneller, weiter, höher! Hermes-Logistik in neuen Dimensionen
„Warum der Name Programm ist“ oder „Was Hermes mit Olympia zu tun hat“ Ein Unternehmen zwischen Mythologie und Logistik
Ansbach, 03.09.2020 – „Hermes kommt nach Ansbach.“ Ja, was hab ich mich gefreut. Ansbach – ab sofort in einem Zuge zu nennen mit Paris, Mailand, New York. Aber da war ich vermutlich ein wenig zu euphorisch.
Spaß beiseite. Wenn man mal so rumfragt, was denn im Elpersdorfer Industriegebiet Großes gebaut wurde, ist eines bekannt: Ein Logistikzentrum von Hermes. Richtig! Was genau aber dort passiert, hm, das wisse man auch nicht so genau. Interessant angesichts der Markenbekanntheit. Also gut, dann schauen wir uns das doch mal an und gehen nach Elpersdorf.
Im April 2017 hat die die Stadt Ansbach die Erschließung eines 32 Hektar großen Gewerbegebiets am neu geschaffenen Dr.-Zumach-Ring mit ausgewiesenen Parzellen von 2.000 Quadratmetern bis hin zu mehreren Hektar fertiggestellt.
Neben den von der Stadt Ansbach hervorgehobenen Vorteilen wie Nähe zu den Hochschulen Ansbach und Triesdorf, Potential an Nachwuchs- und Arbeitskräften, sämtliche Schularten vor Ort, niedrige Gewerbesteuerhebesätze, beste Lebensbedingungen und ein attraktives Kultur- und Freizeitangebot, dürften aber vor allem folgende Eigenschaften Kaufinteressenten auf den Plan gerufen haben:
Der Standort mit seiner Lage unmittelbar an und mit Sichtbeziehung zur Autobahn A6 und in guter Erreichbarkeit der Kreuze A6/A7 und A6/A9/A3 ist in jeder Hinsicht ausgezeichnet in das regionale Fernstraßennetz eingebunden. Die IHK Bayern diesen „Gewerbepark Ansbach-West“ in ihrem Standortportal bereits zweimal zur Gewerbefläche des Monats (April 2016 und November 2019) gekürt.
Optimale Rahmenbedingungen für Industrie und produzierendes Gewerbe, Logistik, Handwerk und Dienstleistungen überzeugten die Jury. Als ebenso relevant einzuschätzen ist sicher auch eine hohe Datengeschwindigkeit. So sorgen Bandbreiten von 10 Megabit/s bis 10 Gigabit/s (symmetrisch) auch digital für eine flotte Anbindung, in diesem Fall das Internet.
Göttliche (dazu später) Voraussetzung für die Errichtung eines Logistikzentrums, das war der Stadt und den angezogenen Interessenten schnell klar. Die Stadt Ansbach hat sich daraufhin lange und intensiv mit der Frage der Ansiedlung eines Logistikbetriebs beschäftigt.
Dann kam Hermes
Das Objekt der Begierde ist ein stattliches Grundstück in verkehrsgünstiger Lage, nicht zuletzt dank des nur einen Steinwurf entfernt gelegenen Autobahnanschlusses: Auf einem Areal von 186.000 Quadratmetern wolle Hermes im Gewerbepark Ansbach-West ein modernes Logistikzentrum errichten und dabei 600 Arbeitsplätze schaffen.
Den letztendlich ausschlaggebenden Grund für Hermes, so die damalige Oberbürgermeisterin Carda Seidel, habe unter anderem das beeindruckende Wertesystem des inhabergeführten Otto-Konzerns mit Hermes als Tochterunternehmen sowie das Bekenntnis zur Nachhaltigkeit in ökologischer und auch finanzieller Hinsicht gegeben. Eine „win-win-Situation“ für Stadt und Hermes gleichermaßen, sich in Westmittelfranken anzusiedeln. Ansbach profitiere in besonderem Maße als Wirtschaftsstandort, nicht zuletzt aufgrund der vielen Arbeitsplätze. Hermes werde andererseits durch den Neubau in die Lage versetzt, das Sortiment weiter auszubauen und noch schneller zum Kunden liefern zu können. stärkt den Logistikstandort Ansbach im Westen der Metropolregion Nürnberg.
Aber wer oder was ist eigentlich Hermes? – Hermes der Götterbote
„Hermes“ stammt vom griechischen Wort „herma“, was „Fels“ oder „Stein“ bedeutet. Ein Gefäß so abzuschließen, dass nichts hinein und heraus kann, nannten die Alchemisten einst „mit dem Siegel des Hermes verschließen“; uns heute noch bekannt im Begriff „hermetisch“.
Hermes gilt als Botschafter und Vermittler zwischen den Göttern und den Sterblichen – daher wurde die Wissenschaft vom „Erklären und Verstehen“, die Hermeneutik, nach ihm benannt. Hermes ist in der griechischen Mythologie unter anderem der Gott der Kaufleute, der Reisenden und des Verkehrs. Passt schon mal.
Durch seine Tätigkeit als hin- und hereilender Bote, der zum Kreis der zwölf olympischen Götter gehörte, und dank seiner beflügelten Stiefel war Hermes schneller als das Licht. Das war schon in der Antike so, das ist auch jetzt so, wie wir gleich sehen werden. Hermes in der Neuzeit hat sich vermutlich nicht von Ungefähr schon einen gottgleichen Namen gegeben. Eine olympische Gottheit – da liegt das Motto der olympischen Spiele ja mehr als nahe:
Schneller, höher, weiter…
Ich ahne spätestens seit dem Richtfest, dass die neuzeitliche Namensgebung des Logistikdienstleisters kein Zufall war. Denn das Areal hat wirklich olympische Ausmaße. Veranschaulichen soll das folgender Vergleich: Die Gesamtfläche der Immobilie entspricht einer Größe von ca. zehn Fußballfeldern.
Während unseres Vormittags laufe ich – in Sicherheitsschuhen, die sind vorgeschrieben – laut meiner App 10,2 Kilometer. Mag das auch nicht für eine Medaille reichen, ist es doch mit Abstand mein persönlicher Rekord während der Arbeitszeit.
Schneller…
Denkt man an die Olympiade in ihrem eigentlichen Wortsinn, meint man gemeinhin den vierjährigen Zeitraum zwischen zwei Olympischen Spielen.
Noch schneller, in weniger als der Hälfte dieser Zeit, hat Hermes – ausgerüstet mit einem Investitionsvolumen von 90 Millionen Euro – seinen Olymp, das neue Warenlager der Hermes Fulfilment und die neue Hauptumschlagbasis des Hermes Einrichtungs-Service, errichtet; liegen zwischen dem ersten Spatenstich und der Inbetriebnahme gerade einmal zwei Jahre: (12. Oktober 2018: Erster Spatenstich – 20. September 2019: Richtfest – 13. März 2020: Inbetriebnahme)
Ein sportliches, Verzeihung, transportliches und in jedem Fall bemerkenswertes Tempo mit dem Hermes an den Start geht!
Aber langsam….
Schauen wir uns noch ein paar Zahlen an
350.000 Kubikmeter Erdmassen wurden bewegt, 24.000 Kubikmeter Beton gegossen und 2.100 Tonnen Stahl verarbeitet. Sage und schreibe 95 Kilometer Rohrleitungen und 220 Kilometer Strom- und Datenkabel verlegt. Und dann wurden noch 370 Bäume und 280 Sträucher gepflanzt.
Wir waren dabei – beim ersten Spatenstich, beim Richtfest und wollten nun wissen, wie es jetzt in den und um die Hallen herum aussieht.
Der Gebäudekomplex umfasst zwei Hallen mit einer Gesamtfläche von ca. 76.000 Quadratmetern und bündelt die Lagerhaltung von Hermes Fulfilment und den zentra¬len Warenumschlag des Hermes Einrichtungs-Service.
Auf dem Außengelände ist Platz für 268 Container bzw. Wechselaufbauten und 92 Lkw. Für kleinere Fahrzeuge gibt es ein Parkhaus und einen Parkplatz mit jeweils ca. 220 Plätzen.
Sind die Hallen von ihren Dimensionen schon von außen beeindruckend, so wird einem das wirkliche Ausmaß erst beim Betreten bewusst: In bis zu 12,40 Meter schwindelerregend hohen Regalen ist Ware gelagert. 52.500 Europaletten-Stellplätze können dazu mit Schubmaststaplern bedient werden. Hinzu kommen 20.000 Quadratmeter Blocklagerfläche. Die Gesamtlagerkapazität verrät man uns, beläuft sich auf etwa 40.000 Kubikmeter.
Hermes Fulfilment betreibt am Standort auf 53.000 Quadratmetern ein Lager für Otto-Ware, kümmert sich also um Lagerung und Kommissionierung von Großstücken. Über einen dem Lager angeschlossenen Logistik-HUB (Hauptumschlagbasis) mit weiteren 15.000 Quadratmetern wickelt der Hermes Einrichtungs-Service, eine Schwestergesellschaft, den Warenumschlag für seine Auftraggeber ab. Dieser HUB-Betrieb umfasst 24 Wareneingangs- und 84 Warenausgangstore, an denen im (Otto-) Normalbetrieb rund 180 Lkw täglich be- bzw. entladen werden. Insgesamt wurden ca. 170 Hallentore eingebaut. Auf weiteren 8.000 Quadratmetern verteilen sich Büros, Sozialräume und Technik beider Unternehmen vorgesehen.
Wie alle neuen Logistik-Center von Hermes ist auch das Ansbacher Projekt wegen der besonderen, ökologischen und soziokulturellen Qualität von der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) nach dem Gold-Standard zertifiziert. Zum Einsatz kommen unter anderem ein nachhaltiges Wärmeerzeugungs- und Wärmeverteilungskonzept sowie energiesparende LED-Beleuchtung mit nutzungsbezogener, intelligenter Schaltung. So sinkt der Energieverbrauch gegenüber einer konventionellen Beleuchtung um bis zu 35 Prozent. Ein optimiertes Hofmanagementsystem vermeidet darüber hinaus unnötige Leerfahrten und Stillstandzeiten.
Höher…
Der technische Fortschritt hat den Handel mehr als nur gewandelt, E-Commerce und Online-Handel stellen Produzenten wie Händler vor immer neue Herausforderungen. Wenn der Postmann bzw. Paketbote zweimal klingelt, mag das früher noch eine Seltenheit oder ein Soft-Porno-Filmchen gewesen sein; mittlerweile ist es an der Tagesordnung, dass wir uns kleine oder große Dinge nach Hause liefern lassen. Der Trend, Waschmaschinen, Fernseher, Sofas oder Teppiche online zu bestellen, ist nicht nur ungebrochen, sondern immer mehr Menschen in Deutschland bestellen immer häufiger Großgeräte und Möbel online. Allein die bei Otto pro Jahr bestellten Kleiderschränke bringen so viel Gewicht auf die Waage wie 3.800 afrikanische Elefanten.
Um diese steigende Sendungsmengen effizient bearbeiten und den wachsenden Kundenanforderungen gerecht werden zu können, braucht es eine Logistikimmobilie, die nicht nur höchst wirtschaftlich, funktional und flexibel, sondern auch besonders nachhaltig geplant ist. Hermes hat also optimale Voraussetzungen für eine zeitgemäße, schnelle Logistik geschaffen. Und so werden nun von Elpersdorf aus die Großstücksendungen zunächst auf die Depotstandorte verteilt und anschließend per Zwei-Mann-Handling zu den Bestellern in ganz Deutschland gebracht.
Das Logistikzentrum wird von beiden Unternehmen der Hermes Gruppe genutzt und konzentriert sich auf die logistische Abwicklung von Möbeln, Elektrogroßgeräten und sonstigen sperrigen Gütern, ist also auf das Handling des großvolumigen Sortiments mit einem Gewicht von mehr als 31,5 Kilogramm zugeschnitten.
…weiter
Für uns neu: die Warenprüfung, welche Hermes Fulfilment an den kommissionierten Waren durchführt. So werden die Waren direkt am Standort Elpersdorf auf Herz und Nieren getestet, wodurch der Endkunde sicher sein kann, dass das Bestellte fehlerfrei ist und funktioniert.
Trotz aller Technik und Digitalisierung – für die tägliche Umsetzung braucht es jede Menge Mitarbeiter, erst recht jetzt, wo das Zentrum unter Volllast fährt.
„Wir suchen weiterhin Fachkräfte für den gewerblichen und kaufmännischen Bereich sowie für die IT“, so Volker Weidemann, seit dem 15. Januar 2019 Betriebsleiter von Hermes Fulfilment am Standort Ansbach und Experte in Sachen Logistik. In dieser Funktion ist der gebürtige Franke für die lagerlogistische Abwicklung von Möbeln, Elektrogroßgeräten und sonstigen sperrigen Gütern verantwortlich.
Ihr interessiert Euch für eine Stelle als Staplerfahrer oder Elektriker, dann bewerbt Euch am besten direkt auf der Homepage von Hermes oder schriftlich bei Kathrin Steinmetz, der HR Businesspartnerin vor Ort.
Kontakt:
Kathrin Steinmetz / HR Business Partner
Tel: 01516 7408486
E-Mail: kathrin.steinmetz@hermes-ws.com
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