Oster-Lockdown in Bayern
„Sehr viel mehr als das Prinzip Hoffnung können wir Ihnen heute nicht bieten“ (Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger)
Bayern, 23. März 2021 – Stundenlang wurde beraten, gestern dann haben sich Bund und Länder auf einen besonders harten Lockdown über die Osterfeiertage geeinigt. Die Umsetzung des Beschlusses hat der bayerische Ministerpräsident Söder im Nachgang der Kabinettssitzung heute (23. März 2021) in einer Pressekonferenz zusammen mit Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger, Gesundheitsminister Klaus Holetschek und Kultusminister Michael Piazolo erläutert.
Um den steigenden Infektionszahlen entgegenzuwirken und eine Überlastung der Intensivbetten zu vermeiden soll es bis zum Ende der Osterferien keine weiteren Öffnungsschritte geben, im Gegenteil. Nach einem verschärften Lockdown über die Osterfeiertage bis einschließlich 18. April wurden nach Ferienende jedoch Lockerungen in Aussicht gestellt.
Die Zahl der Corona-Infektionen in Bayern ist seit Mitte Februar um 85 Prozent gestiegen. Momentan seien es weniger über 80-Jährige, die sich mit dem Virus infizieren sich als jüngere Menschen. Ab dem 27. März dürfen daher die Bewohner von Alten- und Pflegeheimen wieder mehr als einen Besucher pro Tag empfangen.
Beschlossen wurde eine erweiterte Ruhezeit an Ostern, das heißt: Die Tage vom 1. April (Gründonnerstag) bis 5. April (Ostermontag) zählen als Ruhetage, werden somit Sonn- und Feiertagen gleich gestellt.
Keine Veränderungen gibt es hinsichtlich der Kontaktbeschränkungen: Ansammlungen im öffentlichen Raum sind grundsätzlich untersagt, im Privaten gelten weiter die bisherigen Kontaktbeschränkungen. In Landkreisen mit einer Inzidenz unter 100 dürfen sich also maximal fünf Menschen aus zwei Haushalten treffen, liegt die Inzidenz jenseits der 100 sind nur Treffen mit dem eigenen Haushalt und einer weiteren Person gestattet.
Handel und Gastronomie: Alle Geschäfte müssen über Gründonnerstag und Karsamstag geschlossen bleiben; lediglich der Lebensmittelhandel darf am Karsamstag öffnen. Die Regeln für To-Go-Angebote der Gastronomie gelten weiter.
Ostergottesdienste sollen virtuell abgehalten werden.
Um die Corona-Impfungen zügig voranzubringen, soll ab dem 31. März 2021 mit dem Impfen durch Hausärzte begonnen werden, so der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek. Zunächst sollen 1.500 Arztpraxen mit dem Impfen starten. Holetschek hofft, dass das Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und Patient auch zu einer größeren Akzeptanz des Corona-Impfstoffes von Astrazeneca führen wird.