Lichtenau: +++ Sattelzug hinterlässt eine Spur der Verwüstung +++
Am Samstag, den 27. April 2024, gegen 21.20 Uhr, gingen bei der Polizei mehrere Notrufe über einen augenscheinlich verkehrsunsicher fahrenden Sattelzug auf der BAB 6 in Fahrtrichtung Heilbronn ein. Zwischen den Anschlussstellen Schwabach-West und Lichtenau fiel der Sattelzug mit polnischen Kennzeichen durch Schlangenlinien über alle Fahrspuren und teilweise Fahrgeschwindigkeiten von 30 km/h auf. Hierbei touchierte er auch die Mittelschutzplanke der Autobahn.
Noch während Streifen der Verkehrspolizei Ansbach herangeführt wurden, verließ der Sattelzug die Autobahn an der Anschlussstelle Lichtenau und bog – verfolgt von mehreren Zeugen – auf die Staatsstraße 2223 in Richtung Windsbach ab. Auch auf der Staatsstraße nutzte er teilweise die Gegenfahrbahn. Hier ignorierte er die Anhaltesignale der mittlerweile zusätzlich eingetroffenen Streife der Polizeiinspektion Heilsbronn und kollidierte wenig später mit einem ihm entgegenkommenden Pkw einer 62-jährigen Frau aus dem Landkreis Ansbach, die nicht mehr rechtzeitig ausweichen konnte. Diese geriet durch den Aufprall ins Schleudern, überschlug sich, blieb mit ihrem Fahrzeug auf dem Dach im Straßengraben liegen und wurde in ihrem Fahrzeug eingeklemmt. Sie musste später durch die freiwilligen Feuerwehren Neuendettelsau, Schlauersbach/Kirschendorf aus dem Fahrzeug geborgen werden. Sie kam mit mittelschweren Verletzungen ins Krankenhaus Ansbach. Am Pkw entstand ein Schaden von etwa 13.000 Euro.
Dieser Unfall hielt den 45-jährigen ukrainischen Fahrer des Sattelzuges aber nicht davon ab, seine Fahrt fortzusetzen. Während eine Streife der Polizeiinspektion Heilsbronn sich um die verunfallte Pkw-Fahrerin kümmerte, folgten drei weitere Streifen dem flüchtigen Unfallfahrer. Dieser ignorierte noch etwa weitere zwei Kilometer die Anhalteaufforderungen der Polizei, bis er letztlich alleinbeteiligt über die Gegenfahrbahn hinaus nach links von der Fahrbahn abkam und selbst im Straßengraben verunfallte, wobei der Sattelzug nicht unerheblich beschädigt wurde. Der Schaden wird hier auf etwa 20.000 Euro geschätzt.
Ein zwischenzeitlich alarmierter Polizeihubschrauber konnte noch vor Erreichen der Einsatzstelle wieder abdrehen. Letztlich nahmen die eingesetzten Polizeikräfte bei der Festnahme des Fahrers deutlichen Alkoholgeruch wahr, so dass eine Blutentnahme angeordnet wurde. Aufgrund seines Zustandes, war eine Atemalkoholprobe und jegliche Kommunikation mit dem Mann nicht möglich. Er selbst blieb bei beiden Unfällen aber unverletzt. Der Beschuldigte wurde aufgrund seiner offenbar erheblichen Alkoholisierung ins Klinikum Ansbach verbracht. Die Verkehrspolizei Ansbach zog auf Anordnung der Staatsanwaltschaft einen
Gutachter zur Unfallaufnahme hinzu. Die Staatsanwaltschaft ordnete eine Sicherheitsleistung im vierstelligen Bereich an. Während des Einsatzes und der anschließenden Bergemaßnahmen des Sattelzuges war die Staatsstraße teilweise vollgesperrt.
Die Verkehrspolizeiinspektion Ansbach bittet weitere Verkehrsteilnehmer, die – insbesondere auf der Staatstraße – durch den entgegenkommenden Sattelzug gefährdet wurden, sich unter der Telefonnummer 0981/90 94 -430 zu melden.