Anzeige

Eine rundum positive Geschichte: Hörbehinderte junge Frau bei Leoni elocab erfolgreich integriert

Ansbach, 26. November 2021 – Für Thomas Deubel, den Geschäftsführer der LEONI elocab GmbH in Georgensgmünd, ist die Sache klar: „Es ist eine rundum positive Geschichte und wir möchten nicht mehr auf diese Mitarbeiterin verzichten“. Die Rede ist von Hatice Deli, die seit 30. August bei der Firma arbeitet. Die junge Frau ist von Geburt an hörbehindert, kann diese Einschränkung aber durch Hörgeräte und Lippenlesen gut ausgleichen. Im Februar hatte sie im Berufsbildungswerk Nürnberg die dreieinhalbjährige Ausbildung zur Industriemechanikerin erfolgreich abgeschlossen, im praktischen Bereich sogar als Klassenbeste.

Danach war sie sechs Monate lang auf der Suche nach einem Arbeitsplatz. Dies gestaltete sich nicht ganz einfach, obwohl die Weißenburgerin eigentlich alles mitbringt, was der Arbeitsmarkt braucht: Sie hat einen anspruchsvollen Ausbildungsberuf erlernt, ist flexibel, mobil und motiviert. Schicht zu arbeiten ist für sie kein Problem, pendeln auch nicht. Doch zum einen gab es wegen Corona gerade wenig freie Stellen. Zum anderen zögerte manch potenzieller Arbeitgeber wegen ihrer Behinderung und weil sich die 21-Jährige in einem „Männerberuf“ bewarb.

Auch bei Leoni elocab hat es erst im zweiten Anlauf und mit ein bisschen Unterstützung durch die Agentur für Arbeit geklappt. Doch nach nur einem „Schnuppertag“ im Betrieb wurde Hatice Deli eingestellt. Nicht im erlernten Beruf – dort war keine Stelle frei –, sondern als Technische Konfektionärin im Bereich der Kabelfertigung. Konkret verlangt Ihre Tätigkeit – das Prüfen der Funktionsfähigkeit der in Georgensgmünd hergestellten Kabel – verlangt viel Fingerspitzengefühl, technisches Verständnis und Genauigkeit. Hatice bringt das alles mit, hat sich inzwischen auf verschiedenen Arbeitsplätzen eingearbeitet und erledigt immer komplexere Aufgaben.

Es sind nicht nur ihre Geschicklichkeit und ihre schnelle Auffassungsaufgabe, die der Technische Betriebsleiter Gunter Eckert an seiner Mitarbeiterin schätzt. „Am wichtigsten ist ihre positive Einstellung zur Arbeit“, sagt er. „Leoni elocab ist immer an guten Mitarbeitern interessiert“, ergänzt Personalchef Gerhard Bräu und betont, dass die Behinderung für die Einstellung eigentlich keine Rolle gespielt habe. „Es kam auf Motivation und Feinmotorik an; das war entscheidend.“

Hatice Deli freut sich über das Lob ihrer Vorgesetzten und auch darüber, bei Leoni elocab einen Einstieg in die Arbeitswelt gefunden zu haben. „Wir Schwerhörigen und Gehörlosen sind nicht dumm“, sagt sie leidenschaftlich. „Wir können etwas. Wenn man es uns beibringt und uns die Chance dazu gibt, dann klappt es.“

Was Geschäftsführer Thomas Deubel bestätigt: „Genau das haben wir gelernt, dass es sich lohnt sich, es zu versuchen. Wir hätten sonst eine sehr gute Kollegin weniger im Team.“ Sein Appell an andere Arbeitgeber: „Probiert es aus; es ist ein Mehrwert fürs Unternehmen.“

Die Agentur für Arbeit hat die Integration von Hatice Deli mit einem Eingliederungszuschuss finanziell unterstützt. Mit solchen und weiteren Leistungen (bis hin zu technischen Hilfen) können Arbeitgeber rechnen, die schwerbehinderten Menschen eine Chance geben. In der bundesweiten Woche der Menschen mit Behinderung vom 29. November bis 3. Dezember 2021 möchte die Agentur für Arbeit Arbeitgeber für deren Beschäftigungspotenzial sensibilisieren. Derzeit sind in der Region Ansbach-Weißenburg über 800 Menschen mit Behinderung arbeitsuchend. Viele sind gut ausgebildet, hochmotiviert und möchten im Beruf durchstarten.

Der Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit steht Firmen für Fragen und die Meldung offener Stellen gerne zur Verfügung (Telefon 09141/871-140 für Weißenburg-Gunzenhausen; 09171/841-28 für Roth oder per Mail.
Auch Bewerberinnen und Bewerber können sich online  oder telefonisch bei der Hotline-Nummer
0800 4 5555 00 informieren.

Quelle: Agentur für Arbeit Ansbach – Weißenburg