Einfach machen – Mit Intensivschwester Simone Mayer in der Klinik Dinkelsbühl (ANregiomed)
ANgesicht – Das Magazin von ANregiomed: Das Jahr der Herausforderungen mit Corona
Dinkelsbühl, 27.12.2020 – In der ersten Welle war die Klinik Dinkelsbühl die Anlaufstelle für Corona-Patienten im ANregiomed-Verbund. Über eine Intensivschwester, die tat, was nötig war.
Simone Mayers Hände fliegen über die Arbeitsplatte. Sie öffnet Verpackungen, prüft Medikamente, zieht Spritzen auf – alles in Windeseile. Sie lacht, als sie später darauf angesprochen wird. „Ja, so habe ich es gelernt“, sagt Mayer, die seit 25 Jahren im Haus ist.
Ihr Weg dorthin war geradlinig. Als Kind fragte sie ihre Mutter, was sie tun müsse, um Krankenschwester zu werden. Diesen Fahrplan verfolgte sie zielstrebig und begann direkt nach der Ausbildung auf der Intensivstation. Das Frühjahr 2020 beschreibt die 42-Jährige ohne Klagen.
„Zu Spitzenzeiten hatten wir acht Coronapatienten hier“, sagt Mayer. Mehr Platz war einfach nicht vorhanden. Als Richtwert gilt, dass sich der Arbeitsaufwand je Patient im Vergleich zu einem regulären Intensivpatienten verdreifacht. Für eine kleine Klinik wie Dinkelsbühl war das eine enorme Herausforderung. „Die Belastung war schon außergewöhnlich, vor allem durch die stundenlange Hitze unter der Schutzkleidung“, erinnert sich Mayer.
„Es trifft nicht nur
ältere Menschen mit
Vorerkrankungen.“*Simone Mayer*
Simone Mayer ist keine, die sich in den Vordergrund drängt. Niemals. Sie macht einfach ihre Arbeit. Schnell und zuverlässig. Als das Coronavirus auftauchte, hat sie die Aufgabe angenommen. Und getan, was nötig war.
Ohne Simone Mayer und das Team der Dinkelsbühler Intensivstation wären Carmen Diehn und Elmar Ludwig nicht mehr am Leben. Sie erinnert sich besonders an Ludwig, weil er der Ehemann einer Kollegin ist. Und weil sein Leben noch weitaus länger als bei anderen Patienten am seidenen Faden hing.
Nicht alle Coronapatienten haben es geschafft, das Virus zu besiegen. Deswegen kann Simone Mayer nicht verstehen, wenn die Krankheit von manchen immer noch nicht ernst genommen wird. „Es kann jeden treffen“, sagt Mayer.