Die Arbeit der Hundestaffel des BRK Ansbach
Spielerisches Training für den Notfall
Das Training – Arbeitsmodus on
Die Hundestaffel Ansbach hat 18 Mitglieder, davon sind allerdings nicht alle als Rettungshund bereits ausgebildet und getestet.
Zu Beginn des Trainings werden alle Hunde erst kurze ausgeführt, bevor sie wieder in den Autos verschwinden. Denn, welcher Hund nicht gerade aktiv im Training ist, wird umgehend wieder ins Auto gebracht. Außerdem verstehen die Hunde, sobald die das Geschirr mit der Glocke der Hundestaffel angelegt bekommen, dass es nun erst ist und es um ihre Arbeit geht. Das Verhalten soll hier anders als in der Freizeit sein.
Für einen Einsatz wird den Hunden beigebracht z. B. Personen zu finden und diese anzubellen. Dieses Verhalten ist bei einem normalen Spaziergang wohl eher nicht wünschenswert. Doch diese Hunde verstehen den Unterschied. Wenn er die vermisste Person gefunden hat, kann er diese durch verschiedene Anzeigeformen seinem Hundeführer zeigen (Verbellen, Freiverweisen oder Bringseln).
Nach solchem Ergebnis ist natürlich eine Belohnung für den Hund wichtig… „Für den Hund ist alles am Training total aufregend und am Ende gibt es eine Belohnung“, erklärt Constanze Decker. Die einen Hunde stehen klassisch auf die Leckerlis. Aber wie mir die Besitzer erklären, müssen das auch Leckerlis sein, die der Hund ausschließlich beim Training und nicht in der Freizeit bekommen. Manch anderer Hund bekommt als Belohnung das Lieblingsspielzeug, welches er dann voller Stolz trägt.
Während der gesamten Laufbahn als Rettungshund bildet er mit seinem Hundeführer ein Team. Der Mensch an seiner Seite ist sein Schutz, seine Bezugsperson und dafür verantwortlich, die Grenzen und den Erschöpfungszustand des Hundes frühzeitig einschätzen zu können. Auch wenn es irgendwann mal um die Frage gehen soll, wann ein Rettungshund in den wohl verdienten Ruhestand darf. Der Besitzer muss seinen Hund kennen und diesen nach dessen Wohle entsprechend einsetzen.
Die Prüfung und andere nötigen Kenntnisse
Um bei einer Hundestaffel mitzumachen, werden die Hunde frühzeitig ausgebildet. Das heißt aber nicht, dass es unbedingt ab dem Welpen Alter sein muss. Es gibt auch Hunde, die bei guter Erziehung dies auch noch später erreichen können.
Das A und O ist zunächst einmal das Prüfen der Sozialverträglichkeit: Ist ein Hund in einer Gruppe von anderen Hunden ausgeglichen, wie verhält er sich bei fremde Personen, Kinder oder Lärm und wie sind die Grundregeln beim Hund bereits gefestigt?
Dann geht es ans Trainieren. Hier wird auch nach der Neigung der Hunde gegangen. Es gibt Rettungshunde die Vermisste auf großen Flächen (Flächensuche), in verschütteten Gebäuden (Trümmersuche) oder aber auch nach Geruch eine bestimmte Person suchen (Mantrailing). Kein Hund wird auf alle Gelegenheiten trainiert, sondern spezialisiert sich mit seinem Herrchen auf eine Einsatzmöglichkeit.
Wenn die Entwicklung des Hundes wie auch des Besitzers gut verläuft, können sie sich zu einem Test anmelden. Dies dauert meist um die drei Jahre, wobei ein regelmäßiges Training nötig ist. Die Prüfung wird von externen Personen außerhalb der eigenen Hundestaffel abgenommen und alle 24 Monate wiederholt. So soll die dauerhaft Einschatzbereitschaft sichergestellt werden.
Neben dieser Zertifizierung muss der Hundeführer noch einiges mehr leisten. Eine Grundausbildung in Erster Hilfe bildet die Basis, weiter Theorie Ausbildungen und Kenntnisse für Rettungseinsätze im Gelände sogenannte Fachdienstausbildung sind dennoch nötig. Die Ausbildung eines Rettungshundes hat somit nicht nur das Hundetraining, sondern viel mit der Ausbildung und Entwicklung des Halters zu tun. Hund und Besitzer müssen sich ergänzen und ein Team bilden.
Der Einsatz
Im Falle eines Einsatzes wird die Hundestaffeln durch die entsprechende Leitstelle alarmiert. Hierzu müssen eine gewisse Anzahl an ausgebildeten Hunden verfügbar sein. Sollten sie verhindert sein, besteht die Möglichkeit, Hundestaffeln aus benachbarten Gemeinden zu holen, so wie die Hundestaffel Ansbach auch häufig zu weiter weg gelegenen Einsätzen gerufen wird.
Vor Ort gibt es eine Einweisung durch den Einsatzleiter. Dabei müssen die Witterungsverhältnisse (besonders die Windrichtung, denn der Hund erblickt die Person nicht, sondern erriecht sie) und der Überblick durch den Hundebesitzer immer im Auge behalten werden. Da sich bei einer Flächensuche der Hund teilweise eine weite Strecke von seinem Besitzer entfernt, muss dieser komplett selbständig agieren. Bei solchen Suchaktionen werden große Flächen abgesucht. Dabei muss das Vertrauen zwischen Hund und Herrchens stimmen.
Im Jahr 2018 wurde die Hundestaffel Ansbach zu rund 50 Einsätzen gerufen, ohne Bereitschaftsdienst. Alle Team können zu jeder Tageszeit, egal welcher Wochentag und welche Uhrzeit es ist, alarmiert werden. Anfallende Kosten wie für die Prüfungen werden vom BRK übernommen. Aber der zeitlichen Aufwand und Kosten im Folge des Trainings finden rein im Ehrenamt statt.
Ich sage WAUW-WOW
Nach diesem Abend bin ich noch mehr beeindruckt von der Arbeit der Hunde und ihren Besitzern als ich es vorher schon war. Ein großer Dank an die Hundeführer für dieses Engagement und die Bereitschaft, ihr Freizeit für ihren Hund das Wohl Anderer zu „opfern„. Das ist keine Selbstverständlichkeit und muss honoriert werden. DANKESCHÖN!