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Bekommt Ansbach eine Sekundarstufe an der Montessori Schule?

Ansbach, 26.11.2020 – Die Montessori Grundschule Ansbach soll um eine Sekundarstufe erweitert werden. Um interessierte Eltern über dieses Vorhaben zu informieren, fand am 24. November 2020 ein digitaler Informationsabend statt. Der Zuspruch war groß, 32 Audio Teilnehmer loggten sich ein um zu hören, was geplant ist und wann mit den ersten beiden Jahrgangsstufen begonnen werden kann.

Nach den Worten von Bettina Vester, der 1. Vorsitzenden des Vereins, sollen die ersten beiden Jahrgangsstufen der Sekundarstufe schon im September 2021 beginnen. Dies setze allerdings voraus, dass bis spätestens 31. März 2021 der Regierung von Mittelfranken ein tragfähiges Konzept vorliegt, damit eine Genehmigung für den Start im Herbst 2021 erteilt werden kann. Hierfür wurde bereits mit der Stadt Ansbach sowie mit verschiedenen Vermietern und Verkäufern Kontakt aufgenommen.

Inklusion spielt weiterhin eine wichtige Rolle

Da auch in der Sekundarstufe, wie auch schon in den anderen Einrichtungen des Montessori Vereins Ansbach, Inklusion ein wichtiger konzeptioneller Bestandteil ist, müsse auch das Gebäude entsprechenden konzeptionellen Anforderungen genügen. Hierzu ergänzte Ute Santin, die Kassiererin des Vereins, dass derzeit verschiedentlich Verhandlungen geführt werden, aber derzeit noch keine Einzelheiten bekannt gegeben werden können. Für den Montessori Verein sei dies schon die zweite Schulgründung in den letzten Jahren. Deshalb wisse man um die Schwierigkeiten, die ein solches Vorhaben bereiten könne. Nachdem auch in der Sekundarstufe der bayerische Lehrplan verpflichtend ist, müssten selbstverständlich weitere Lehrkräfte und Pädagoginnen eingestellt werden, jedoch könnten bis zum Vorliegen einer Genehmigung keine entsprechenden Verträge abgeschlossen werden.

Die Räumlichkeiten reichen nicht aus

Da der neue Schulzweig mit 20-23 Kindern starten und dann nach und nach Klasse für Klasse auf 60 Schüler anwachsen soll, ist in der bisherigen Grundschule in der Brauhausstraße nicht ausreichend Platz vorhanden. Deshalb müsse man sich nach weiterem Raum umsehen. Trotz dieser Schwierigkeiten wolle man an dem Ziel Sekundarstufe festhalten, weil dies für die Schülerinnen und Schüler erhebliche Vorteile bringe. Bisher mussten sie die Montessori Grundschule nach der 4. Jahrgangsstufe verlassen. Zwar stand und steht in Rothenburg eine weiterführende Montessori Schule bereit, die trotz des erheblichen Zeitaufwandes für den Schulweg an jedem Schultag gerne in Anspruch genommen wurde. Aber mit einer Sekundarstufe vor Ort könnten sich noch mehr Eltern für den Montessori-Weg begeistern lassen, da sie nicht das Problem des Schulwechsels nach der 4. Klasse hätten.

„Kind als Baumeister seiner selbst“

Die Schulleiterin Elke Goppelt und die Gymnasiallehrerin Conny Webert, die als Leiterin der neu zu gründenden Sekundarstufe vorgesehen ist, erläuterten auf entsprechende Nachfragen der zugeschalteten Beteiligten die Montessori Schulprinzipien. So sei es Aufgabe der Lehrkräfte, das pädagogische Umfeld vorzubereiten und individuell auf jedes Kind einzugehen. Die Schülerinnen und Schüler seien zwar frei in der Gestaltung ihrer Arbeit, müssten aber gerade deshalb mehr Verantwortung für eigenes Lernen übernehmen. Das „Kind als Baumeister seiner selbst“ wie Maria Montessori dies schon vor hundert Jahren ausgedrückt hat, lerne dadurch eigenverantwortliches Handeln, aber auch die Zusammenarbeit mit seinen Mitschülern. Auch in der Sekundarstufe gebe es keine Benotungen und damit keinen Prüfungs- bzw. Notendruck, sondern nur ausführliche individuell zugeschnittene Beurteilungen. Da auch die Sekundarstufe als gebundene Ganztagsschule konzipiert werde, gebe es keine Hausaufgaben, was aber niemanden hindere, zu Hause bereits begonnene Arbeiten fortzuführen oder sich mit dem Schulstoff zu beschäftigen. Die Sekundarstufe ende mit der mittleren Reife, jedoch berechtige dieser Abschluss auch zum Besuch der Übergangsklasse an einem Gymnasium. Betont wurde, dass auch die Montessori Sekundarstufe allen Schülern, die bisher nicht den Montessori-Weg eingeschlagen hatten, offen stehe. Wer sich für einen Schulplatz interessiere, dem steht der Vormerkbogen auf der Homepage zum Download zur Verfügung. Gerne kann man sich auch über das Kontaktformular für den Newsletter registrieren.


Quelle: Montessori Verein Ansbach