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Aurach + Herrieden: +++ Abstandskontrollen auf der Bundesautobahn A 6 +++

Am Mittwochvormittag, 16.09.2020 führte die Verkehrspolizei Ansbach erneut Abstandskontrollen auf der Bundesautobahn A 6, zwischen den Anschlussstellen „Herrieden“ und „Aurach“, durch. Dabei wurden die Verkehrssünder wieder unmittelbar nach ihrem Verkehrsverstoß angehalten und mit ihrem Fehlverhalten konfrontiert.

Einem 44-Jährigen und seinem Spediteur kam dieser Umstand teuer zu stehen, denn er musste unter anderem wegen wiederholten gravierenden Verstößen gegen die Sozialvorschriften knapp 5.000 Euro Bußgeld berappen und als Sicherheit hinterlegen, weil er im Bundesgebiet keinen festen Wohnsitz hat.

In etwas mehr als drei Stunden filmten die Ordnungshüter dreißig gerichtsverwertbare Situationen,
bei denen Lkw-Fahrer nicht den Mindestabstand für Lkw von fünfzig Metern auf Autobahnen zum
Vorausfahrenden eingehalten und diesen zum Teil erheblich unterschritten haben. Die 22 kontrollierten Fahrer aus dem Ausland mussten einen dreistelligen Geldbetrag als Sicherheit leisten, die acht deutschen erhalten in den kommenden Tagen einen Bußgeldbescheid. Allen gemein ist jedoch die Tatsache, dass sie einen Punkt in der Verkehrssünderkarte in Flensburg eingetragen bekommen.

Im Rahmen der Kontrolle gab es aber auch den einen oder anderen „Beifang“. So hatte einer der Fahrer, der im grenzüberschreitenden Güterverkehr unterwegs ist, hierfür nicht die erforderliche Lizenz.
Bei zwei weiteren Truckern wurde festgestellt, dass sie ihre Ladung völlig unzureichend gesichert hatten. Bei vier Lastkraft- oder Sattelzügen wurden erhebliche Fahrzeugmängel wie beispielsweise geschweißte Bremszylinder, gerissene Bremsscheiben oder abgefahrene Reifen durch die Schwerverkehrskontrollgruppe festgestellt. Hier wurden ebenfalls Bußgeldverfahren eingeleitet und die Weiterfahrt bis zum Abschluss der Reparatur in einer Fachwerkstatt vorübergehend untersagt.

Den krönenden, aber aus Sicht der Ordnungshüter unrühmlichen Abschluss bildete dann in den Mittagsstunden ein 44-jähriger Türke. Nicht nur, dass auch er den Sicherheitsabstand, der Leben retten
kann, nicht eingehalten hat. Beim Auslesen seines Digitalen Kontrollgerätes stellten die Beamten
wiederholte massive Verstöße gegen die gesetzlichen Vorschriften über Lenk- und Ruhezeiten fest.
Tägliche Lenkzeiten zwischen sechzehn und einundzwanzig Stunden waren für ihn keine Seltenheit,
sondern in den letzten Wochen eher die Regel. Und auch mit den Ruhezeiten hatte er es in der jüngeren Vergangenheit nicht so genau genommen. Darüber hinaus wies sein Sattelzug gravierende Mängel auf. So waren Reifen des Aufliegers stellenweise bis auf die Karkasse abgefahren, eine von zwei Bremsleitungen der Vorderachse laienhaft abgeklemmt und die Bremse somit ohne den vorgeschriebenen Kombibremszylinder, eine Bremsscheibe der Vorderachse gerissen und dadurch ohne jegliche
Bremswirkung sowie die Stoßdämpfer an der Hinterachse defekt. Neben den 5.000 Euro Bußgeld für
den Fahrer kommen auch auf das Unternehmen mit Sitz in Georgien Bußgelder in Höhe eines fünfstelligen Geldbetrages zu. Die „tickende Zeitbombe“ in Kombination aus Fahrer und Fahrzeug wurde
von der Beamten der Verkehrspolizei Ansbach vorübergehend aus dem Verkehr gezogen. Der Sattelzug wird vor der Weiterfahrt in einer Fachwerkstatt repariert. In dieser Zeit kann sich dann auch der
Fahrer „eine Mütze voll Schlaf“ gönnen und kommt so endlich einmal zu einer vernünftigen Ruhezeit.

Quelle: Verkehrspolizeiinspektion Ansbach