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Arbeitslosenquote in Westmittelfranken sinkt erstmals seit Beginn der Krise

Vor allem jüngere Arbeitslose profitieren von der beginnenden Erholung

Westmittelfranken, 01.10.2020 – Die Zahl der Arbeitslosen in Westmittelfranken sinkt im Vergleich zum Vormonat um 418 Meldungen auf 5.808. Dies entspricht einer Reduzierung um 6,7 Prozent.

„Damit liegt der Wert zwar immer noch um rund 1.500 über dem Vorjahreswert, erfreulich ist aber, das wir erstmals seit Beginn der Krise wieder rückläufige Arbeitslosenzahlen haben.“, so Claudia Wolfinger, die Chefin der Arbeitsagentur Ansbach-Weißenburg. „Gerade die jüngeren Arbeitslosen unter 25 Jahren haben von der beginnenden Erholung des Arbeitsmarktes im September profitiert“, ergänzt Thomas Dippold, der Chef der Arbeitsagentur Fürth. Bei dieser Personengruppe reduziert sich der Bestand um fast ein Viertel im Vergleich zum Vormonat und liegt jetzt bei 806 Meldungen.

  • Arbeitslosenzahl im September 2020: 5.808
  • Arbeitslosenzahl im Vorjahr: 4.306
  • Arbeitslosenquote im September 2020: 3,5 %
  • Arbeitslosenquote im Vorjahr: 2,6 %

Die Arbeitslosenquote sinkt seit August um 0,3 Prozentpunkte auf aktuell 3,5 Prozent. Im September des Vorjahres lag sie noch bei 2,6 Prozent.

Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung steigt im Vorjahresvergleich an

Es liegen neue Beschäftigtendaten zum Stichtag 31. März 2020 vor. Demnach steigt die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung in Westmittelfranken vor Beginn der Corona-Krise im Vergleich zum Vorjahres-Quartal leicht an. Es ergibt sich ein Plus von 0,5 Prozent bzw. 640 Personen.
„Inwieweit diese positive Entwicklung zu Jahresbeginn dazu beiträgt, den ‚Corona-Effekt‘ in Westmittelfranken in einem erträglichen Rahmen zu halten, werden erst die Zahlen im weiteren Jahresverlauf zeigen.“, so Wolfinger und Dippold.

Inanspruchnahme des Kurzarbeitergelds sinkt

Im Vergleich zum Höchststand im April mit 2.541 Anzeigen für 43.685 Beschäftigte, zeigen ein halbes Jahr nach Beginn der Pandemie im September nur noch 11 Betriebe für 127 Beschäftigte Kurzarbeit an. „Inzwischen nehmen viele kurzarbeitende Betriebe ihre Produktion weitgehend wieder auf. Das lässt die Hoffnung zu, dass die Inanspruchnahme des Kurzarbeitergeldes weiter zurückgeht. Inwieweit die Entwicklungen in den Herbst- und Wintermonaten eine verstärkte Inanspruchnahme dieses Instruments wieder erforderlich machen könnten, ist bisher noch nicht abzusehen. Wir stehen den Firmen und ihren Beschäftigten bei Bedarf aber selbstverständlich weiter beratend und unterstützend zur Seite“, sagen Wolfinger und Dippold.

Zu Beginn des Shutdowns bereits über 30.000 Kurzarbeitende in den beiden Agenturbezirken Ansbach-Weißenburg und Fürth

Da die Unternehmen bis zu drei Monate Zeit haben, die tatsächliche Kurzarbeit ab-zurechnen, liegen jetzt erstmals verlässliche Zahlen für den Monat März 2020 vor. Diese können aber nur auf Agenturebene ausgewiesen werden und sind für die Region „Westmittelfranken“ noch nicht erhältlich. „Demnach haben im Agenturbezirk Ansbach-Weißenburg gleich zu Beginn des Shutdowns 1.781 Betriebe für 12.247 Kurzarbeitende abgerechnet“, berichtet Wolfinger. Für den Agenturbezirk Fürth gibt Dippold Auskunft: „In Agenturbezirk Fürth haben im März 2.239 Betriebe für 18.420 Beschäftigte Kurzarbeitergeld abgerechnet.“

Stellenbestand steigt, Stellenneuzugänge eher verhalten

Der Bestand an offenen Arbeitsstellen steigt den dritten Monat in Folge an. Der Corona-bedingte Tiefpunkt mit 2.923 Stellen im Juni wird im September um 267 Stellen überboten. „Mit aktuell 3.190 Stellen liegen wir zwar noch um rund 310 Angebote unter dem Potential wie vor der Pandemie,“ sagt Dippold, „die Entwicklung geht aber in eine gute Richtung.“ Im Helferbereich wurde mit aktuell 855 Stellen der Vorjahres-wert nahezu wieder erreicht (-51), der Stand vor Pandemiebeginn konnte mit einem Plus von 14 Stellen sogar knapp überboten werden. Für Fachkräfte und Akademiker gilt dies jedoch noch nicht im gleichen Maß. Bei den Fachkräften liegt das Stellenpotential mit 1.886 Angeboten noch um 383 hinter dem Vorjahreswert. Auch für Akademiker sind deutlich weniger Stellen gemeldet als vor einem Jahr. Laut Wolfingers Aussagen sank hier die Arbeitgeber-Nachfrage von 643 im September 2019 auf 449 im aktuellen Monat.

Arbeitsmarktentwicklung in den Rechtskreisen SGB III und SGB II

Von den insgesamt 5.808 Arbeitslosen werden mit 3.750 knapp zwei Drittel von der Agentur für Arbeit betreut. Im Vergleich zum Vormonat sind das 368 Personen weniger, die nach dem Ende ihrer Erwerbstätigkeit Arbeitslosengeld I gemäß dem SGB III beziehen. Im Vorjahresvergleich liegt dagegen eine Zunahme um 1.245 Meldungen vor.

Bei den Jobcentern beziehen 2.058 Personen Leistungen nach dem SGB II. Im Vergleich zum Vormonat sind das 50 Meldungen weniger. Zum Vorjahr liegt ein Plus von 257 vor.

Stadt und Landkreise

Der Arbeitsmarkt in der Stadt Ansbach

Die Arbeitslosenquote sinkt in der Stadt Ansbach im Vergleich zum Vormonat um 0,4 Prozentpunkte auf aktuell 4,9 %. Verglichen mit dem Vorjahr liegt sie um 1,0 Prozentpunkte höher. Die Zahl der Arbeitslosen vermindert sich im Vergleich zum Vormonat um 96 auf 1.178, im Vorjahresvergleich nimmt sie um 261 zu.

Im Stadtgebiet sind von der Corona-Krise beide Rechtskreise betroffen. Der Anstieg bei den Jobcentern, und damit bei den Leistungsbeziehern nach dem SGB II, fällt allerdings im Vorjahresvergleich geringer aus als bei der Arbeitsagentur. Im SGB-III-Bereich liegt hier die Arbeitslosigkeit bei 624, das sind 160 Arbeitslose bzw. 34,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Im Bereich SGB II liegt sie bei 554, was einem Plus von 101 Personen bzw. 22,3 Prozent zum Vorjahr entspricht. Im Vormonatsvergleich haben sich die Zahlen in beiden Rechtskreisen reduziert. Im SGB III um 71 Meldungen, im SGB II um 25.

Die Arbeitgeber im Stadtgebiet melden dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Jobcenter im September 210 neue Stellen, das sind 54 mehr als vor einem Monat und 18 mehr als im Vorjahresmonat. Insgesamt sind im Stadtgebiet Ansbach 696 freie Stellen im Bestand (Vorjahr -75).

Der Arbeitsmarkt im Landkreis Ansbach

Die Arbeitslosenquote sinkt im Landkreis Ansbach im Vergleich zum Vormonat um 0,2 Prozentpunkte auf aktuell 2,8 Prozent. Verglichen mit dem Vorjahr liegt sie um 0,6 Prozentpunkte höher. Die Zahl der Arbeitslosen reduziert sich im Vergleich zum Vormonat um 221 auf 3.056, im Vorjahresvergleich nimmt sie um 734 zu.

Im Landkreis sind von der Corona-Krise beide Rechtskreise betroffen. Der Anstieg bei den Jobcentern, und damit bei den Leistungsbeziehern nach dem SGB II, fällt allerdings im Vorjahresvergleich geringer aus als bei der Arbeitsagentur. Im SGB-III-Bereich liegt hier die Arbeitslosigkeit bei 2.118, das sind 656 Arbeitslose bzw. 44,9 Prozent mehr als im Vorjahr. Im Bereich SGB II liegt sie bei 938, was einem Plus von 78 Personen bzw. 9,1 Prozent zum Vorjahr entspricht. Im Vormonatsvergleich haben sich die Zahlen in beiden Rechtskreisen reduziert. Im SGB III um 206 Meldungen, im SGB II um 15.

Die Arbeitgeber des Landkreises Ansbach melden dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Jobcentern im September 342 neue Stellen, das sind 63 weniger als vor einem Monat und 100 weniger als im Vorjahresmonat. Insgesamt sind 1.650 freie Stellen im Bestand (Vorjahr -334).

Der Arbeitsmarkt im Landkreis Neustadt-Aisch/Bad Windsheim

Die Arbeitslosenquote sinkt im Landkreis Neustadt-Aisch/Bad Windsheim im Vergleich zum Vormonat um 0,2 Prozentpunkte auf aktuell 2,7 Prozent. Verglichen mit dem Vorjahr liegt sie um 0,9 Prozentpunkte höher. Die Zahl der Arbeitslosen reduziert sich im Vergleich zum Vormonat um 101 auf 1.574, im Vorjahresvergleich nimmt sie um 507 zu.

Im Landkreis sind von der Corona-Krise beide Rechtskreise betroffen. Der Anstieg bei den Jobcentern, und damit bei den Leistungsbeziehern nach dem SGB II, fällt allerdings im Vorjahresvergleich geringer aus als bei der Arbeitsagentur. Im SGB-III-Bereich liegt hier die Arbeitslosigkeit bei 1.008, das sind 429 Arbeitslose bzw. 74,1 Prozent mehr als im Vorjahr. Im Bereich SGB II liegt sie bei 566, was einem Plus von 78 Personen bzw. 16,0 Prozent zum Vorjahr entspricht. Im Vormonatsvergleich haben sich die Zahlen in beiden Rechtskreisen reduziert. Im SGB III um 91 Meldungen, im SGB II um 10.

Die Arbeitgeber des Landkreises melden dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Jobcentern im September 177 neue Stellen, das sind 42 mehr als vor einem Monat und eine weniger als im Vorjahresmonat. Insgesamt sind 844 freie Stellen im Bestand (Vorjahr -219).


Quelle: Agentur für Arbeit Ansbach-Weißenburg