Ansbach, 2. März 2022: ANregiomed-Klinikverbund schult Notfallmediziner nach internationalem Schockraumkonzept
ATLS – Hochschule Ansbach unterstützt
Wenn Patienten mit schweren, oft lebensgefährlichen Verletzungen im Krankenhaus eintreffen, zählt jede Sekunde. Im „Schockraum“ der Notaufnahme werden sie von einem Team aus Ärzten und Pflegekräften verschiedener Fachrichtungen untersucht und stabilisiert. Verbindliche Standards für das gemeinsame Vorgehen setzt dabei das weltweit verbreitete Schockraumkonzept ATLS (Advanced Trauma Life Support). Im Rahmen der anstehenden Rezertifizierung des Klinikums Ansbach als Regionales Traumazentrum wurden erneut 16 Ärztinnen und Ärzte des ANregiomed-Klinikverbunds nach diesem Standard geschult.
„Weil im Schockraum jeder Handgriff sitzen muss, sind die Abläufe innerhalb des Teams klar gegliedert und die Arbeitsweisen genau aufeinander abgestimmt“, erklärt Prof. Dr. Franz-Xaver Huber, Chefarzt der Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie und Wiederherstellungschirurgie und Leiter des Regionalen Traumazentrums am Klinikum Ansbach, der die standortübergreifende Weiterbildung initiiert hat. „Im ATLS-Konzept sind die Abläufe so weit standardisiert, dass ein darin geschulter Mediziner fast ohne Vorbereitung in einem beliebigen Notfallteam mitarbeiten kann, sofern dieses nach ATLS-Standard vorgeht“, so der Unfallchirurg und Notfallmediziner.
Nach dem vorherigen Studium eines 400-seitigen Handbuchs absolvierten die Ärztinnen und Ärzte der Fachbereiche Chirurgie und Anästhesie/Notfallmedizin das zweitägige Kursprogramm. Am Ende stand eine theoretische und praktische Prüfung. Neben 12 Teilnehmern aus dem Klinikum Ansbach kamen vier weitere aus der Klinik Rothenburg. Sieben Experten aus dem gesamten Bundesgebiet stellten das Ausbilderteam.
Bereits zum vierten Mal wurden Ärztinnen und Ärzte aus dem ANregiomed-Klinikverbund nach ATLS-Standard geschult und geprüft. Die Veranstaltung fand in bewährter Weise in Räumen der Hochschule Ansbach statt, zu der der ANregiomed-Klinikverbund in zahlreichen Bereichen eine sehr erfolgreiche Kooperation pflegt. Dies betont auch Prof. Tanja Schmidt, die die Teilnehmenden begrüßte und sich auch im Auftrag von Hochschulpräsident Prof. Dr.-Ing. Sascha Müller-Feuerstein für die langjährige Zusammenarbeit bedankte: „Der Bereich der ärztlichen Weiterbildung liegt uns sehr am Herzen und wir freuen uns besonders, dass wir das Klinikum Ansbach und Herrn Prof. Huber erneut unterstützen konnten“, so die Ärztin und Professorin des Studiengangs Biomedizinische Technik an der Hochschule Ansbach. „Unsere Studierenden erhalten am Klinikum Ansbach bereits sehr früh die Möglichkeit, umfangreiche Einblicke in den Klinikalltag, insbesondere die chirurgischen Fächer, zu nehmen. Der enge Kontakt zu Ärzten und Mitarbeitern ist außergewöhnlich und wäre ohne das Engagement des Klinikums Ansbach nicht möglich.“ Die Kooperation werde seit über zehn Jahren mit Leben erfüllt und sei in dieser Form in Deutschland einzigartig.
Quelle und Foto: Foto: ANregiomed/Rainer Seeger