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250. Geburtstag von Alexander von Humboldt: Sein Wirken für das Ansbacher Porzellan

Ansbach, 13.09.2019 – Anlässlich des 250. Geburtstags von Alexander von Humboldt (1769–1859) am Samstag (14. September 2019) erinnert die Bayerische Schlösserverwaltung an sein großes Interesse für Porzellan. Als Wissenschaftler und Naturforscher ist Humboldt bekannt, auch seine Reisen und Expeditionen; indes wissen wenige, dass sich Humboldt auch mit allen Belangen des Porzellans beschäftigte.

Er war gerade 22 Jahre alt, als er, zum Bergassessor ernannt, in den preußischen Staatsdienst eintrat. Zuvor hatte er sich bereits mit der Porzellanherstellung, von der Gewinnung der Rohstoffe und deren Weiterverarbeitung bis zum Brennvorgang, beschäftigt. 1792 wurde er Oberbergmeister in den Fürstentümern Ansbach und Bayreuth. Beide Fürstentümer fielen, nach der Abdankung von Markgraf Alexander, 1791 an Preußen. In Ansbach entstanden seine umfangreichen Gutachten zur Porzellanherstellung, in deren Mittelpunkt die Porzellanmanufaktur in Schloss Bruckberg steht.

Um die Wirtschaftlichkeit der Betriebe in den ehemaligen Fürstentümern zu erfassen, wurde Alexander von Humboldt mit einer Studie über die Porzellanmanufaktur Ansbach beauftragt. Von 1792 bis 1795 unterzog Humboldt den Manufakturbetrieb einer kritischen Analyse. Dabei beschäftigte er sich nicht nur mit der Organisation, sondern steuerte auch Ideen für technische Verbesserungen bei, beispielsweise durch einen neuen Rundofen.

Sein Augenmerk lag aber auch auf der Wirtschaftlichkeit des Betriebs. So machte er Vorschläge zum Einkauf günstigerer Rohstoffe und nahm Einfluss auf das Sortiment, wobei er den Handel mit den sogenannten „Türkenbechern“ nach Ende der Türkenkriege wieder aktivieren wollte. Ende 1792 waren 33.600 solcher Kaffeeschälchen für 7.000 Gulden bestellt worden. Vormals wurde rund die doppelte Anzahl über Wien in den Orient exportiert. Auch sollten die Becher neue Muster bekommen, da „der türkische Geschmak sich seit dem Kriege geändert, und man diesem treulich nachgeben muss“.

Einige dieser „Türkenbecher“ aus der Ansbacher Porzellansammlung Bayer sind in der Gotischen Halle in der Residenz Ansbach ausgestellt. Die wenigen noch erhaltenen Stücke verraten uns heute nicht mehr, dass sie einst zu Tausenden in der Ansbacher Porzellanmanufaktur gefertigt und in die Türkei verkauft wurden.


Text: Bayerische Schlösserverwaltung