Anzeige

21. Juli 2023 – 100 Jahre Amt für Ländliche Entwicklung Mittelfranken/Tag der offenen Tür

Ansbach, 20. Juli 2023 – Es wuselt im Amt für Ländliche Entwicklung Mittelfranken. Die Behörde feiert in diesem Jahr ihren 100. Geburtstag.

Um Behörden, Politikern, Institutionen, Verbänden sowie interessierten Bürgerinnen und Bürgern, einen Einblick in die breite Palette seiner Arbeit zu geben, veranstaltet das Amt in und ums Gebäude am 21. Juli ab 12 Uhr in der Philipp-Zorn-Straße 37 einen „Tag der offenen Tür“, der bis 17 Uhr geht. Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zeigen die aktuellen Instrumente und Initiativen der Ländlichen Entwicklung und wie sie diese zusammen mit den Partnern einsetzen. Daneben gibt es ein buntes Programm unter anderem mit Kunst, Kulinarik, Kino und Kinderspaß.

Zum runden Geburtstag haben Schülerinnen und Schüler des Ansbacher Gymnasiums Carolinum ein riesiges Kunstwerk gefertigt, das mit „Neu-Ordnung“ überschrieben ist. Unter der Leitung von Markus Albrecht haben sich die Zehntklässler im Vorfeld mit der Arbeit der Behörde beschäftigt. Wolfgang Neukirchner, Leiter des Amts für Ländliche Entwicklung Mittelfranken, enthüllt die noch streng vor neugierigen Blicken geschützte Wandarbeit beim „Tag der offenen Tür“ zusammen mit Markus Albrecht und Schulleiter Stefan Exner um 13.30 Uhr. „Es ist eine sinnbildliche Arbeit entstanden, was das Amt für Ländliche Entwicklung nach unserem Verständnis macht – nämlich Landschaft zu gestalten nach bestimmten Vorgaben, die die Gesellschaft zum Wohl der Menschen an die Behörde heranträgt“, erklärt der Kunstlehrer.

Die Geburtsstunde der des Amtes ist im Jahr 1923, die Anfänge liegen aber weiter zurück: König Ludwig II. unterschreibt m Mai 1886 das erste Flurbereinigungsgesetz in Bayern und ruft die Königlich-Bayerische Flurbereinigungskommission in München ins Leben. Im gleichen Jahr kommen neun Anträge für kleinere Verfahren aus dem Altlandkreis Uffenheim. Hauptziel ist in den Anfangsjahren das Schaffen von Wegen, damit die Landwirte zu ihren Feldern kommen.

Bis zum Ersten Weltkrieg gehen weitere 26 Anträge ein. München ist weit weg – die Arbeit verläuft schleppend. Daran ändert auch eine Unterabteilung in Würzburg ab dem Jahr 1915 wenig. Ein neues Flurbereinigungsgesetz tritt Anfang März 1923 in Kraft. Als Folge kommt es zur Gründung der Flurbereinigungsämter in München, Würzburg, Neustadt/Pfalz, Bamberg und Ansbach. Mitte Mai 1923 treten erstmals zehn Beschäftigte in Ansbach ihre Arbeit an.

Bodenneuordnung ist heute mehr als das Zusammenlegen von zersplittertem Grundbesitz, um sinnvoll und effektiv zu wirtschaften. Die Flurneuordnung ist zusammen mit der Dorferneuerung und der Integrierten Ländlichen Entwicklung eine nachhaltige Strukturhilfe für den ländlichen Raum. „Wir leisten Hilfe zur Selbsthilfe“, bringt es Wolfgang Neukirchner auf den Punkt. „Bei der Dorferneuerung und Flurneuordnung stehen die Bürgerbeteiligung im Mittelpunkt. In der Praxis heißt das, Betroffene zu Beteiligten zu machen. Es ist ein Prozess, bei dem Bürger Experten für ihren eigenen Lebensraum sind.“

Seit 1960 befindet sich der Sitz an prominenter Stelle über den Dächern der Stadt in der Philipp-Zorn-Straße. Rund 170 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind für Mittelfranken zuständig. Aktuell laufen 180 Dorferneuerungen und 100 Flurneuordnungen. Damit schafft die Behörde, attraktive Lebens- und Arbeitsverhältnisse für über eine halbe Million Bürgerinnen und Bürger. Daneben betreut das Amt 17 Integrierte Ländliche Entwicklungen: Rund 140 Städte und Gemeinden haben sich darin zusammengeschlossen und arbeiten interkommunal Seite an Seite, um ihre Dörfer voranzubringen.

Quelle: Pressemitteilung, Amt für Ländliche Entwicklung Mittelfranken