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Herrieden: +++ Besonders schwerer Fall des Diebstahls an einem Kraftfahrzeug (Versuch) +++

Fälschung technischer Aufzeichnungen

Am Donnerstag, 23.01.2020, um 02.45 Uhr fuhr eine Streife der VPI Ansbach im Rahmen der „Schleierfahndung“ auf der BAB 6 den Parkplatz Bürgerwald (Fahrtrichtung Heilbronn) an. Dort fiel ihnen bereits beim Einfahren auf, dass die Zufahrt zum Parkplatz durch einen abgestellten Sattelzug mit rumänischer Zulassung so blockiert war, dass maximal noch ein Pkw durchpasste. Um den abgestellten Sattelzug liefen zwei Personen herum. Da das vordere Kennzeichen des Sattelzuges im Führerhaus lag (offensichtlich abmontiert), sahen die Kollegen im Führerhaus nach. Hierbei kam ihnen starken Dieselgeruch entgegen, der von einer Plastiktüte, die mit einer Jacke abgedeckt war, ausging. Am Führerhaus und im Staufach konnten frische Dieselanhaftungen festgestellt werden.
Daraufhin weckten sie alle im Parkplatz befindlichen Lkw-Fahrer und machten einen Sattelzug aus der Tschechischen Republik aus, an dem das rechte Tankschloss durch „Schlossstechen“ angegangen wurde. Der Tankdeckel war jedoch noch auf dem Tankstutzen angebracht. Daraufhin wurden die beiden Rumänen zusammen mit dem Sattelzug (Tatfahrzeug) zur Dienststelle verbracht. Dort wurde der Sattelzug genauer in Augenschein genommen.
Dabei wurden im Staufach der Sattelzugmaschine mehrere Schläuche aufgefunden. Hinter der Zugmaschine war ein Schlauch verbaut, der Richtung Tank führte und von außen nicht sichtbar war. Unter dem Aufliegerboden lag eine Plastiktüte. In dem geschaffenen Stauraum (doppelter Boden) waren mehrere 20 l Kanister versteckt. Im Handschuhfach konnte das passende Werkzeug zum „Schlossstechen“ aufgefunden werden. Beamte der Schwerverkehrsgruppe mit dem Kfz-Meister nahmen sich bei Dienstbeginn des sichergestellten Sattelzuges an. Beim Auslesen des EG-Kontrollgerätes kam der Verdacht von Manipulationen auf. Der Kfz-Meister entdeckte am Impulsgeber, der sich am Ausgang des Getriebes befindet einen Starkmagneten – dieser verhinderte die Aufzeichnungen im digitalen Kontrollgerät (Lenk-/Ruhezeiten, Geschwindigkeit noch gefahrene Kilometer).
Die beiden Beschuldigten wurden mit Dolmetscher vernommen und erkennungsdienstlich behandelt. Für das Strafverfahren ordnete der Staatsanwalt der StA Ansbach eine Sicherheitsleistung in vierstelliger Höhe an (allein für die Fälschung technischer Aufzeichnungen werden bis zu 5.000 Euro Geldstrafe fällig). Der Hauptbeschuldigte hatte bereits im zurückliegenden Jahr mehrfach versucht sich auf gleiche Art u. Weise Diesel zu beschaffen. Die Ermittlungen zu den jeweiligen Strafverfahren sind noch nicht abgeschlossen. Durch das Einfahren der Streifenbesatzung wurden die Täter offensichtlich bei Ihrer Tatausführung gestört. Der tschechische Sattelzugfahrer konnte mit vollen Tank seine Fahrt fortsetzen.

Quelle: Verkehrspolizeiinspektion Ansbach