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Feuchtwangen: +++ Spürsinn und Hartnäckigkeit haben sich ausgezahlt +++

Der gesunde Spürsinn und eine extra große Portion an Hartnäckigkeit der Fahnder der Verkehrspolizei Ansbach hat sich jetzt ausgezahlt. Wie bereits berichtet (siehe Pressebericht hiesiger Dienststelle vom 14.04.2022) hatte eine Zivilstreife im Rahmen der Schleierfahndung Mitte April einen 36-jährigen Slowaken mit seinem neu- und hochwertigen SUV, der in der Tschechischen Republik zugelassen ist, an der Anschlussstelle „Feuchtwangen – Nord“ der Bundesautobahn A 6 gestoppt.

In einem Etui mit Visitenkarten fanden sie dann unter anderem auch einen gefälschten slowakischen Aufenthaltstitel. Weshalb gegen den Osteuropäer ein Strafverfahren wegen Urkundenfälschung eingeleitet wurde.

Der Fahrer war darüber hinaus im Bundesgebiet bereits mehrfach wegen Bandendiebstahl und Bandenhehlerei im Zusammenhang mit Kfz.-Delikten in Erscheinung getreten, weshalb die beiden Beamtinnen das Fahrzeug genauer unter die Lupe nahmen. Dabei ergaben sich Anhaltspunkte, dass
der Slowake nicht rechtmäßig im Besitz des Wagens ist. Deshalb wurde das Auto sichergestellt, um die Eigentumsverhältnisse zu klären. Dabei war von Beginn an das Gemeinsame Zentrum für die deutsch-tschechische Polizei- und Zollzusammenarbeit in Schwandorf und Petrovice eingebunden.

In der Folge nun legte der 36-Jährige den Ordnungshütern zunächst über einen Rechtsanwalt die Kopie eines Kaufvertrages mit einem tschechischen Inkasso-Unternehmen vor. Dieser sollte belegen, dass der Slowake den SUV gekauft und bezahlt hat, nachdem der Vorbesitzer seinen regelmäßigen Leasing-Zahlungen nicht mehr nachgekommen war. Das Inkasso-Büro habe deswegen den Pkw an sich genommen und Anstrengungen unternommen, die ausstehenden Leasingbeträge noch einzutreiben. Da dies nicht geklappt haben soll, sei der SUV an ihn verkauft worden, so der Osteuropäer, um so den erwünschten Erlös zu erzielen.

Aber auch dieses Dokument machte die beiden Polizistinnen stutzig und weckte erneut Zweifel. Denn beispielsweise bestand Personengleichheit vom säumigen Zahler und dem in Westmittelfranken kontrollierten Fahrer, wie sie zwischenzeitlich über das Leasing-Unternehmen herausgefunden haben. Deshalb baten sie das Gemeinsame Zentrum, einen Kontakt zum genannten Inkasso-Büro in der Tschechischen Republik herzustellen und dort die Kopie zur Prüfung vorzulegen. Die Antwort des Unternehmens war dann kurz und knapp: „Der vorgelegte Kaufvertrag ist ein Scherz! Er stammt nicht von uns.“ Und zum Beweis übergab die Firma dann auch noch ein Musterformular eines Kaufvertrages, wie sie dort tatsächlich Verwendung finden. Und das sieht wiederum komplett anders aus als die Kopie, die die Beamtinnen in Händen hielten.

Abschließend wurde mitgeteilt, dass der 36-jährige Slowake den SUV derzeit illegal nutzt. Das Fahrzeug wird jetzt von einem Vertreter des Inkasso-Unternehmens in Ansbach abgeholt werden. Gegen den Osteuropäer wurden nun weitere strafrechtliche Ermittlungsverfahren wegen Urkundenfälschung sowie Kfz.-Unterschlagung eingeleitet.

Quelle: Verkehrspolizeiinspektion Ansbach