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Bad Windsheim: +++ Callcenterbetrüger waren in zwei Fällen erfolgreich +++

Am Dienstag, 09.03.2021 waren Callcenterbetrüger mit der Masche „Schockanruf“ in zwei Fällen erfolgreich. Insgesamt händigten die Geschädigten fünfstellige Geldbeträge aus. Die Kriminalpolizei sucht nun Zeugen der Geldübergaben.

Am Dienstagmorgen stand bei der Einsatzzentrale der mittelfränkischen Polizei das Telefon nicht mehr still. Schon kurz nach 07:00 Uhr meldete sich die erste betagte Frau aus dem Landkreis Fürth. Diese war zuvor von angeblichen Polizeibeamten angerufen worden. Doch die Seniorin ließ sich von den Betrügern nicht täuschen und handelte genau richtig. Mit den Worten „bei mir ist nichts zu holen“ beendete sie das Gespräch mit den falschen Polizeibeamten und verständigte stattdessen den Notruf der echten Polizei.

Trotzdem ließen die Callcenterbetrüger nicht locker – in ganz Mittelfranken riefen sie teilweise im Minutentakt bei vorwiegend lebensälteren Bürgern an, um diese um ihr Erspartes zu bringen. Gerade um die Mittagszeit verstärkten sie noch einmal die Bemühungen, weswegen die Pressestelle des Polizeipräsidiums Mittelfranken umgehend eine Warnmeldung veröffentlichte (Meldung Nr. 325 vom 09.03.2021).

Tatsächlich war festzustellen, dass bereits viele potentielle Geschädigte durch die Warnhinweise der Polizei über die Betrugsserie informiert waren und nicht weiter auf die Anrufer eingingen.

In zwei Fällen gelang es den Betrügern aber die Angerufenen zu überrumpeln und an große Geldbeträge zu gelangen:

So wurde eine Seniorin aus Bad Windsheim Opfer eines Betrugs der Masche „Schockanruf“. Die Anruferin gab sich dabei als Enkelin der betagten Frau aus. Sie hätte einen Verkehrsunfall verursacht und dabei einen teuren Mercedes angefahren. Dadurch wäre ein Schaden von 25.000 Euro entstanden, den sie umgehend begleichen müsse um nicht ihren Führerschein zu verlieren. Aus Mitleid mit der vermeintlichen Enkelin erklärte sich die Geschädigte bereit, einen fünfstelligen Geldbetrag zu übergeben. Die Betrügerin sicherte ihr zu, dass das Geld umgehend wieder auf das Bankkonto der Großmutter überwiesen würde. Kurz darauf erhielt die Frau sogar einen Anruf einer angeblichen Bankangestellten. Der Geldbetrag wäre tatsächlich schon überwiesen worden. Gegen 13:30 Uhr wurde die Seniorin zur Übergabe des Geldes nach außen beordert. Dort nahm eine Frau den Betrag entgegen.

Die Geschädigte beschrieb die Betrügerin folgendermaßen:
Ca. 30 bis 35 Jahre alt, Ca. 1,65 Meter groß, schlank und trug einen weißen Mund-Nasen-Schutz

Das Fachkommissariat für Trickbetrug der Kriminalpolizei hat nun die Ermittlungen in der Sache übernommen und sucht Zeugen der Tat:

  • Wer hat gegen 13:30 Uhr in Bad Windsheim in der Berliner Straße eine Frau gesehen, die auf die Personenbeschreibung passt?
  • Wer hat die Geldübergabe zur Tatzeit bemerkt?
  • Wem ist ein in der Nähe des Tatortes geparktes, ggf. auswärtiges Fahrzeug aufgefallen?

Der zweite Schadensfall ereignete sich im Landkreis Neustadt an der Aisch im Ort Baudenbach. Auch in diesem Fall gab sich eine Betrügerin am Telefon als Verwandte aus. Durch einen Verkehrsunfall wäre sie in eine finanzielle Notlage gekommen und bräuchte dringend sofort Geld. Der Geschädigte hatte Mitleid und ließ sich zu einer Geldübergabe überreden.

Der Geschädigte beschrieb die Betrügerin folgendermaßen:

Zwischen 25 und 30 Jahre alt, Ca. 1,60 Meter groß, graue Mütze und trug eine weiße FFP2-Maske

Auch zu diesem Betrugsfall sucht die Kriminalpolizei Zeugen der Tat:

  • Wer hat gegen 18:00 Uhr in Baudenbach eine Frau gesehen, die auf die Personenbeschreibung passt?
  • Wer hat die Geldübergabe zur Tatzeit bemerkt?
  • Wem ist ein in der Nähe des Tatortes geparktes, ggf. auswärtiges Fahrzeug aufgefallen?

Die Kriminalpolizei bittet Zeugen, die verdächtige Wahrnehmungen gemacht haben, sich mit dem Kriminaldauerdienst (KDD) Mittelfranken unter der Telefonnummer 0911/2112-3333 in Verbindung zu setzen.

Zur Betrugsmasche „Schockanruf“ hat das Polizeipräsidium Mittelfranken einen Videoclip erstellt. Dieser zeigt, wie die Täter vorgehen und erklärt auch, wie sich potentielle Opfer vor Betrug schützen können: https://fb.watch/1ZK4FzXuf7/

Quelle: Polizeipräsidium Mittelfranken