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Aurach + Lichtenau + Ansbach: +++ Aufgerissener Kraftstofftank, Vollsperrung der Autobahn und Unfälle in der Folge +++

Reichlich Beschäftigung hatten die Beamtinnen und Beamten der Verkehrspolizei Ansbach am Mittwoch, 03.02.2021 zwischen 06:30 Uhr und 10:00 Uhr auf der Bundesautobahn A 6 in Fahrtrichtung Heilbronn. Insgesamt ereigneten sich  sechs Verkehrsunfälle im Streckenbereich zwischen den Anschlussstellen „Lichtenau“ und „Feuchtwangen – Nord“

Ein 55jähriger aus Berlin war gegen 06:30 Uhr mit seinem Sattelzug in Fahrtrichtung Heilbronn unterwegs. Zwischen der Anschlussstelle „Aurach“ und der Tank- und Rastanlage „Frankenhöhe -Nord“ hörte er plötzlich einen lauten Knall. Beim Blick in den Rückspiegel sah er dann, dass er aus seinem rechten Kraftstofftank massiv Diesel verliert. Offenbar war er über einen bislang unbekannten Gegenstand auf der Fahrbahn gefahren und hat sich dabei den Tank aufgerissen. Bis er die Tank- und Rastanlage erreichte, hatte er rund 230 bis 300 Liter Kraftstoff verloren, der sich großflächig über alle drei Fahrspuren der Autobahn auf einer Länge von mehreren Kilometern sowie auf dem Gelände der „Frankenhöhe – Nord“ verteilten.

Aus diesem Grund war eine Vollsperrung in diesem Streckenbereich erforderlich, um die Fahrbahndecke und die des Pannenstreifens von einer Spezialfirma reinigen zu lassen. Der Verkehr wurde zu diesem Zweck durch Mitarbeiter der Autobahnmeisterei Herrieden an der Anschlussstelle „Aurach“ ausgeleitet. Dennoch gab es in der Folgezeit einen Rückstau, der zeitweise eine Länge von rund achtzehn Kilometern erreichte. Deshalb kam es am Vormittag auch im Stadtgebiet Ansbach zu erheblichen Verkehrsbehinderungen auf den Einfall- und Ausfallstraßen. Gegen 11:30 Uhr konnte dann zumindest eine Fahrspur für den fließenden Verkehr wieder frei gegeben werden.

Gegen 07:10 Uhr kam es im zu diesem Zeitpunkt noch zähfließenden Verkehr vor der Schadensstelle zu einem Auffahrunfall. Der Fahrer eines Klein-Lkw, ein 24-jähriger Pole, hatte zu spät erkannt, dass der Fahrer eines vorausfahrenden Lastkraftzuges, ein 42-jähriger Russe, seine Geschwindigkeit deutlich drosselte, und fuhr auf den Anhänger auf. Beim Aufprall blieb der Unfallverursacher dank angelegtem Sicherheitsgurt unverletzt. Der Sachschaden wird von der Polizei mit insgesamt rund 15.000 Euro beziffert.

Gegen 07:30 Uhr krachte es dann kurz vor dem Parkplatz „Geisberg – Nord“. Hier ermittelt die
Verkehrspolizei wegen Unfallflucht. Ein 62-jähriger Tscheche war mit seinem Sattelzug zwischen der Anschlussstelle „Lichtenau“ und dem Parkplatz in Richtung Heilbronn unterwegs. Im Bereich der
Steigung wurde er von einem Sattelzug mit ungarischer Zulassung und weißem Führerhaus überholt.
Dessen Fahrer zog dabei aber plötzlich und unvermittelt nach rechts. Beim Ausweichversuch kam der 62-Jährige mit seinem Fahrzeug nach rechts von der Fahrbahn ab. Dort walzte er die Außenschutzplanke im Bereich der Parkplatzzufahrt auf einer Länge von rund zweihundert Metern nieder. Dabei wurde ein Tank der Sattelzugmaschine abgerissen und drei Reifen des Sattelzuges beschädigt. Der Sachschaden beläuft sich hier nach Schätzung der Polizei auf insgesamt rund 7.000 Euro. Der Unfallverursacher hat den Vorfall wohl bemerkt, denn er hielt kurz an und schaltete die Warnblinkanlage ein. Anschließend fuhr er allerdings wieder weiter, ohne sich um die Schadensregulierung zu kümmern oder sich bei der Polizei zu melden.

Gegen 08:30 Uhr kam es dann an gleicher Stelle zu einem weiteren Unfall, für die Ordnungshüter
hinsichtlich des Ablaufs ein „Déjà-Vu“. Ein 68-jähriger Slowake wollte mit seinem Lastkraftzug auf den Parkplatz „Geisberg – Nord“ fahren. Aufgrund eines Fahrfehlers geriet er aber auf den unbefestigten Grünstreifen und landete auf der bereits beschädigten Außenschutzplanke an der Parkplatzeinfahrt, worauf das Gespann zum Stehen kam. Lkw und Anhänger versanken anschließend im Erdreich und mussten von einem Abschleppunternehmen geborgen werden. Der Sachschaden wird bei diesem Unfall von der Polizei auf insgesamt rund 17.000 Euro geschätzt. Für die Dauer der Unfallaufnahme und der folgenden Bergungsmaßnahmen, die gegen 12:00 Uhr abgeschlossen waren, konnte der Verkehr an der Unfallstelle nur einspurig vorbei geleitet werden. Es kam deshalb auch hier zu erheblichen Verkehrsbehinderungen. Die Absicherung und Verkehrslenkung erfolgte durch Mitarbeiter der
Autobahnmeisterei Herrieden.

Ein geplatzter Reifen an einem Pkw sorgte dann gegen 10:00 Uhr für den nächsten Verkehrsunfall. Ein 62-Jähriger aus dem benachbarten Baden-Württemberg verlor deshalb zwischen dem Parkplatz „Geisberg – Nord“ und der Anschlussstelle „Ansbach“ die Kontrolle über sein Auto. Das Fahrzeug geriet ins Schleudern und krachte zwei Mal hintereinander in die Außenschutzplanke. Der Fahrer blieb dank angelegtem Sicherheitsgurt unverletzt. Der Sachschaden hier beläuft sich auf insgesamt rund 5.000 Euro, schätzt die Polizei. Das Unfallwrack musste von einem Abschleppunternehmen geborgen werden. Die Verkehrslenkung sowie die Absicherung der Unfallstelle wurden von Feuerwehrleuten der Freiwilligen Feuerwehr Lichtenau sowie von Mitarbeitern der Autobahnmeisterei Herrieden übernommen.

Das viel zitierte „Glück im Unglück“ hatte schlussendlich gegen 10:00 Uhr ein 54-Jähriger aus Oberfranken. Er hatte kurz vor der Anschlussstelle „Ansbach“ in Fahrtrichtung Heilbronn das Stauende zu spät erkannt. Deshalb krachte er mit seinem Pkw ins Heck eines stehenden Sattelzuges, den ein 34-jähriger Tscheche steuerte. Der Autofahrer hatte noch geistesgegenwärtig nach links gelenkt, als er das stehende Fahrzeug registrierte. So bohrte sich sein Auto mit der rechten Fahrzeughälfte ins linke Aufliegerheck, das wiederum bis auf den Beifahrersitz in den Pkw gedrückt wurde. Seinem reaktionsschnellen Handeln sowie dem angelegten Sicherheitsgurt hat es der Oberfranke aus Sicht der Ordnungshüter zu verdanken, dass er den Aufprall nur mit Schürfwunden überstanden hat. Der Sachschaden an beiden Fahrzeugen wird von der Polizei mit insgesamt 28.000 Euro beziffert. Vom Pkw des Unfallverursachers blieb nach deren Einschätzung nur noch ein wirtschaftlicher Totalschaden. Das Auto musste von einem Abschleppunternehmen geborgen werden. Auch an dieser Unfallstelle waren Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Lichtenaus im Einsatz.

Quelle: Verkehrspolizeiinspektion Ansbach