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Ansbach: +++ Zahlreiche Betrugsversuche mittels Schockanrufen +++

Am Donnerstag, 05.08.2021, kam es im Bereich der Polizeiinspektion Ansbach über den Tag verteilt zu acht bekannt gewordenen Fällen von sog. „Schockanrufen“.

In einigen Fällen behaupteten der Anrufer oder die Anruferin, ein naher Verwandter zu sein und für einen schweren Verkehrsunfall verantwortlich zu sein, bei dem eine Person getötet wurde. Nun müsse eine Kaution hinterlegt werden, um nicht in Haft gehen zu müssen. Es wurden jeweils hohe Summen zwischen 50.000 und 150.000 Euro gefordert. Dabei wurde auf die Zeugen, die die Betrugsmasche nicht gleich als solche erkannten, hoher Druck ausgeübt. So folgten zum Beispiel weitere Anrufe von vermeintlichen Polizeibeamten und Staatsanwälten, um die Geschichte zu untermauern.

In einem Fall teilte nach einem ersten Anruf mit der gleichen Geschichte in einem zweiten Anruf ein anderer angeblicher Polizist mit, dass der erste Anruf von einer Betrügerbande stamme, der Anruf der Enkelin eine Betrugsmasche sei. Die Seniorin solle jedoch der Polizei bei der Überführung der Täter helfen, indem sie die geforderten 50.000 Euro bei der Bank tatsächlich abhebt und zum Schein eine Übergabe mit den Tätern vereinbart. Bei dieser Gelegenheit würde die Polizei die Täter dann festnehmen.

Die 71-Jährige schenkte dem zweiten Anruf Glauben und fuhr daraufhin tatsächlich zur Bank, allerdings wurde sie dort von einer Bankmitarbeiterin aus organisatorischen Gründen abgewiesen. Während der Fahrt zur Bankfiliale und der Erledigung in der Bank war der angebliche Polizist ständig am Mobiltelefon der Zeugin, um die Geschehnisse verfolgen zu können. Nachdem die Seniorin kein Geld bekam, überdachte sie glücklicherweise die Situation, wurde misstrauisch und beendete das Telefonat.

Bei anderen Anrufen wurde von einem angeblichen Einbruch in der Nachbarschaft erzählt. Die Zeugen sollen ihre Wertgegenstände und Bargeld überprüfen. Bei Nachfragen, ob sich solche wertvollen Sachen zu Hause befinden, wurden die Angerufenen jedoch misstrauisch und beendeten das Gespräch.

So kam es in den bekannt gewordenen Fällen glücklicherweise zu keinen Vermögensschäden. Allerdings ist erfahrungsgemäß die Dunkelziffer solcher Anrufe sehr hoch, weshalb nicht oft genug eindringlich vor den Trickbetrügern gewarnt werden kann.

Quelle: Polizeiinspektion Ansbach