Ansbach, 10.10.2019 – Jüdische Kultur und Kulturschaffende haben Deutschland und Europa über Jahrhunderte bereichert und geprägt. Durch den Holocaust wurde diese Tradition abrupt und nachhaltig durchbrochen. Mit dem 1. Festival des Jüdischen Films vom 13. bis 16. Oktober 2019 soll daher einen Beitrag dazu geleistet werden, das aktuelle künstlerische Schaffen jüdischer Filmemacher bzw. Schauspieler neu in den Mittelpunkt zu rücken.
Thematischer roter Faden sind dabei jüdisch-deutsche Begegnungen, die vor dem Hintergrund der Geschichte des 20. Jahrhunderts in gleicher Weise wahrscheinlich wie unwahrscheinlich erscheinen:
- zwei junge Israelis, die nach Deutschland auswandern
- begleitet von zwei Filmemacherinnen mit Holocaustbelasteter Familiengeschichte
- ein bisexueller deutscher Kuchenbäcker, der in Jerusalem auf die Frau seines Geliebten trifft
- eine deutsche Praktikantin, die in einem israelischen Behindertendorf sich selbst und ihre große Liebe findet
- jüdische Gegenwart, die in Berlin vielfach auf jüdische Vergangenheit trifft
- zwei Männer, die im II. Weltkrieg nur wenige Kilometer voneinander entfernt lebten und deren Lebenslinien und Lebenswelten doch erst 70 Jahre später aufeinander treffen.
Die Filme werden in den Schlosslichtspielen Ansbach, Promenade 29, gezeigt. Im Anschluss wird jeweils zu einem Filmgespräch eingeladen.
Der Eröffnungsvortrag von Dr. Michael Blume (Beauftragter gegen Antisemitismus der Landesregierung von Baden-Württemberg) wird sich mit der Frage beschäftigen, in welchem Verhältnis Antisemitismus und Semitismus zur Mediennutzung in Geschichte und Gegenwart stehen.
Veranstalter:
Katholische Erwachsenenbildung Ansbach-Neustadt/Aisch e. V.
Theater Ansbach – Kultur am Schloss eG
BCJ.Bayern e. V.
Initiativkreis der Woche der Brüderlichkeit Ansbach