Dinkelsbühl: +++ Trickbetrug – Verhaltenstipps für Senioren +++
Dinkelsbühl, 27. November 2024 – Am 26. November 2024 fand eine Informationsveranstaltung der Polizei für Senioren beim Evangelischen Frauenbund der evangelischen Kirchengemeinde statt. Polizeioberkommissar Kai Pause von der Polizei Dinkelsbühl informierte die anwesenden Senioren über die verschiedenen Tricks der Betrüger.
„Bleiben Sie immer wachsam und informieren Sie Ihre Bekannten und Verwandten über die verschiedenen Methoden der Betrüger – denn wer die Tricks der Betrüger kennt, wird auch nicht so schnell darauf reinfallen!“
Falsche Polizeibeamte:
Mit geschickter Gesprächsführung versuchen falsche Polizeibeamte ihre Opfer zur Herausgabe von Wertgegenständen und Geld zu bringen. Beispielsweise wird gesagt, dass man bei einem Einbrecher ein Notizbuch gefunden hat mit dem Namen des Opfers. Man muss jetzt schnell handeln und die Wertsachen in Sicherheit bringen. Dabei will die „Polizei“ dann helfen.
Die echte Polizei kann sich immer mit Dienstausweis und Dienstmarke ausweisen. Von der Polizei werden Sie auch nie unter der Notrufnummer 110 angerufen oder aufgefordert Geld oder Wertsachen herauszugeben!
Verhaltenstips:
- Legen Sie bei einen verdächtigen Anruf sofort auf
- Geben Sie nie Geld oder Wertsachen an Unbekannte heraus
- Geben Sie keine Auskunft über persönliche oder finanzielle Verhältnisse
- Wenn Sie unsicher sind ziehen Sie eine Vertrauensperson hinzu
- Melden Sie verdächtige Anrufe bei der richtigen Polizei (Polizei Dinkelsbühl 09851-57190 oder Notrufnummer 110)
Falsche Handwerker:
Diese klingeln an der Haustüre ihrer Opfer und wollen beispielsweise einen Wasserschaden beheben. Wenn man die Unbekannten hereinlässt, lassen diese die Haustüre einen kleinen Spalt offen, so dass eine zweite Person unbemerkt eintreten kann, während der Hausbesitzer mit dem „Handwerker“ beschäftigt ist. Die zweite Person kann dann unbemerkt nach Wertsachen suchen und das Haus wieder verlassen.
Verhaltenstips:
- Lassen Sie nie Unbekannte ins Haus
- Nutzen Sie Sicherheitseinrichtung wie z.B. Türsprechanlage, Türspion oder Sperrbügel
- Geben Sie keine Spenden an der Haustüre
- Lehnen Sie Gefälligkeiten wie z.B. ein Glas Wasser ab
- Wenn Sie unsicher sind, rufen , Sie Ihren Handwerker an. Suchen Sie aber die Telefonnummer selber aus dem Telefonbuch heraus
Beachten Sie dabei Betrüger sind selten alleine unterwegs, sondern haben meist einen Komplizen dabei. Feuerwehren überprüfen keine Rauchmelder!
Schockanruf:
Eine laut heulende Stimme ruft an und erzählt, dass der Sohn oder die Tochter eine Person überfahren hat. Ein „Polizist“ erklärt dann, dass man diese Haft verhindern kann, wenn man eine höhere Geldsumme zahlt. Beim Geldabholen in der Bank soll man aber nicht sagen, wofür man so eine hohe Geldsumme braucht. Das Geld wird dann von einen „Kurierdienst“ abgeholt.
Verhaltenstips:
- Seien Sie misstrauisch, wenn Sie die Person am Telefon nicht kennen
- Lassen Sie sich nicht drängen oder unter Druck setzen
- Geben Sie keine Auskunft zu persönlichen oder finanziellen Verhältnissen
- Halten Sie Rücksprache mit Familienmitgliedern
- Speichern Sie wichtige Telefonnummern und die von Angehörigen in Ihren Telefon ab
- Bei verdächtigen Anrufen legen Sie sofort auf und verständigen Sie die Polizei
- Erstatten Sie Anzeige bei der Polizei.
WhatsApp-Betrug:
Angeblich hat der Sohn oder die Tochter eine neue Nummer, weil das Handy kaputt gegangen ist und „Mama/Papa“ sollen nun die neue Nummer abspeichern. Bald bekommt man dann eine Nachricht, dass der Nachwuchs Geldprobleme hat oder eine dringende Überweisung tätigen muss. Die Eltern sollen das Geld überweisen oder über ein anderes Bezahlsystem zukommen lassen. Die angegebene Telefonnummer kann man normalerweise nicht zurückrufen oder eine Nachricht senden.
Verhaltenstips:
- Speichern Sie die unbekannte Nummer nicht ab
- Überweisen Sie keine Geldbeträge
- Halten Sie Rücksprache mit Ihren Angehörigen und rufen dabei unter der „alten“ Rufnummer an
- Sichern Sie den Chatverlauf mit Screenshots als Beweismittel
Falsche Gewinnversprechen:
Über einen Gewinn eines hohen Geldbetrages, Auto oder Reise freut sich sicher Jede(r). Dabei fallen aber angeblich Kosten für Steuern oder andere Ausgaben an, die man vorher zahlen soll. Das Geld ist dann weg, den Gewinn bekommt man nicht.
Verhaltenstips:
- Zahlen Sie nichts und tätigen Sie keine Überweisungen
- Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen
- Antworten Sie nicht mit „Ja“ – das Gespräch wird evtl. von den Unbekannten aufgezeichnet und in einem anderen Zusammenhang zusammen geschnitten, so dass einen ganz anderen Sinn ergibt.
- Geben Sie nie Adress-, Konto- oder Scheckkartennummern weiter
- PIN-Nummern nie in der Geldbörse aufbewahren oder auf der Karte notieren
- Bei Verdacht eines Betruges erstatten Sie Anzeige bei der Polizei
Sonstige Verhaltenstips:
- Lassen Sie keine Fremden ins Haus
- Keine Geschäfte an der Haustüre tätigen
- Wenn Sie Weggehen, verschließen Sie die Haustüre doppelt und schließen Sie die Fenster komplett – Ein gekipptes Fenster ist ein offenes Fenster
- In der Dämmerung schließen Sie Rolläden und Jalousien
- Erwecken Sie den Eindruck, dass jemand daheim ist – verwenden Sie dazu Hilfsmittel, die das Licht regulieren bzw. den Anschein eines Fernsehers erwecken
- Achten Sie auf eine gute Nachbarschaft – Aufmerksame Nachbarn sind ein guter Einbruchschutz und Hilfe in vielen Lebenslagen
- Verstecken Sie keinen Schlüssel im Außenbereich
- Bei längerer Abwesenheit lassen Sie den Briefkasten leeren
- Bewahren Sie keine großen Geldbeträge im Haus bzw. verwahren Sie diese in einen sicheren Safe
- Bei Bahnreisen oder an einsamen Orten am besten nicht alleine aufhalten
- Lassen Sie sich nicht von Unbekannten in ein Gespräch verwickeln –
dabei könnten Wertgegenstände entwendet werden - Lehnen Sie Bitten zum Spenden oder zu Geldwechsel ab bzw. haben Sie etwas
Kleingeld in der Tasche, dass sie dann geben können, ohne dass sie Ihren Geldbeutel benutzen müssen - Geldbörse immer eng am Körper tragen
- Legen Sie Geldbörse oder Handtasche nie in den Einkaufswagen
oder im offenen Fahrzeug ab - Vorsicht bei hilfsbereiten oder sehr überschwänglichen Menschen
(Taschendiebstahl), meiden Sie engen Körperkontakt. - Seihen Sie vorsichtig, wenn jemand ihre Kleidung „versehentlich“ verschmutzt. (Dies kann ein Versuch des Taschendiebstahl sein)
Misstrauen ist keine Unhöflichkeit – seien Sie vorsichtig und informieren Sie Verwandten und Bekannten über die Tricks der Betrüger! Reden Sie über dieses Phänomen und verhindern Sie dadurch weitere Betrügereien. Denn Gefahr erkannt ist Gefahr gebannt!