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Studierende der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf machen im nördlichen Landkreis Ansbach Station

Flachslanden, 18. Dezember 2024 – 20 Studentinnen und Studenten der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf haben sich in den Gemeinden der kommunalen Allianz NorA gute Beispiele aus der Praxis angeschaut.

(v.l.) Christoph Kalender, Prof. Dr. Jennifer Gerend und Marlene Huschik haben mit Studierenden der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf einen Ausflug in die Praxis der Ländlichen Entwicklung im nördlichen Landkreis Ansbach gemacht. Foto:© ALE Mittelfranken

Im Rathaus in Flachslanden begrüßte Hans Henninger, Bürgermeister der Marktgemeinde und erster Vorsitzender der kommunalen Allianz, die jungen Leute zusammen mit Dr. Jennifer Gerend, Professorin und Studienkoordinatorin des Masterstudiengangs Regionalmanagement sowie die beiden Hochschul-Dozenten Marlene Huschik und Christoph Kalender vom Amt für Ländliche Entwicklung Mittelfranken. Sie haben seit diesem Wintersemester den Lehrauftrag für das Modul Landnutzung und Ressourcenmanagement an der Hochschule in Triesdorf.

Seit dem Jahr 2004 sind in der NorA die fünf Gemeinden Oberdachstetten, Rügland, Lehrberg, Flachslanden und Weihenzell zusammengeschlossen. „Wir sind ein sehr ländlich geprägtes Gebiet“, stellte Hans Henninger fest. Rund 11.500 Bürgerinnen und Bürger leben in insgesamt 84 Ortsteilen. Viel haben die fünf Kommunen schon gemeinsam auf den Weg gebracht: beispielsweise den Bürgerbus, Regionalmarkt, Streuobsttag oder eine gemeinsame Freizeitkarte. Auch beim beliebten Regionalbudget arbeiten die Gemeinden Seite an Seite und entscheiden, welchen Projekten von Vereinen oder Kommunen, sie finanziell unter die Arme greifen. „Das Regionalbudget ist richtig genial, weil es so unbürokratisch ist. Wir haben schon viele sinnvolle Dinge damit angestoßen“, sagte der Rathauschef von Flachslanden. Und Umsetzungsbegleiter Sebastian Merfort ergänzte: „Das Gute am Regionalbudget ist: Das Ergebnis ist sofort sichtbar.“ Das Regionalbudget unterstützt Projekte von Kommunen, Vereinen oder Privatleuten in Gemeinden und Städten, die in kommunalen Allianzen zusammengeschlossen sind. Es geht beispielweise um die Daseinsvorsorge, Unterstützung des bürgerschaftlichen Engagements, bessere Lebensverhältnisse im ländlichen Raum oder den Klima- und Umweltschutz. Der Zuschuss vom Amt für Ländliche Entwicklung Mittelfranken beträgt bis zu 80 Prozent, er ist auf 10.000 Euro gedeckelt.

(v.l.) Christoph Kalender, Ulrich Meßlinger, Marlene Huschik und Klaus Hochreiner haben mit Studierenden der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf einen Ausflug in die Praxis der Ländlichen Entwicklung im nördlichen Landkreis Ansbach gemacht. In Flachslanden besuchten sie ein „boden:ständig“-Projekt zusammen mit Bürgermeister Hans Henninger (rechts). Foto:© ALE Mittelfranken

Der erste Stopp führte die Studenten zum Postmuseum in Flachslanden. Die Marktgemeinde hatte das Gebäude an prominenter Stelle – am Marktplatz 10 – vor ein paar Jahren gekauft, um das private Museum des früheren Posthalters Georg Haas zu erhalten. Die Kosten für die Sanierung lagen bei rund 261.000 Euro, vom Amt für Ländliche Entwicklung Mittelfranken gab es einen Zuschuss von 176.400 Euro. „Wir haben einen Haufen Kleingewässer geschaffen“, erklärte Diplom-Biologe Ulrich Meßlinger bei der nächsten Station etwas außerhalb von Flachslanden mit Blick auf einen Regenrückhalt umgeben von viel Natur. Seit ein paar Jahren läuft in der Marktgemeinde die Förderinitiative „boden:ständig“. Dabei geht es um den Rückhalt von Wasser nach Unwettern auf landwirtschaftlichen oder gemeindeeigenen Flächen. Die Umsetzung der Maßnahmen müsse nicht kompliziert sein. Häufig reiche es schon aus, Gräben aufzuweiten, um damit mehr Platz zu schaffen, so der Diplom-Biologe, der eng mit dem Amt für Ländliche Entwicklung Mittelfranken bei „boden:ständig“ zusammenarbeitet.

Studierende der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf haben einen Ausflug in die Praxis der Ländlichen Entwicklung im nördlichen Landkreis Ansbach gemacht – unter anderem besuchten sie die Kneipp-Anlage in Weihenzell. Foto:© ALE Mittelfranken

Außerdem schauten sich die Studenten das Kneipp-Becken in Weihenzell an, das Mosthaus in Lehrberg, den Spielplatz in Unternbibert und das Streuobst-Mobil in dem Ortsteil von Rügland. Auch bei den Projekten flossen Gelder aus dem Regionalbudget in die Umsetzung. Die beiden Dozenten Marlene Huschik und Christoph Kalender freuten sich am Ende der Exkursion über einen gelungenen Tag vollgepackt mit guten Beispielen aus der Praxis. „An der Hochschule haben wir schon viel in der Theorie vorgestellt, was unsere Arbeit und Instrumente ausmacht: Dorferneuerung, Flurneuordnung, Öko-Modell-Regionen oder Integrierte Ländliche Entwicklungen. Es war sehr spannend für uns, die Ergebnisse auch mal ganz praktisch vor Ort den Studierenden zu zeigen“, stellten Marlene Huschik und Christoph Kalender fest. Attraktive und vitale Kommunen bedeuteten mehr Lebensqualität für die Bürgerinnen und Bürger, so der Hochschul-Dozent. Ziel sei es, gleichwertige Lebensverhältnisse zu schaffen. „Wir stärken ländliche Gemeinden und Dörfer als zukunftsfähige Lebensräume. Unsere Kernaufgaben sind und bleiben die Dorferneuerung und Flurneuordnung – darunter fallen auch boden:ständig-Verfahren oder Waldneuordnungen, die künftig an Bedeutung dazugewinnen“, sagte Christoph Kalender.

Quelle: Pressemitteilung, Amt für Ländliche Entwicklung Mittelfranken