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Spott an: Siebenhaar derbleckt in der Kammer

Ansbach, 24. März 2023 – Nach zwei Jahren Abstinenz war es endlich wieder soweit: Die Landwehr-Bräu hat zum Josefi-Derblecken eingeladen.

Landwehr-Bräu statt Corona

Für die zünftig-musikalische Umrahmung sorgten dabei auch diesmal wieder die Wolframs-Eschenbacher-Wirtshaussänger, es gab das Bockbier der Landwehr-Bräu inklusive Bieranstich, und die Vorfreude auf das verbale Abwatschen der Großkopferten auf Wirtschaft, Gesellschaft und Politik.

Doch: Zum ersten Mal gab es das Derblecken in den Ansbacher Kammerspielen an zwei aufeinander folgenden Tagen (22. und 23. März 2023). Und beide Veranstaltungen waren mit jeweils 270 Besuchern bis auf den letzten Platz ausverkauft.

Den Fastenprediger gab heuer erstmalig Thorsten Siebenhaar, der ein gewichtiges Erbe anzutreten hatte – als Nachfolger von Thomas Engerer alias Mönch Gumbertus. Die Messlatte lag gewaltig hoch, ebenso die Erwartungen des Josefi-ausgehungerten Publikums. Siebenhaar werde dem Derblecken seine ganz eigene, neue kabarettistische Farbe geben, so die Ankündigung der Veranstalter.

Stadtspitzen für die Stadtspitzen

Und das hat er! Scharfzüngig und doch charmant hat Siebenhaar gespottet, die Gäste bei (Bier-)Laune gehalten und in der Straf-Kammer ein deutliches Plädoyer für ein Mehr an Kultur und ein weniger an Rechts gehalten – als Fastenprediger, Hausmeister Schorsch und Kardinal Fehler.

Siebenhaars Nervosität zu Beginn der Fastenpredigt war schnell von der Bühne, spätestens als er als Hausmeister Schorsch durch die Reihen ging. Lampenfieber? „Des hättst fei net braucht, aber des lass mer zu!“

Von wegen Null-Bock-Stimmung!

Am Ende hielt es das Publikum dann nicht mehr auf ihren Bierzeltbänken, was nur zu einem geringen Teil an selbigen lag, und belohnte den Auftritt Siebenhaars mit Standing Ovations.

Mein Fazit:

Ob er es genauso gut gemacht hat wie sein Vorgänger Engerer? Ich weiß es nicht, und es spielt auch keine Rolle. Er hat es anders und ebenfalls gut gemacht. Thorsten Siebenhaar war egal in welcher Rolle Thorsten Siebenhaar, und so gefällt er mir auch am allerbesten.

D-AN-ke, Thorsten, Du hast mir mehrmals aus der Seele gesprochen!

Wenn es nach mir ginge, dürfte Siebenhaar sogar noch ein wenig böser sein…, und Ansbach humorvoller, aber das nur am Rande.

Abschließend: Herzlichen Dank an Thorsten Siebenhaar, die Ansbacher Kammerspiele und die Landwehr-Bräu für die Einladung und den gelungenen Abend!