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Selbständigeres Zusammenleben

Neues Wohnhaus ermöglicht Menschen mit Behinderung mehr Eigenständigkeit

Rothenburg o.d.T., 10. August 2022 – In Rothenburg entsteht ein neues Wohnhaus, in dem ab Anfang nächstem Jahres 24 Menschen mit Behinderung leben können. Der Bau des neuen Hauses ist inzwischen planmäßig fortgeschritten und die Gesamtkosten betragen rund 7,1 Millionen Euro. Die Regierung und der Bezirk von Mittelfranken förderten über die Hälfte des Projektes.

Das Wohnhaus wird ein Selbstversorgerhaus sein und ist ein Angebot für Menschen, die tagsüber in der Werkstatt arbeiten oder in die Förderstätte gehen. Mit dem Bau kleinerer Wohngebäude, die inOrtschaften integriert sind, können sie selbstbestimmt und teilhabeorientiert leben, lernen, arbeiten und Gemeinschaft erleben. In drei Komplexen werden vier Gruppen mit jeweils sechs Bewohnern einziehen. Die eigenen Räume der Bewohner sind auf der rechten und linken Seite des Gebäudes angesiedelt und mit einem großen Wohnraum und einem Sanitärbereich mit Dusche ausgestattet. In der Mitte befinden sich die Gemeinschaftsräume, die Küche, Multifunktionsräume und Mitarbeiterbüros.

„Das Gebäude selbst ist sehr interessant konzipiert“, verspricht Ruth Eisen-Klagges, Leitung Wohnen Rothenburg/Obernzenn, „weil die Häuser inzwischen nicht mehr so aussehen, wie sich viele vielleichteine Einrichtung für Menschen mit Behinderung vorstellen“. Diakoneo will die dezentralen Projekte weiter fördern und hat mit diesem Wohnhaus wieder ein Stück dazu beigetragen. Die Wärmeversorgung des Gebäudes ist mit einer Wärmepumpe und einer unterstützenden Gastherme gewährleistet.

In einem ersten Schritt werden die aktuellen Bewohner der Wohngruppe im Betzoldweg in Rothenburg ob der Tauber ihre neue Bleibe beziehen, danach kommen die externen neuen Mitbewohner dazu. „Es besteht reges Interesse an dem Projekt, allerdings sind noch ein paar Plätze frei“, erklärt Ruth Eisen-Klagges. Interessenten können sich also noch melden.

Den Mitarbeitern des neuen Objektes liegt die individuelle Betreuung des einzelnen Bewohners sehr am Herzen. Jeder Einzelne hat Bedürfnisse und muss mehr oder weniger betreut werden. Dies ist in kleinen Gruppen, die sich meist selbst gegenseitig unterstützen, gut umzusetzen. Es wird auf eine familiäre Atmosphäre, die so normal wie möglich sein soll, wert gelegt. So wird auch die Zimmereinteilung der Gruppen gemeinsam besprochen und jeder darf seine Wünsche äußern. Die alltäglichen Aufgaben im Haushalt werden ebenfalls von den Bewohnern selbst bewältigt, natürlich immer in Zusammenarbeit mit den betreuenden Personen. So soll eine maximale Selbstständigkeit erzeugt werden.

Zum jetzigen Stand werden nur gehende Bewohner im Haus einziehen, die Möglichkeit der Unterbringung von Rollstuhlfahrer ist beim Bau des Objekts aber bedacht worden. So ist das Gebäude barrierefrei gestaltet und 50 % der Bewohnerzimmer sind größer gestaltet und mit einer größeren Nasszelle ausgestattet. Zusätzlich zu den oben genannten Räumen entstand ein großen Balkon für die Bewohner und ein schöner Außenbereich mit Gemüsegarten, Rasen, Terrasse und Schotterplatz für sportliche Aktivitäten sind in Arbeit.

Die Nachbarschaft hat interessiert und positiv auf die neuen Nachbarn reagiert. „Es ist schön, dass wir in der Stadt Rothenburg so willkommen sind. Wir werden zu vielen Veranstaltungen eingeladen und immer mit einem offenen und freundlichen Ohr empfangen“, so Ruth Eisen-Klagges.

Falls ihr jetzt neugierig auf das Projekt geworden seid, könnt ihr am 4. September beim Tag der offenen Baustelle vorbeischauen. Hier wird das Gebäude in der Erlbacher Straße 78 von 13 bis 18 Uhr für Besucher geöffnet sein.

Info: Diakoneo