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Retti-Palais wird zu lebendigem Museum – Verkauf an privaten Kunstsammler unter Dach und Fach

Nur einen Steinwurf von der markgräflichen Residenz entfernt, liegt das „Retti-Palais“ als eines der hochwertigsten Zeugnisse Ansbacher Barockbaukunst. „Nach 15 Jahren Dornröschenschlaf konnten wir nun die Weichen für eine vielversprechende Zukunft des spätbarocken Stadtpalais des Hofbaumeisters Leopoldo Retti stellen“, freut sich Oberbürgermeisterin Carda Seidel. „Das Anwesen in der Bischof-Meiser-Straße wurde an Reinald Weiss, einen privaten Kunstsammler aus dem süddeutschen Raum verkauft, der dieses zu einem Museum mit wechselnden, hochwertigen Ausstellungen ausbauen will“. Der besondere Dank und hohe Achtung der Stadt gelte dem tatkräftigen Investor. Seidel bedankte sich zudem bei den Fördergebern, insbesondere der Regierung von Mittelfranken. Großes Lob zollte die Oberbürgermeisterin auch dem Förderverein Retti e.V. und an seiner Spitze Dr. Christian Schoen für das intensive Engagement und die Bereitschaft, den Betrieb des Museums zu übernehmen.

Im Sommer letzten Jahres führte die Stadt Ansbach ein Markterkundungsverfahren durch, bei dem vier Interessenten ein Gebot abgaben. Der Stadtrat sprach sich in seiner Sitzung im September 2016 mehrheitlich dafür aus, dem Bieter mit seiner Idee eines Museums mit hochwertigen Kunstgegenständen aus seiner privaten Sammlung das Haus zunächst zur Sanierungsvorplanung zu überlassen, um den Verkauf des Anwesens vorzubereiten. Nach intensiven mehrmonatigen Verhandlungen und umfangreichen Abstimmungen mit Fördergebern gelang es, eine Gesamtfinanzierung zugunsten eines lebendigen Kunstmuseums aufzustellen. Durch das private Engagement des neuen Eigentümers und die Begleitung des Fördervereins Retti e.V. kann das Retti-Palais künftig der Öffentlichkeit wieder zugänglich gemacht und so auch ein wichtiger Beitrag zu einer lebendigen Innenstadt geleistet werden. Neben der Sanierung des Hauses soll ein Anbau die technische Infrastruktur, einen barrierefreien Zugang zum 1. Obergeschoss und ein Museumsfoyer aufnehmen. Daneben ist ein separates kleines Museumdepot zur sicheren Verwahrung der Kunstobjekte geplant. Der neue Eigentümer habe eine städtebaulich ideale Lösung vorgeschlagen, die den besonderen Ort durch eine stimmige Komposition aus historischer und moderner Architektur erheblich aufwerten werde, so Baureferent Jochen Büschl.

Der Förderverein Retti e.V. wird den Betrieb des Hauses übernehmen und sich auch darüber hinaus in die denkmalgerechte Sanierung einbringen. „Wir sind überglücklich“, so der Vorsitzende Dr. Christian Schoen, „dass das kulturhistorisch bedeutsame Haus gerettet und dann als Museum von überregionaler Strahlkraft der Öffentlichkeit dauerhaft zugänglich gemacht werden wird. Die enge Verbindung zwischen privatem, bürgerschaftlichem und kommunalem Engagement sind die ideale Grundlage für eine erfolgreiche Zukunft des Hauses.“ Zwischen dem neuen Eigentümer, der Stadt und dem Förderverein wurde darüber hinaus vereinbart, dass die Stadt Ansbach das neue Museum im Rahmen ihres touristischen Marketings bewirbt und den Betrieb in den ersten fünf Jahren auch finanziell unterstützt.