Anzeige

Outsourcing auf die soziale Art

Mittendrin im Arbeitsleben: Werkstätten für Menschen mit Behinderung bieten ein breites Dienstleistungsangebot von einfachen Montagearbeiten bis zur kompletten Produktion

Das Angebot der Werkstätten richtet sich an Menschen, die wegen ihrer Art der Behinderung nicht, noch nicht oder noch nicht wieder auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt eine Beschäftigung finden. Die Sozialunternehmen übernehmen eine Vielzahl von Auftragsarbeiten oder Dienstleistungen für die Wirtschaft. Das Leistungsspektrum der Einrichtungen reicht von A wie Aktenvernichtung über E wie Elektromontage und K wie Kunsthandwerk bis zu W wie Wäscherei.

Im Textilbereich der Werkstatt für Menschen mit Behinderung in Rothenburg ob der Tauber kommen High-Tech-Geräte zum Einsatz

Eine Werkstatt für behinderte Menschen hat in Deutschland vor allem eine gesellschaftliche Aufgabe und verbindet diese mit wirtschaftlichen Möglichkeiten. Sie sollen Menschen mit Behinderung in das Arbeitsleben eingliedern (berufliche Rehabilitation) bzw. integrieren (Eingliederungshilfe). Es geht darum, diesen Menschen eine Möglichkeit zur Arbeit zu geben, die sie auf dem ersten Arbeitsmarkt nicht bekommen. Für einige Menschen mit Handicap geht es aber auch darum, sinnvoll beschäftigt zu werden, die „Teilhabe am Arbeitsleben“. Mit diesem Hauptauftrag erzielen die Werkstätten 70 bis 90 % ihrer Erlöse. Gleichzeitig können sie damit aber auch einen interessanten Dienstleistungsbereich für die Industrie bieten, wenn es um Aufgaben geht, die im Rahmen der Automatisierung zwar weggefallen sind, wo aufgrund der Stückzahl aber eine Automatisierung unwirtschaftlich ist.

Die Landesarbeitsgemeinschaft Werkstätten für behinderte Menschen mit Sitz in Regensburg ist der Zusammenschluss der Träger von Werkstätten für Menschen mit Behinderung, deren Förderstätten und den dazugehörenden Projekten zur Integration in Bayern. Der Verein repräsentiert 110 Hauptwerkstätten und weitere Zweigwerkstätten mit mehr als 37.000 Arbeitsplätzen für Menschen mit Behinderung. „Wir vertreten nahezu alle Werkstätten in Bayern, deswegen sind unsere Zahlen auch sehr verlässlich“, erklärt Hans Horn, Vorsitzender der Landesarbeitsgemeinschaft. In Mittelfranken gibt es insgesamt 41 Werkstätten in unterschiedlicher Trägerschaft, etwa kirchliche oder auch kommunal.

Joachim Neuschwander, Leiter der Bruckberger Heime

Diakonie Neuendettelsau
Die Diakonie Neuendettelsau setzt sich schon seit mehr als 160 Jahren für Menschen mit geistiger Behinderung ein. Bereits 1854, bei der Einweihung des Mutterhauses, zogen hier zeitgleich mit den Diakonissen Menschen mit Behinderung ein. Die Dienste für Menschen mit Behinderung sind also schon immer einer der Schwerpunkte der Arbeit und folgen dem diakonischen Auftrag. Und das gilt natürlich auch für die Zukunft des Sozialunternehmens. Im Moment nutzen weit über 1.800 Menschen mit Behinderung das Wohnangebot, das mit zahlreichen Arbeits- und Beschäftigungsmöglichkeiten in (Förder-)Werkstätten in Schwaben, Mittel- und Oberfranken verknüpft ist. Darüber hinaus hat die Diakonie in den vergangenen Jahren auch das ambulante Angebot ausgebaut. Förder- und Bildungsmöglichkeiten gibt es an den Schulen der Diakonie Neuendettelsau. Hauptstandorte in der Region sind unter anderem Bruckberg, Gunzenhausen, Polsingen, Oettingen, Neuendettelsau, Obernzenn und Rothenburg. Weitere Standorte in der Region sind in Ansbach, Dietenhofen und Erlangen. Die Diakonie Neuendettelsau hält einen Anteil von knapp 15 Prozent der Arbeitsplätze, die in Mittelfranken für Menschen mit Behinderung angeboten werden.

Thomas Schaller, Pressesprecher der Diakonie Neuendettelsau

Die Bruckberger Heime feiern in diesem Jahr ihren 125. Geburtstag. 1892 hat die Diakonie Neuendettelsau das Schloss in der Gemeinde im Landkreis Ansbach gekauft und damit den Grundstein gelegt. „Die Diakonissen haben hier mit den Menschen mit Behinderung wirklich gelebt“, sagt Joachim Neuschwander, Leiter der Bruckberger Heime. „Die Nachfrage war sehr groß und deswegen ist die Einrichtung auch schnell gewachsen. Schon im Jahr 1925 lebten hier knapp 500 Menschen.“ Die Bruckberger Heime sind ein eigenes kleines Dorf für sich: Wäscherei, Schule, Friedhof und natürlich die Wohnhäuser. Dazwischen gibt es viel Grün, liebevoll gestaltete Beete und kleine verschlungene Wege. Über 500 Menschen mit Behinderung leben und arbeiten auch heute in den Bruckberger Heimen in Bruckberg, Dietenhofen (Landkreis Ansbach) und Erlangen. Sie führen Auftrags- und Lohnarbeiten durch, übernehmen Landschaftspflege oder stellen Korbwaren her. Die Möglichkeiten für eine Zusammenarbeit reichen von einfachen Montage- und Verpackungsarbeiten bis zur Übernahme einer kompletten Produktion von Teilen, Baugruppen und Fertigerzeugnissen. Schwerpunkt ist hier das Montieren, Sortieren, Konfektionieren, Verpacken und Versenden für externe Auftraggeber aus Industrie und Handwerk. Die Werkstatt verfügt über die Ausstattung und Logistik, auch komplexe Aufträge zuverlässig und termingerecht abzuwickeln. Die mit modernen Maschinen ausgestattete Metallwerkstatt wird von qualifizierten Fachkräften geführt. Mitarbeitende mit Behinderung fertigen unter Anleitung von Fachleuten Teile und Baugruppen in Serie. Neben modernen Maschinenarbeitsplätzen gibt es Handarbeitsplätze. „Vor allem mittelständische Unternehmen aus der Region nutzen unser Angebot. Der Vorteil: Unsere Werkstätten sind nah“, sagt Thomas Schaller, Pressesprecher der Diakonie Neuendettelsau. Das Aushängeschild in Bruckberg und einen erheblichen Anteil an der Produktion machen Korbwaren aus, wie Schaller weiter erklärt: „Die Waren sind sehr gefragt. Der rote Puppenwagen ist schon weit vor Jahresende ausverkauft“, so der Pressesprecher. Mitarbeiter bieten im rundum erneuerten Werkstattladen in Bruckberg unter anderem Waren aus Holz, Korb, Ton und Spielsachen an. In ihrer Freizeit stehen den Bewohnern der unterschiedlichen Einrichtungen Theater- und Sportpädagogik oder Kunst- und Reittherapie zur Verfügung. „Wir haben ein sehr vernetztes Angebot für Menschen mit Behinderung. Wir können jedem Menschen die Hilfe anbieten, die er benötigt“, erklärt Joachim Neuschwander. „Es ist ein differenziertes Wohn- und Betreuungsangebot – von einer sehr dichten bis zu einer offenen Betreuung.“

„Jede Werkstatt hat ihren eigenen Leistungsbereich“, sagt Thomas Schaller. Dabei gibt es zwei Unterscheidungen: Einmal die Werkstätten, die beispielsweise Aufträge für die Industrie übernehmen und die Förderstätten, bei denen es eher um Beschäftigung als zweiten Lebensbereich geht, so Schaller. Das sind zum Beispiel Produkte aus dem kreativen Bereich. In den Werkstätten für Menschen mit Behinderung in Rothenburg und Obernzenn arbeiten die Beschäftigten in den Bereichen industrielle Fertigung, Eigenproduktion und Dienstleistung. Ihnen steht ein vielseitiges Arbeitsplatzangebot zur Verfügung: Montage und Verpackung, Schneiderei, T-Shirt-Druck, Landschaftspflege sowie interne und externe Außenarbeitsplätze. „Unsere Green Teams sind sehr gut qualifiziert“, so Thomas Schaller. „Manche unserer Mitarbeiter besitzen sogar einen Führerschein.“ Die Diakonie Neuendettelsau setzt auf moderne und hochwertige Arbeitsbedingungen: Im vergangenen Jahr weihte die soziale Einrichtung einen Neubau für vier Millionen Euro in der mittelalterlichen Stadt Rothenburg ein. Auch in den Werkstätten in Polsingen und Laubenzedel sowie in der Arbeitsgruppe in Oettingen arbeiten rund 270 Beschäftigte in den Bereichen industrielle Fertigung, Eigenfertigung und Dienstleistung. „Jeder Mensch braucht einen zweiten Lebensbereich. Die Teilhabe von Menschen mit Behinderung ist sehr wichtig“, so Schaller weiter. „Die Werkstätten öffnen sich zunehmend zum allgemeinen Arbeitsmarkt. Das ist gut so und die Mitarbeiter sind zu Recht stolz darauf.“

Anton Schneider, Werkstattleiter bei der Regens-Wagner-Stiftung

Regens-Wagner-Stiftung Dillingen
Die Regens-Wagner-Stiftungen bieten für Menschen mit Behinderung verschiedene Angebote im Bereich Bildung und Ausbildung, Arbeit und Beschäftigung, Wohnen, Beratung und ambulante sowie mobile Dienste in 14 regionalen Zentren an. Eines davon ist im Fränkischen Seenland in Absberg im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen. In diesem Jahr feierte die Einrichtung ihren 30. Geburtstag. Hier gibt es 160 Mitarbeiter mit Handicap sowie über 70 Angestellte. 1996 wurde der Neubau auf dem Müßighofgelände bezogen; es kamen eine neue Wäscherei, ein Bürogebäude, eine Metallbearbeitung ein Hofladen sowie Bereiche für Verpackung und Montage hinzu. Es liegt am Ufer des kleinen Brombachsees gegenüber der Badehalbinsel Absberg. Auf den Feldern und in den Gewächshäusern wird seit 1991 Gemüse aus biologischem Anbau produziert und im eigenen Hofladen vermarktet. „Wir leben Inklusion schon über 20 Jahre auf dem Müßighof“, sagt Werkstattleiter Anton Schneider. Denn auch hier arbeiten Menschen mit und ohne Behinderung ganz selbstverständlich zusammen. „Wir gehen ganz individuell auf jeden einzelnen Mitarbeiter ein und schauen, was er zu

Die Metallgruppe der Regens-Wagner-Stiftung

leisten im Stande ist“, so der Werkstattleiter. „Wir haben auch Ruheräume, in die sich jeder bei Bedarf zurückziehen kann.“ In den Werkstätten arbeiten geistig-, psychisch und mehrfachbehinderte Menschen sowie Menschen mit Prader-Willi-Syndrom. Sie arbeiten unter anderem in der Metallbearbeitung, Elektromontage, Wäscherei, Laserbeschriftung, Verpackung, Spielzeugmontage oder in der Landschaftspflege. Beispielsweise kümmert sich ein Team um die Pflege von 34 Hektar Liegewiese rund um den Brombachsee. „Uns ist die Wertschätzung des einzelnen Mitarbeiters sehr wichtig. Man muss für den Job einfach geschaffen sein“, so Anton Schneider weiter. Mitte des 19. Jahrhunderts nahm sich die Generaloberin der Dillinger Franziskanerinnen, Schwester Theresia Haselmayr, gehörloser Mädchen an und kümmerte sich um deren Erziehung und schulische Bildung. Unterstützung bekam sie vom geistlichen Rat Johann Evangelist Wagner, Regens (Leiter) des Dillinger Priesterseminars. Neben der Sorge für Menschen mit Hörschädigung begann er bald darauf, sich auch um Menschen mit Behinderung zu kümmern.

Harald Eisner, Pressesprecher der Westmittelfränkischen Lebenshilfe Werkstätten GmbH (li.) mit Werkstattleiter Willi Ulm

Westmittelfränkische Lebenshilfe Werkstätten
Im vergangenen Jahr hat es bei Westmittelfränkischen Lebenshilfe Werkstätten eine Premiere gegeben: den ersten Ansbacher Netzwerklauf. Die Einrichtung mit Werkstätten in Ansbach, Feuchtwangen und Bad Windsheim-Lenkersheim feilte schon länger an der Veranstaltung, die Unternehmen und Schüler bei dem Lauf quer durch die Innenstadt von Ansbach zusammenbringt. Dadurch entstehen über den Sport erste Kontakte zwischen Arbeitgebern und potenziellen Azubis – und das ganz ungezwungen und locker in Jogginganzug und Turnschuhen. Teilnehmen können Einzelläufer, Teams, Firmenmannschaften und Schulgruppen. Der Fachkräftemangel brennt auch den Verantwortlichen der Lebenshilfe auf den Nägeln. „Wir suchen ständig Mitarbeiter wie Pädagogen oder Pfleger, aber wir haben große Probleme, Personal zu finden“, erklärt Harald Eisner, Pressesprecher der Westmittelfränkischen Lebenshilfe Werkstätten GmbH. Außerdem betreibt die Einrichtung seit Juni ein Inklusionscafé in der Ansbacher Karlstraße. Im Café Karl arbeiten insgesamt vier Menschen mit und ohne Behinderung zusammen. Ziel ist es, die Mitarbeiter mit Handicap für das Berufsleben fit zu machen. „Die Rückmeldungen sind sehr gut – zu Stoßzeiten ist es richtig gut gefüllt“, zieht Harald Eisner Bilanz. Die Stühle, Tische und Lampen im Café haben die Mitarbeiter der Werkstätten aus alten Materialen selbst gefertigt – Upcycling nennt sich das Ganze. Wer ein Möbelstück schön findet, hat die Möglichkeit, es zu kaufen.

Seit über 40 Jahren kümmert sich die Einrichtung um Menschen mit Behinderung. Im Moment arbeiten knapp 400 Beschäftigte in der Werkstatt in Ansbach-Brodswinden und außerhalb in anderen Unternehmen. Die Menschen mit Behinderung sind eingebunden in den ganz normalen Arbeitsalltag eines Unternehmens. „Die Gesellschaft denkt, wir töpfern den ganzen Tag“, so Werkstattleiter Willi Ulm. „Aber wir haben ein breites Spektrum, das wir abdecken. Von einfachsten Montagearbeiten über die Vorfertigung von Wasserzählern bis zu unserer Medienwerkstatt.“ Dort entstehen zum Beispiel die T-Shirts für die Läufer des Netzwerklaufs. Ansonsten bietet die Lebenshilfe unter anderem Aktenvernichtung, Elektromontage, Holzbearbeitung, Kartonagenverarbeitung, Trachtenfertigung, Metallbearbeitung, Wäscherei oder Garten- und Landschaftsbau. In den Werkstattläden in Ansbach, Feuchtwangen und Bad Windsheim-Lenkersheim werden Waren zumeist aus eigener Produktion verkauft, aus Holz, Metall und Ton für Garten, Spiel, Haus oder Dekoration. Die Förderstätten sind in Ansbach, Feuchtwangen und Lenkersheim. Hier finden Menschen mit Behinderung Aufnahme, die die Voraussetzungen für eine Beschäftigung in einer Werkstatt nicht, noch nicht oder nicht mehr erfüllen. An den drei Standorten in Westmittelfranken arbeiten rund 880 Menschen mit Behinderung.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA

Dambacher Werkstätten Fürth
Insgesamt beschäftigen die Dambacher Werkstätten 260 Menschen mit Behinderung an ihren Standorten in Fürth: In der Werkstatt in der Aldringer Straße arbeiten 150 Beschäftigte, die übrigen verteilen sich auf das 2015 eröffnete Café Samocca in der Fürther Mitte und auf die Werkstatt in der Kurgartenstraße. 100 Mitarbeiter betreuen und begleiten die Menschen mit Behinderung. Untergebracht sind sie ganz unterschiedlich: bei den Eltern, ambulant betreut oder in den eigenen vier Wänden. Los geht der Arbeitstag um 8:00 Uhr, der Feierabend beginnt um 16:00 Uhr. In den acht Stunden machen die Menschen mit Behinderung einfache Montage- und Konfektionierungsarbeiten. Eine Gruppe steckt zum Beispiel Buntstifte in eine Packung – richtig sortiert in den Farben Weiß, Gelb, Lila, Türkis, Grün und Rosa. Andere tüten Schutzbrillen für einen bekannten Hersteller aus der Region ein. Und es gibt eine Seniorengruppe für über 55-jährige. „Hier können die Menschen mal eine Pause mehr machen“, erklärte Klaus Berner, Leiter Vertrieb und Technik. „Irgendwann lässt die Leistung im Alter auch mal nach.“ Im Durchschnitt verdienen die Mitarbeiter in den Werkstätten zwischen 200 und 250 Euro im Monat. Das erscheint auf den ersten Blick nicht viel, aber die Anforderung an den Beschäftigten ist, dass er mindestens ein Stück während der acht Stunden schafft, beispielsweise sechs unterschiedliche Buntstifte in eine Packung steckt. Die Lebenshilfe Fürth gründete die Dambacher Werkstätten im Jahr 1964 als „Beschützende Werkstatt“. Die Finanzierung läuft über den Bezirk Mittelfranken, die Agentur für Arbeit, Rentenversicherungsträger und aus Produktionseinnahmen.

Altmühl-Werkstätten Treuchtlingen
In den Altmühl-Werkstätten in Treuchtlingen (Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen) arbeiten 80 Menschen mit Handicap. Die Einrichtung der Rummelsberger Diakonie zog im September 2016 von Pappenheim an den Stadtrand von Treuchtlingen. In der neuen Schreinerei fertigen Frauen und Männer Eigenprodukte, aber auch Auftragsarbeiten für Unternehmen aus der Region. Daneben bieten die Werkstätten eine Wäscherei und Metallbearbeitung, in der die Beschäftigten mit Handi-cap Bohr- und Stanzarbeiten durchführen. Zudem entstehen Produkte für die Automobilindustrie, die geprüft, verpackt und versandt werden. „In unseren Werkstätten arbeiten wir mit moderner Technik. So gewährleisten wir ein Höchstmaß an Präzision“, erklärt Werkstattleiter Friedrich Weickmann. Die Werkstätten sind auf Aufträge aus Handwerk und Industrie angewiesen. Die Mitarbeiter haben feste Arbeitszeiten, in der Regel eine 40-Stunden-Woche. „Wenn Beschäftigte körperlich eingeschränkt sind, dann passen wir die Arbeitszeiten an, zum Beispiel auf eine Halbtagesstelle“, so der Werkstattleiter weiter. Auch auf Außenarbeitsplätzen sind die Menschen mit Behinderung unterwegs, beispielsweise übernehmen sie Hausmeistertätigkeiten oder helfen bei der Essensausgabe während der Mittagsbetreuung in Schulen. Im Werkstattladen gibt es zumeist Eigenprodukte. Förderstätte und Wohnheim der Rummelsberger Diakonie befinden sich in Pappenheim. In Treuchtlingen ist auch die Lager-und Logistikzentrale für die Ein-Dollar-Brille, einer Erfindung des Erlanger Mathematiklehrers Martin Aufmuth. Die einzelnen Brillenteile lagern hier und gehen nach Bedarf in die ganze Welt. Zusammengebaut und vertrieben werden die Sehhilfen vor Ort: Hilfe zur Selbsthilfe im besten Sinne. Mittlerweile sind über 150.000 Menschen weltweit mit der erschwinglichen Brille versorgt.

Weiterführender Link
Das Institut der deutschen Wirtschaft Köln hat, gefördert vom Bundesarbeitsministerium, das Online-Portal Rehadat-Werkstätten aufgebaut. Es informiert über die Angebote aller anerkannten Werkstätten und bietet für Unternehmen und Behörden die Möglichkeit, wie in einem Branchenverzeichnis nach Auftragsarbeiten, Dienstleistungen und Produkten der Werkstätten zu suchen. www.rehadat-wfbm.de

Bildnachweis: Diakonie Neuendettelsau, Regens-Wagner-Stiftung, Westmittelfränkischen Lebenshilfe Werkstätten GmbH
Quelle: Business Lounge Magazin

Source link

Anzeige

Anzeige