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Onlinekredit investieren – dann lohnt es sich

Wer heute einen Blick auf den Markt für Onlinekredite wirft, kann die Tendenz kaum übersehen: Die Zinsen für Darlehen sind in den letzten Jahren erheblich gesunken. Lag der durchschnittliche Zinssatz für Konsumkredite mit einer Laufzeit zwischen 1 bis 5 Jahren laut Bundesbank im Februar 2012 noch bei durchschnittlich 6%, ist er bis September 2021 auf 4,29% gesunken. Darüber hinaus bringen Spareinlagen wie Tagesgeld oder Festgeld kaum noch nennenswerte Renditen. Aus dieser Situation kann sich eine potenziell spannende Anlagemöglichkeit ergeben: Einen günstigen Ratenkredit aufnehmen und diesen in eine deutlich renditestärkere Geldanlage investieren. Doch lohnt sich so etwas wirklich? Wenn ja, in welchen Fällen und welche Vor- und Nachteile sind dabei zu beachten?

Einen Kredit investieren: Grundsätzliches Risiko beachten!

Grundsätzlich sollte bei einer Kreditaufnahme klar sein, dass dieser auf jeden Fall zurückgezahlt werden muss. Dies gilt unabhängig vom Erfolg oder Misserfolg der beabsichtigten Investition. Die Prozedur der Investition eines Onlinekredits besteht nämlich aus zwei voneinander getrennten Geschäften:

 

  1. Die Aufnahme des Kredits

Der Kredit wird im Normalfall bei einer Bank oder einer Direktbank aufgenommen. Dafür nutzen heute sehr viele potenzielle Kreditnehmer einen Kreditvergleich aus dem Internet. Oft erfolgt der Abschluss dann bei dem Anbieter, der letztlich die günstigsten Konditionen zur Verfügung stellt. Der Kreditvertrag wird also zwischen der jeweiligen Bank und dem Kreditnehmer geschlossen und beinhaltet folgende Grundsätze:

  • a)Der Kreditgeber zahlt das Darlehen aus
  • b)Der Kreditnehmer zahlt monatlich Tilgung plus Zinsen
  1. Die Investition der Kreditsumme

Die zweite Transaktion stellt die Investition der Kreditsumme in eine bestimmte Form der Geldanlage dar. Der jeweilige Geschäftspartner hängt dabei von der Art der Geldanlage ab.

Hier einige Beispiele:

  • Aktien und Wertpapiere: Kauf über einen Handelsplatz mittels Broker
  • Fonds und ETFs: Kauf mittels Broker bei Fondsgesellschaften
  • Immobilien und Immobilienfonds: Kauf vom Verkäufer oder der Fondsgesellschaft
  • Kryptowährungen: Kauf über eine Kryptobörse

Die Verpflichtungen des Kreditvertrags existieren vollkommen losgelöst von den Chancen oder Risiken der beabsichtigten Geldanlage. Wer also einen Onlinekredit investieren möchte, sollte sich dieses Risikos bewusstwerden und die Kredithöhe so wählen, dass sich die Raten im Notfall aus dem eigenen Einkommen aufbringen lassen können.

Tipp: Für längerfristige Investments könnten eventuell Kredite mit endfälliger Tilgung interessant sein. Diese kosten zwar etwas mehr, aber dafür entfallen die monatlichen Tilgungsraten. Es werden lediglich monatlich Zinsen fällig. Dies ist immer dann sinnvoll, wenn sich Renditen zeitlich nicht genau planen lassen. Endfällige Darlehen werden leider nur sehr selten angeboten und sind deutlich weniger standardisiert.

Mögliche Investitionsmöglichkeiten für eine Kreditsumme

Wer das grundsätzliche Risiko der Investition eines Onlinekredits verinnerlicht hat, kann sich Gedanken um die verschiedenen Anlagemöglichkeiten machen. Grundsätzlich gilt hier: Eine Investition lohnt sich nur dann, wenn die mögliche Rendite deutlich über dem Kreditzins liegt.

Zu den möglichen Investitionen gehören:

1.Aktien

Aktien sind in ihrer Gesamtheit und über lange Zeiträume hinweg relativ wertstabile Anlegen, die zudem attraktive Renditen versprechen. Allerdings sollten Anleger folgende Aspekte beachten:

  • Schlecht planbar: Rendite aus Aktien lässt sich nur schlecht zeitlich planen. Wer also aus den direkten Aktiengewinnen die Kreditraten bezahlen möchte, könnte in Schwierigkeiten geraten. Kursschwankungen führen beispielsweise zu kurzfristigen Verlusten, die erst durch langfristige Trends wieder ausgeglichen werden und am Ende zu einem attraktiven Gewinn führen.
  • Wissen nötig: Wer sich für ein Investment in Aktien interessiert, sollte sich vorher ein gewisses Grundwissen erarbeiten. Nur so lässt sich am Ende wirklich planbar handeln. Wer grundlegende Aktienstrategien und Zusammenhänge nicht beherrscht, agiert eher wie bei einem Glücksspiel.

Grundsätzlich lässt sich also festhalten, dass ein Investment in Aktien eher für fortgeschrittene Anleger sinnvoll ist. Wer mit entsprechender Erfahrung jedoch gewisse Trends bei bestimmten Aktien herauslesen kann und von einer mittelfristig positiven Entwicklung überzeugt ist, kann mit einem endfälligen Darlehen unter Umständen Erfolg haben. Doch Vorsicht: Auch Profi-Anleger schätzen Entwicklungen am Aktienmarkt mitunter falsch ein, so dass hier ein nicht unerhebliches Restrisiko bestehen bleibt.

Tipp: Unternehmen mit stetigen und hohen Dividenden-Zahlungen bieten etwas planbarere regelmäßige Auszahlungen. Auf diesem Weg ließe sich zum Beispiel jährlich eine Sondertilgung für den Kredit vornehmen, wenn die Dividende ausbezahlt wird. Je nach Geschäftslage kann sich jedoch auch die Dividenden-Politik eines Unternehmens ändern.

2. ETFs

ETFs (Exchange-traded Funds) stellen eine stetig beliebter werdende Anlageklasse dar. Hierbei investieren Anleger in einen Fonds, der in den meisten Fällen einen bestimmten Index von Wertpapieren abbildet. Ein DAX-ETF erzielt dabei beispielsweise in etwa den jährlichen Wertzuwachs, den auch der DAX mit sich bringt. Je nach Art des abzubildenden Indexes lässt sich hier das Risiko von Kursschwankungen deutlich abmildern.

Im Vergleich zum Kauf einer bestimmten Aktie wird hier der Wertverlauf vieler Aktien gleichzeitig abgebildet, so dass sich Kursausbrüche nach unten bei der einen Aktie mit Gewinnen bei anderen ausgleichen lassen. Wer also einen breit aufgestellten Aktienindex wie den MSCI-World oder auch den S&P 500 wählt, senkt das Risiko von Verlusten deutlich. Dafür kann ein gesamter Markt auch nur selten so gut abschneiden wie die besten Aktien.

Für die Investition einer Kreditsumme gilt hier: Es mag durchaus möglich sein, auf diesem Weg Gewinne zu erzielen. Allerdings bleibt auch hier das Risiko von Verlusten. Sollte es zwischendurch als ein generell eher schwaches Börsenjahr geben, können nämlich auch breit aufgestellte ETFs Verluste einfahren oder eine Rendite erzielen, die unterhalb des zu zahlenden Kreditzinses liegt.

3. Immobilien

Wer eine Immobilie erwerben möchte, tut dies im Normalfall nicht über einen Ratenkredit. Hier kommen nur Immobilienkredite infrage, da nur diese die nötigen Darlehensbeträge zur Verfügung stellen. Sie werden zudem über eine Grundschuld besichert. Und hieraus ergibt sich auch eine durchaus gängige Praxis: Eine Immobilie mit einem günstigen Immobiliendarlehen kaufen und danach vermieten. Die Tilgung des Darlehens erfolgt bei richtiger Planung durch die Mietzahlungen, so dass sich durchaus bequem Vermögen aufbauen lässt. Doch auch hier lauern Risiken:

  • Mieter ziehen aus und es lassen sich nicht sofort Nachmieter finden
  • Das Objekt verliert durch Veränderungen innerhalb der Mikrolage oder durch allgemeine Trends am Immobilienmarkt an Wert
  • Mietnomaden richten hohe Schäden an und bleiben die Miete schuldig

Neben dem Kauf einer Immobilie existieren jedoch auch Möglichkeiten, mit geringeren Beträgen in den Bereich zu investieren. So zum Beispiel in offene Immobilienfonds, bei denen Anleger Anteile kaufen, die dann wiederum in den Kauf und die Vermietung von Immobilien fließen. Entsprechende Mieteinnahmen sowie die Wertsteigerung der Objekte sorgen dann für die Rendite. Eine gute Risikostreuung ergibt sich daraus, dass die Fonds oft mehrere Immobilienprojekte gleichzeitig betreuen. Dafür bringen die Fonds jedoch das Problem mangelnder Flexibilität mit sich:

  • Anteile können frühestens nach zwei Jahren wieder verkauft werden
  • Wer einen Verkauf der Anteile anstrebt, muss dies ein Jahr im Voraus mitteilen

Aus diesem Grund lassen sich die Kreditraten nur sehr schwer direkt aus den Gewinnen einer Immobilienfonds-Investition bezahlen.

Eine zweite Alternative stellt in diesem Zusammenhang das Crowdinvesting für Immobilien dar. Hier investieren Anleger bereits mit geringen Beträgen in Immobilien. Oft ist jedoch das Risiko recht hoch: Bei einer Pleite erhalten zunächst die großen Kreditgeber wie Banken ihr Geld, weil diese ihre Forderungen durch eine Grundschuld im Grundbuch besichern lassen. Crowdinvesting-Anleger stehen im Rang als gläubiger dahinter und erhalten nur dann eine Rückzahlung, wenn nach Auszahlung der großen Kreditgeber noch Geld übrigbleibt. Wer also Crowdinvesting im Immobilienbereich nutzen möchte, sollte Folgendes beachten:

  • Nur Geld investieren, auf das im Notfall auch verzichtet werden kann (damit scheiden Kreditbeträge eigentlich aus)
  • Die einzelnen Angebote vorher genau unter die Lupe nehmen und auf das mögliche Risiko hin checken

4. Kryptowährungen

In den letzten Jahren wurden auch Kryptowährungen bei Anlegern immer beliebter. Die hohen Kursschwankungen sorgen regelmäßig für attraktive Renditechancen, bringen jedoch auch hohe Verlustrisiken mit sich. Aus diesem Grund ist es sehr riskant, Coins über einen Kredit zu kaufen. Dies kann überhaupt nur dann funktionieren, wenn sich die Kreditraten auch aus eigenen Mitteln begleichen ließen. Wann und welche Gewinne der Kauf sowie Verkauf bestimmter Kryptowährungen einfahren, lässt sich nämlich nur sehr schwierig prognostizieren. Aus diesem Grund ist hier besondere Vorsicht geboten. Wer jedoch eine einmalige Gelegenheit sieht und einen möglichen Kredit auch bei einem eventuellen Totalverlust tragen kann, muss diese Option nicht vollkommen ausschließen. Es ist und bleibt jedoch eine hochriskante Transaktion.

5. Anleihen

Anleihen weisen im Vergleich zu Aktien einen wichtigen Vorteil auf: Die möglichen Gewinne sind deutlich planbarer. Eine normale Unternehmens- oder Staatsanleihe bietet neben möglichen Kursgewinnen auch eine regelmäßige Verzinsung, die jährlich oder vierteljährlich ausgezahlt wird. Somit ließen sich die Zinszahlungen entweder für Sondertilgungen nutzen oder ansparen, um damit bei einem endfälligen Darlehen einen Teil der Kreditsumme zu tilgen. Doch Anleihen weisen auch zwei Probleme auf:

  • Niedrige Zinsen: Die Verzinsung liegt in Niedrigzinsphasen häufig auf eher kleinem Niveau. Hohe Zinsen sind dann eigentlich nur mit sehr risikobehafteten Anleihen möglich.
  • Ausfallrisiko: Gerade bei Unternehmensanleihen besteht auch ein gewisses Ausfallrisiko. Sollte das Unternehmen Insolvenz anmelden müssen, kann es zu Verlusten kommen. Im Vergleich zu Aktien besteht hier jedoch ein großer Vorteil: Anleihe-Inhaber sind Fremdkapitalgeber. Diese werden bei der Liquidierung eines Unternehmens bevorzugt behandelt. Erst danach erhalten Eigenkapitalgeber wie Aktionäre Geld aus der Insolvenzmasse.

Was ist bei der Kreditaufnahme zu bedenken?

Angesichts der Tatsache, dass heute immer mehr Menschen (vor allem in Großstädten) sehr verantwortungsbewusst mit ihrem Geld umgehen, dürfte die Investition eines Onlinekredits eher zu den Optionen gehören, die nur sehr selten genutzt wird. Nach einer großen Umfrage (Ergebnisse in der Infografik unten) gehen zudem 70% aller Befragten kein Risiko im Bereich der Geldanlage ein. Auch dies spricht eher dafür, kein geliehenes Geld für risikobehaftete Investitionen auszugeben.

Wer jedoch trotzdem eine gute Investitionsmöglichkeit wittert und sich dafür das nötige Kapital leihen möchte, sollte die verschiedenen Angebote auf folgende Merkmale checken:

  1. Sondertilgungen
    Sollte die jeweilige Geldanlage zwischenzeitlich Auszahlungen mit sich bringen, können diese schnell und einfach zu einer außerplanmäßigen Tilgung genutzt werden. Aus diesem Grund sollte der jeweilige Kredit kostenfreie Sondertilgungen ermöglichen. Ansonsten berechnen Banken eine Vorfälligkeitsentschädigung, die je nach Restlaufzeit zwischen 0,5 und 1% des vorzeitig gezahlten Betrags liegt.
  2. Ratenflexibilität
    Ein zweites hilfreiches Leistungsmerkmal stellen Ratenflexibilisierungen dar. Dazu gehört die Möglichkeit, die Höhe der Raten kostenfrei anpassen zu können. Dies hilft immer dann, wenn finanzielle Engpässe dafür sorgen, dass die Rate in der aktuellen Höhe nicht mehr gezahlt werden kann. Darüber hinaus bieten einige Banken die Möglichkeit, einmal jährlich kostenfrei eine Rate auszusetzen, was ebenfalls finanziellen Spielraum schafft, wenn die Liquidität gerade knapp ausfällt.

Darüber hinaus ist es zudem wichtig, die Angebote vorher zu vergleichen, um einen möglichst günstigen Kredit zu finden. So lässt sich am Ende natürlich auch die effektive Rendite erhöhen.

Großstädter scheinen besonders verantwortungsbewusst mit Geld umzugehen, Quelle: Finanzcheck.de

Fazit: Kreditfinanzierte Geldanlage lohnen sich für Privatpersonen nur selten

Grundsätzlich lässt sich festhalten, dass es sich für Privatpersonen nur selten lohnt, einen Kredit zu investieren. Dies liegt an der Tatsache, dass viele Anlageoptionen Risiken mit sich bringen, aber der Kredit trotzdem bedient werden muss. Aus diesem Grund sollte ein solcher Schritt stets gut geplant und vorher genau überlegt werden, ob sich die Kreditrate auch aus eigenen Mitteln aufbringen lässt.