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Neuer Blumenschmuck für historischen Brautwagen

Fränkisches Museum Feuchtwangen freut sich über 17 neue Blumenkränze aus Krepppapier

Feuchtwangen, 27. März 2023 – Mit satt leuchtenden Farben und filigranen Details und Verzierungen schmücken seit Kurzem 17 neue Blumenkränze den historischen Brautwagen im Fränkischen Museum in Feuchtwangen.

Hergestellt wurden die Kränze aus Krepppapier in feiner Handarbeit nach alter Tradition von Brigitte Euler, Karola Gehring und neun weiteren Frauen vorwiegend aus dem Feuchtwanger Ortsteil Breitenau.

Museumsleiterin Dr. Uta Karrer, Feuchtwangens erster Bürgermeister Patrick Ruh und sein zweiter Stellvertreter Herbert Lindörfer dankten allen Beteiligten für die großartige Arbeit und das tolle Geschenk an das Museum. „Es ist erstaunlich, wie die Blumenkränze mit vielen kleinen Einzelheiten teils ganz unterschiedlich gestaltet sind“, zeigten sich Ruh und Lindörfer angesichts der sechs verschiedenen Blumenmotive sichtlich begeistert. Entstanden ist die Idee für die neuen Kränze laut Euler nach einem Foto in der lokalen Zeitung, welches den Brautwagen im Feuchtwanger Museum mit altem, sichtlich in die Jahre gekommenen Blumenschmuck gezeigt hat. Einige der alten Blumenkränze seien hierbei bereits 90 Jahre alt, wie eine Zeitungsausgabe aus dem Jahr 1933 belegt, die in einem der Kränze eingefaltet war.

„Seitdem es das Fränkische Museum in Feuchtwangen gibt, hängt hier am Brautwagen in der Ausstellung der Blumenschmuck“, bestätigte auch Dr. Karrer. Nach Einschätzung der Feuchtwanger Museumsleiterin reicht die Tradition des Blumenschmucks an Brautwägen in Franken mindestens bis weit in das 19. Jahrhundert zurück. Hochzeiten waren wichtige Festtage, die mit großem Aufwand gefeiert wurden. „Der festlich geschmückte Brautwagen im Fränkischen Museum Feuchtwangen bezeugt die große Bedeutung der Hochzeiten in unserer Region“, so Dr. Karrer. „Einige Tage vor der Heirat wurde der Besitz der Braut feierlich im Brautwagen in ihr neues Zuhause transportiert. Während der Fahrt durch die Dörfer wurde der sorgfältig vorbereitete Hausrat der Braut öffentlichkeitswirksam zur Schau gestellt. Dabei schmückten traditionell bunte Blumenkränze der Freundinnen der Braut den Wagen.“

Brigitte Euler (3.v.l.) und Karola Gehring (2.v.l.) fertigten gemeinsam mit neun weiteren Frauen 17 neue Blumenkränze aus Krepppapier für den Brautwagen im Fränkischen Museum an. Über das Geschenk freuten sich Museumsleiterin Dr. Uta Karrer, erster Bürgermeister Patrick Ruh und dritter Bürgermeister Herbert Lindörfer (von rechts).

Das Binden der Blumenkränze aus Krepppapier ist vor allem in Breitenau eine örtliche Tradition. Wie Brigitte Euler erklärte, sei in ihrer Familie das Handwerk von Generation zu Generation weitergegeben worden. So habe sie das Binden der Kränze vor rund 50 Jahren von ihrer Mutter gelernt. Wie Euler aufzeigte, stecke hinter dem Herstellungsprozess detailgenaue Feinarbeit. Zunächst müsse das Krepppapier in die richtige Größe und Form geschnitten und dann gefaltet werden. Mit einer Stricknadel werden die Kreppblumen behutsam in Form gebracht und schließlich zusammen mit weiteren Verzierungen mit einem Rosendraht zu einem Kranz zusammengefügt. Je nach Motiv der Blume variiere dabei die Schwierigkeit und die Arbeitszeit. Bis zu vier Stunden haben die Frauen an jedem Kranz gearbeitet. Aufwändigere Blumenmotive hätten teilweise noch mehr Zeit beansprucht.

Wer Interesse an einem Kurs zum Herstellen der Blumenkränze aus Krepppapier hat, kann sich beim Fränkischen Museum telefonisch unter der Nummer 09852/2575 oder per Mail an info@fraenkisches-museum.de melden. Weitere Planungen zu einem Kurs erfolgen entsprechend dem Interesse. „Mit Sicherheit gibt es viele Bürgerinnen und Bürger die das Binden der Blumenkränze sehr gerne erlernen möchten und daher großes Interesse an einem solchen Kurs hätten“, äußerte der Feuchtwanger Bürgermeister. Auch Lindörfer sehe darin eine tolle Aktion, die mit Blick auf die langjährige Tradition sehr gut in das Fränkische Museum Feuchtwangen passe.

Quelle: Pressemitteilung, Stadt Feuchtwangen