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Abschied mit neuen Stücken und vielseitigen Themen

Theater Ansbach stellte zweite Spielhälfte vor

Das Theater Ansbach hat den Spielplan für die zweite Hälfte der aktuellen Saison vorgestellt. Der scheidende Intendant Axel Krauße ging auf sechs Premieren, drei fortlaufende Produktionen sowie einige Sonderveranstaltungen ein. Die Bandbreite reicht von ernsten Themen wie sexueller Gewalt bis hin zu unterhaltsamen Schlagernächten.

Start mit einem preisgekrönten Monolog

Den Auftakt macht „Prima Facie“ von Suzie Miller, ein preisgekröntes Stück, das 2019 in Sydney uraufgeführt wurde. Es thematisiert sexuelle Übergriffe und die Schwächen eines Rechtssystems. Sophie Weikert übernimmt die Rolle der knallharten Strafverteidigerin, die selbst zum Opfer wird. Die Premiere findet am 15. Februar im Kleinen Haus statt.

Humorvoll und skurril: Britisches Theater rund um Einsamkeit

Am 22. Februar folgt „Edward Gants Bravourstücke der Einsamkeit“, ein Werk voller britischem Humor, das Krauße selbst inszeniert. Das Stück dreht sich um eine viktorianische Theatertruppe, die 1881 durch skurrile Geschichten Einsamkeit und Schmerz erfahrbar macht.

Familiengeschichte mit Tiefgang

In der Friedenskirche inszeniert Robert Arnold „Muttersprache Mameloschn“ von Sasha Marianna Salzmann. Das Stück erzählt die Geschichte dreier jüdischer Frauen aus unterschiedlichen Generationen, die sich mit ihrem Leben in Deutschland nach der Shoah auseinandersetzen. Krauße betont die Wichtigkeit dieses Stücks angesichts des wachsenden Antisemitismus. Die Premiere ist für den 4. April angesetzt.

Von Schlagern bis zu düsteren Familiengeheimnissen

Ein Liederabend mit Schlagermusik für Reisende und Wartende, entwickelt von Krauße, Robert Arnold und Katja Schumann, wird am 25. April hinter dem Eisernen Vorhang präsentiert. Die musikalische Leitung übernimmt die Pianistin Hildegard Pohl.

Am 24. Mai folgt die absurd-komische Tragödie „Family Affairs“ von Ingrun Aran, in der eine Familie auf einem Ausflug mit dem Auto mit ihrer Vergangenheit konfrontiert wird.

Junge Stimmen und zeitgenössische Perspektiven

Das junge Ensemble Ansbach und das Stadtensemble bringen Roland Schimmelpfennigs „100 Songs“ auf die Bühne. Das Stück beleuchtet die Lebensgeschichten von Reisenden, kurz bevor ihr Zug explodiert. Am 28. Juni erfolgt die Premiere.

Weiterlaufende Produktionen und zusätzliche Highlights

Die bisher beliebten Stücke wie „Deutschland. Ein Wintermärchen“, „Der Fiskus“, „Der Trinker“ und „Chaim und Adolf“ bleiben im Programm. Zusätzliche Highlights sind eine Kooperation mit der Theatergruppe Plan B, eine Lesung zum Gedenken an Robert Limpert sowie eine Zusammenarbeit mit den Rokoko-Festspielen.

Auch die Ansbacher Puppenspiele feiern Premieren: Am 31. Mai wird das Stationenstück „ottos mopa“ in der Innenstadt aufgeführt, und am 5. Juli folgt „Hey, hey, hey Taxi“ im Kleinen Haus.

Ein Abschied und eine ungewisse Zukunft

Intendant Axel Krauße wird aufgrund der unklaren Situation, die durch die Brandschutzproblematik im großen Haus entstanden ist, das Theater Ansbach Ende Juni 2025 verlassen. Die Zukunft des Theaters bleibt damit unklar.