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Mittelfranken: +++ Polizei warnt vor betrügerischen „Anhaltern“ +++

Nürnberg (1604) – Im Zuständigkeitsbereich des Nürnberger Betrugskommissariats häuften sich in den letzten Wochen Anzeigen von Geschädigten, die einer offenbar bisher noch unbekannten Betrugsmasche zum Opfer gefallen sind. Die Nürnberger Polizei warnt davor und gibt Verhaltenshinweise.

Am 11.09.2017 gegen 09:00 Uhr wurde ein Kraftfahrer in der Von-der-Tann-Straße in Nürnberg auf einen Mann aufmerksam, der am Straßenrand stand und ihm zuwinkte. Unter einem Vorwand (in diesem Fall sei die Mutter gestorben und er, der Unbekannte, brauche dringend Geld, um zum Wohnort nach Paris zu kommen) gelang es dem Mann, einen geringen Geldbetrag zu erhalten. Im weiteren Gespräch bat der Täter darum, noch mehr Geld für die Reise zu bekommen. Zum Schein ging der Kraftfahrer darauf ein, verständigte aber auf dem Weg zur Bank (der Täter folgte ihm mit seinem eigenen Auto) die Polizei. Als beide an der Bank eintrafen, entdeckte der Unbekannte einen Streifenwagen und flüchtete. Die Ermittlungen in diesem Fall dauern zurzeit noch an. In zwei zurückliegenden Fällen konnten Tatverdächtige ermittelt und festgenommen werden.

Diese Methode zur betrügerischen Erlangung von Bargeld wurde seit August dieses Jahres im Stadtgebiet Nürnberg rund zehnmal registriert. Letztlich ist der bisher bekannt gewordene Vermögensschaden als gering einzustufen, die Täter allerdings versuchten in den meisten Fällen, nicht nur an Bargeld zu kommen, sondern forderten auch persönliche Daten (z. B. Bankverbindung, Vermögensverhältnisse, Wohnort etc.) des potentiellen Opfers.

Bemerkenswert ist, dass die Unbekannten mit teuren Luxuslimousinen (Mercedes) am Straßenrand stehen, sehr gut gekleidet sind (Anzug), einen gepflegten Eindruck machen, durch Winken Aufmerksamkeit erzeugen und nahezu akzentfrei deutsch sprechen. Vergangene Fälle zeigten aber, dass es sich bei den Männern um Osteuropäer gehandelt haben könnte.

Die Polizei rät bei dieser Vorgehensweise, Vorsicht walten zu lassen und nicht anzuhalten. Gerät man trotzdem in ein Gespräch mit dem vermeintlich Notleidenden oder durch einen persönlichen Schicksalsschlag Betroffenen, sollte man keinesfalls Bargeld aushändigen oder gar gemeinsam zur Bank fahren, um höhere Beträge abzuheben. Notieren Sie sich in jedem Fall das Kennzeichen und den Typ des Fahrzeugs – zusammen mit Datum, Uhrzeit und Örtlichkeit. Verständigen Sie bei entsprechendem Verdacht umgehend den Polizeinotruf 110.

Sollten Sie trotz aller Vorsicht Opfer dieser perfiden Betrugsmasche geworden sein, erstatten Sie umgehend Anzeige. Nur so kann die Polizei entsprechende Ermittlungen einleiten und möglicherweise die Täter festnehmen.

Quelle: Polizeipräsidium Mittelfranken