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Meilenstein in der regionalen Gesundheitsversorgung

Bezirkskliniken Mittelfranken legen Grundstein für Generalausplanung am Klinikum am Europakanal

Erlangen, 21. April 2023 – Das Klinikum am Europakanal steht für eine moderne, wohnortnahe Versorgung von Menschen mit seelischen und neurologischen Erkrankungen. Und das bleibt auch in Zukunft so. Denn die Bezirkskliniken Mittelfranken investieren über 200 Millionen Euro in den Standort Erlangen.

In den kommenden zehn Jahren entsteht hier eine der modernsten psychiatrischen und neurologischen Fachkliniken Bayerns. Den Auftakt bildet Bauabschnitt Null, für den heute der Grundstein gelegt wurde. Vorstand Dr. Matthias Keilen begrüßte zu diesem Festakt den Bayerischen Innenminister Joachim Herrmann, Bezirkstagspräsidenten Armin Kroder und Oberbürgermeister Dr. Florian Janik.

Zukunftsweisender Neubau

Insgesamt umfasst die Generalausbauplanung des Klinikums am Europakanal fünf große Bauabschnitte. Voran geht der Bauabschnitt Null, zu welchem Küche, Speisesaal und Apotheke gehören. Bauabschnitt 1 folgt voraussichtlich noch in diesem Jahr – dabei entsteht ein hochmodernes Bettenhaus mit 144 Betten und zugehörigen Therapieflächen. Allein den Bauabschnitt 1 fördert der Freistaat Bayern mit ca. 36 Millionen Euro. Bis Mitte der 2030er-Jahre soll das neue Klinikgebäude in den Bauabschnitten 2 bis 4 fertiggestellt werden.

„Bei unseren Planungen war der Maßstab immer der Mensch“, erklärt Vorstand Dr. Matthias Keilen. „Die leitenden Fragen waren: In was für einem Krankenhaus wollen Patientinnen und Patienten gesund werden? Wie wollen Ärztinnen, Ärzte oder Pflegekräfte in Zukunft arbeiten? Und welchen Beitrag können wir als regionaler Klinikverbund für die Gesellschaft leisten? Die Antworten darauf ergaben ein starkes, attraktives Zukunftsbild, das die Konzeption maßgeblich beeinflusst hat.“

Innenminister Joachim Herrmann weist auf die Bedeutung einer flächendeckenden Versorgung hin: „Eine gute und wohnortnahe psychiatrische und neurologische Versorgung ist enorm wichtig – im ländlichen Raum genauso wie in den Ballungszentren. Wir haben in Bayern bereits ein vielfältiges und ausdifferenziertes stationäres Versorgungsangebot. Dieses Angebot gilt es weiter auszubauen, indem zusätzliche wohnortnahe Behandlungsmöglichkeiten geschaffen und darüber hinaus bewährte Klinikstandorte modernisiert werden. Bayern investiert kontinuierlich in Klinikgebäude und deren Ausstattung. Für den vorgeschalteten Bauabschnitt 0 des Generalausbaus stellt der Freistaat rund 1,7 Millionen Euro aus Mitteln der Krankenhausinvestitionsförderung und etwa 6,6 Millionen Euro aus Mitteln des Maßregelvollzugs zur Verfügung. Für die anschließenden Bauabschnitte 1 bis 4 werden weitere Fördergelder folgen. Das ist bestens angelegtes Geld zur Sicherung der leistungsfähigen Versorgungsangebote des Klinikums am Europakanal. Ich danke den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Bezirkskliniken Mittelfranken für ihre großartige Arbeit und wünsche viel Erfolg für die Baumaßnahmen!“

Auch Bezirkstagspräsident Armin Kroder weist auf die Wichtigkeit des Neubaus für Stadt und Region hin: „Die Bezirkskliniken bieten Menschen in seelischen Notlagen in ganz Mittelfranken ambulante, teilstationäre und stationäre Versorgungsangebote an. Die Investitionen in die Zukunft werden Patientinnen und Patienten in und um Erlangen zugutekommen. Daher begrüße ich die Generalausbauplanung und sehe hier einen großen Gewinn für die Menschen der Region.“

Dr. Florian Janik, Oberbürgermeister der Stadt Erlangen, betont: „Die geplante Klinik passt gut zu einer Stadt wie Erlangen, die geprägt ist vom Geist der universitären Lehre und Medizin sowie dem technologischen Fortschritt. Ich bin mir sicher, dass sich zahlreiche Synergieeffekte ergeben werden.“ Darüber hinaus füge sich der Neubau mit seinen geplanten Schwerpunkten nachhaltigen und energieeinsparenden Bauens gut in die Weiterentwicklung der Stadt Erlangen ein. Für die freiwerdenden Areale ergebe sich zudem im Rahmen der städtebaulichen Entwicklung die Chance für ein neues modernes und lebenswertes Stadtquartier.

Ein guter Ort, um gesund zu werden – ein guter Ort, um zu arbeiten

Wer zukünftig im Klinikum am Europakanal Hilfe sucht, trifft auf eine helle, freundliche Umgebung, in der sich Patientinnen und Patienten wohlfühlen und schneller genesen. Wo möglich, werden natürliche Materialien wie Holz und warme, beruhigende Farben verwendet. Dazu kommt das parkähnliche Gelände, das die Klinik umgibt – hier können sich die Menschen erholen, Spazieren gehen oder Bewegungstherapie machen.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter profitieren von einem zeitgemäßen Arbeitsumfeld. Bisher waren die Stationen und Fachbereiche in einzelnen Häusern untergebracht. Zukünftig wird es einen Baukörper geben, in dem alle Bereiche und Stationen untergebracht sind. Die Wege werden kürzer. Dazu kommt eine moderne Infrastruktur, die den Arbeitsalltag vereinfacht. „Wir setzen unter anderem auf eine durchdachte Architektur, smarte Technik und Digitalisierung, um Abläufe schlank und effizient zu gestalten“, erklärt Dr. Matthias Keilen. „So bleibt Ärztinnen, Ärzten oder Pflegekräften mehr Zeit für das, was ihnen wirklich am Herzen liegt: die Patientinnen und Patienten. Denn genau dafür haben sie sich ja einmal für diesen Beruf entschieden. Ich bin mir sicher, dass dieser Neubau somit auch unsere Attraktivität als Arbeitgeber weiter erhöht.“

Klimaneutrale Klinik als Ziel

Die Bezirkskliniken Mittelfranken sind sich ihrer Verantwortung gegenüber Natur und Umwelt bewusst. Deshalb setzten die Planer bei allen anstehenden Baumaßnahme auf einen ökologischen Ansatz und Wiederverwertung – wo möglich werden Materialien der alten Gebäude recycelt. Zusätzlich werden durch eine moderne Betonfertigteilbauweise mit geringer Wandstärke und Vermeidung von Stützwänden allein beim Bauabschnitt 0 rund 50 Kubikmeter Beton eingespart. Mit dem Neubau wird der Energieeffizienzstandard 55 EE erreicht.

Kernstück des Wärmeversorgungskonzeptes ist eine moderne Hackschnitzelanlage, nachhaltig betrieben mit Hackschnitzeln aus der Region. Diese Anlage wird mit einem CO2-neutralen System kombiniert. Dazu kommen begrünte Dachflächen, die auch als Wasserspeicher dienen, sowie Photovoltaikanlagen. Ziel ist, das Klinikum am Europakanal klimaneutral zu betreiben.

Über die Bezirkskliniken Mittelfranken

Mit über 3.000 Mitarbeitenden sind die Bezirkskliniken Mittelfranken eines der größten Klinikunternehmen der Region. Neben dem Bezirksklinikum Ansbach, der Frankenalb-Klinik Engelthal, dem Klinikum am Europakanal und der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Fürth entsteht mit der Fachklinik in Treuchtlingen gerade der fünfte stationäre Klinikstandort.

Eckdaten

  1. 242 Betten Psychiatrie / Psychosomatik
  2. 145 Betten Neurologie Phase A bis D
  3. Gebäude: 39.519 m²
  4. Prognose Gesamtkosten: ca. 204 Millionen Euro (Stand 05/2020)
  5. Förderung insgesamt: 124 Millionen Euro (Schätzung). Förderung durch den Freistaat Bayern (Krankenhausförderung StMGP), Kostenerstattung durch Amt für Maßregelvollzug, BEG-Förderung und KHZG-Förderung

Meilensteine

Bauabschnitt 0

  1. Küche, Apotheke und Mitarbeiterspeisesaal
    1. Krankenhausküche ca. 1000 m2
    2. Technik: ca. 800 m2
    3. Personalspeisesaal: ca. 200 m2
    4. Apotheke: ca. 500 m2
  2. Kosten: 36,8 Mio. Euro, davon ca. 37 Prozent Fördermittel / Erstattung
  3. Zeitraum: 2023 bis 2024

Bauabschnitt 1

  1. 6 Stationen mit insgesamt 144 Betten und zentralen Therapieflächen
  2. Kosten: 60,1 Mio. Euro (Stand 05/2020) – Anpassung nach Rücklauf HU-Bau  (Prüfung durch Förderbehörde)
  3. Zeitraum: 2023 bis 2026

Bauabschnitt 2

  1. 4 Stationen, 2 Tageskliniken (davon eine noch in der Bedarfsfeststellung beim StMGP) und weitere Therapieflächen
  2. Zeitraum: Beginn 2027 bis ca. 2029/30 (abhängig von Förderung)

Bauabschnitt 3

  1. Kopfbau mit PIA und Radiologie
  2. Zeitraum: Fertigstellung geplant in 2032/33

Bauabschnitt 4

  1. Neurologie
  2. Zeitraum: Fertigstellung geplant in 2035/36

Behandlungsangebot im Klinikum am Europakanal

Das psychiatrische Behandlungsangebot in Erlangen umfasst die Bereiche Psychiatrie, Sucht, Psychotherapie und Psychosomatik sowie Forensische Psychiatrie. Dazu kommt ein eigenes Zentrum für Neurologie und Neurologische Rehabilitation. Eine Besonderheit stellt die Abteilung für Hörgeschädigte dar, die im gesamten süddeutschen Raum einzigartige Behandlungen bietet. Neben der stationären Versorgung gibt es ambulante und tagesklinische Angebote.

Quelle: Pressemitteilung, Bezirkskliniken Mittelfranken