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Komposttoilette Naturfriedhof Dinkelsbühl

Am Naturfriedhof Dinkelsbühl gibt es jetzt eine Komposttoilette, die während der Beisetzungen geöffnet ist. Der Bauhof hat das Klo-Häuschen kürzlich aufgestellt. Bei der Komposttoilette handelt es sich um eine Toilette der Firma nowato.

Die Anregung für die Anschaffung einer solchen Toilette kam vom Seniorenbeirat, um auch auf dem Naturfriedhof während der Beisetzungen die Möglichkeit eines Toilettengangs zu haben. Insgesamt kostet die Maßnahme 4.600 Euro.

Oberbürgermeister Dr. Christoph Hammer begrüßt die Anschaffung: „Ich glaube wir haben hier eine gute Lösung am Naturfriedhof gefunden, wenn man vor, während oder nach der Zeremonie „mal muss“ und weit und breit kein richtiges Klo vorhanden ist. Diese Komposttoilette ist zudem eine naturnahe Lösung, die ohne Wasser, ohne Kanalisation, ohne Chemie und ohne Strom funktioniert, und das passt auch zum Naturfriedhof.“

Das Häuschen besteht aus Lärche und ist 120 Zentimeter breit, 195 Zentimeter tief und 270 Zentimeter hoch und wiegt insgesamt 150 Kilogramm. Eine LED-Lampe mit Bewegungssensor und ein lichtdurchlässiges Dach sorgen für genügend Helligkeit in der Kabine. Das Modell „Wald Biolan“ besitzt ein Abluftsystem und 200-Liter-Kapazität für Feststoffe. Die Ausscheidungen werden in dichten Behältern gesammelt. Dabei wird das Feste vom Flüssigen getrennt und somit chemische Prozesse verhindert, die bei einer Vermischung unangenehmen Geruch erzeugen. Nach jeder Verwendung der Toilette müssen die neuen Abfälle mit dem Biolan Kompost- und Toilettenstreu bedeckt werden. Dadurch sollen die Feststoffe schneller Austrocknen und bessere Bedingungen für deren Kompostierung geschaffen werden.

Eine ordnungsgemäße Verwendung der Komposttoilette führt zu einer effizienten Kompostierung der Abfallmasse und gewährt eine angenehmen Verwendung und Entleerung des Komposters. Aufgrund der Wärmeisolation der Toilette wird der Kompostierungsprozess beschleunigt und das Fassungsvermögen des Toilettenbehälters wird durch die rasche Zersetzung und die damit verbundene Komprimierung der Abfälle vergrößert. Der Kompostierungsprozess beginnt, sobald sich eine ausreichend große Menge an Abfall angesammelt hat und die Temperatur im Inneren der Masse über die Lufttemperatur der Umgebung steigt.

Die Toilettenabfälle reifen in fünf bis acht Wochen zu Frischkompost, der erst dann aus dem Behälter der Komposttoilette entfernt werden darf. Dieser Kompost ist zum Beispiel für Zierpflanzen geeignet. Wird er nachkompostiert, reift er zur eigentlichen Komposterde. Diese Nachkompostierung kann zum Beispiel auf einem Komposthaufen erfolgen und dauert ca. ein Jahr bis der Kompost zu dunkelbrauner Komposterde gereift ist.

Materialien die den Kompostierungsprozess beeinträchtigen können sind unter anderem Abfall, Damenbinden, Chemikalien, Kalk, Reinigungsmittel, Waschwasser, Asche, Zigarettenkippen und Zündhölzer. Die Stadtverwaltung bittet alle Benutzer darum, diese Dinge nicht in der Komposttoilette zu entsorgen.

Quelle und Foto: Stadt Dinkelsbühl