Ansbach, 9. Mai 2025 – Beim Graffiti-Festival „Urban Impressions“ verwandelten internationale Künstler*innen eine 150 Meter lange Mauer in ein riesiges Kunstwerk. Workshops, Musik und ein Live-Podcast machten das Event zu einem lebendigen Statement urbaner Kultur.
Streetart hat in den letzten Jahren an Sichtbarkeit und Anerkennung gewonnen. Was lange als Randkultur galt, ist heute Teil des öffentlichen Diskurses, künstlerischer Ausdruck und in vielen Fällen auch Beruf. Graffiti-Künstler*innen arbeiten mit Marken zusammen, gestalten Ausstellungen oder bespielen öffentliche Flächen im Auftrag von Städten. Plattformen wie Instagram oder YouTube haben ihre Arbeiten einem breiten Publikum zugänglich gemacht, weltweit entstehen immer mehr Festivals, die urbane Kunst feiern und fördern.
Auch Ansbach ist Teil dieser Entwicklung. Vom 9. bis 11. Mai 2025 fand dort „Urban Impressions“ schon zum dritten Mal statt. Bereits 2000 und 2012 wurde das Festival in der Stadt veranstaltet. Die diesjährige Ausgabe knüpfte an diese Tradition an und brachte erneut Kunst, Musik und Öffentlichkeit zusammen.
Zentraler Bestandteil des Festivals war die, neben der fränkischen Rezat gelegene, rund 150 Meter lange Stützmauer gegenüber der Residenz, die von Künstlern wie Darco, Bates, Cruze und Lommit gestaltet wurde – live und für alle sichtbar. Wer vorbeikam, konnte zusehen, wie aus rohem Beton ein zusammenhängendes Kunstwerk geschaffen wurde.
Eröffnet wurde das Festival mit dem Talk „Walls Don’t Lie“, einem Podcast, in dem Festival-Mitorganisator Carlos Lorente mit prägenden Figuren der europäischen Graffitiszene über die Geschichte und Entwicklung des Genres sprach.
Ergänzt wurde das Geschehen durch DJ-Sets von Musiker*innen wie Steady Groove, ein Konzert des Rap-Duos J.J.F & Nema und weitere Programmpunkte. Besonders im Fokus standen auch die Workshops in Zusammenarbeit mit der Jungen Kunstschule, bei denen Interessierte verschiedene Techniken der Graffitikunst kennenlernen und sich selbst ausprobieren konnten.
„Urban Impressions“ zeigte, wie eng Graffiti heute mit kultureller Bildung, urbaner Gestaltung und internationaler Vernetzung verbunden ist. Dass ein solches Festival in Ansbach ausgerichtet wurde, unterstreicht, wie breit die Szene mittlerweile aufgestellt ist – geografisch wie gesellschaftlich.
Organisiert wurde das Festival von Carlos und Manuel Lorente gemeinsam mit der Stadt Ansbach, der Jungen Kunstschule und dem Staatlichen Bauamt. Unterstützt wurde es unter anderem von der Hilterhaus Stiftung und der Sparkassenstiftung Ansbach.